Athanasia – The Order Of The Silver Compass

(C) Athanasia

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Athanasia
Album: The Order Of The Silver Compass
Genre: Heavy/Death Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 15.03.2019

Bei ATHANASIA handelt es sich um ein neues Projekt des ehemaligen Five Finger Death Punch Gitarristen Caleb Bingham, dessen Anfänge bis ins Jahr 2004 zurückreichen, als Bingham unter dem Namen ASCENSION erste Demos aufnahm und das Songwriting nach seiner FFDP-Zeit (2005-2007) fortführte. Zwischen 2011 und 2014 zockte der Gitarrist beim schwedischen Death Metal Act ZONORIA, ehe er die Band wieder verließ und seine Bemühungen, eine eigene Band auf die Beine zu stellen, wieder aufnahm. Zusammen mit Bassist Brandon Miller und Drummer Jason West (u.a. Wednesday 13, Murderdolls) arbeitete Bingham mehrere Jahre an den Songs, die nun auf dem Debüt „The Order Of The Silver Compass“ der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Der Stil von ATHANASIA lässt sich nicht so leicht in irgendeine der üblichen Schubladen stecken. Vielmehr bewegt sich die Band in einem Konglomerat auf klassischem Metal, Thrash- und Death/Black Metal Elementen, deren Gewichtung innerhalb der Songs ständig variiert. Das mag zwar einerseits vielleicht ein klein wenig gewöhnungsbedürftig sein, dürfte aber andererseits ein bereiter gefächertes Publikum ansprechen.

Windrauschen und akustische Klänge leiten den Opener „Read Between The Lines“ ein, ehe die Band komplett in den Song einsteigt und zunächst in getragenem Tempo loslegt, ehe die Sache ein wenig Fahrt aufnimmt und in einem durchaus melodischen Refrain mündet. Die Vocals sind überwiegend im Klargesang gehalten, werden jedoch immer wieder von vereinzelten Growls unterstützt. Ein knackiges Solo rundet den Song ab und sorgt für einen gelungenen Auftakt. Mit „Spoils Of War“ folgt der zweite vorab veröffentlichte Track, eine Mid-Tempo Nummer, die mich nicht zuletzt aufgrund seines Chorus und des Gesangs an selige Sentenced Zeiten erinnert. Auch hier überwiegen cleane Vocals, die nur von vereinzeltem Keifen unterbrochen werden. Definitiv ein Song mit Hit-Potential!

Der nachfolgende Titeltrack ist da schon ein ganz anderes Kaliber, hier wird ordentlich Gas gegeben, und von Beginn an dominiert Black-Metal Gekrächze, lediglich im melodisch gehaltenen Refrain kommt Klargesang zum Vorschein. Nach dreieinhalb Minuten ist der Nackenbrecher aber auch schon wieder vorbei. „Cyclops Lord (My Will Is Done)“ ist ein wahres Riff-Monster, das ich mir mit seinem Wechselgesang vor ein paar Jahren auch gut von In Flames hätte vorstellen können, während das brachiale „Mechanized Assault“ auch gut zu Dimmu Borgir gepasst hätte – nur halt ohne Keyboards.

„Nightmare Sound“ wird passenderweise von Sirenengeheul eröffnet, bevor Caleb Bingham in bester Death-Metal Manier bedrohlich-aggressiv auf den Hörer einbrüllt. Lediglich im Refrain findet der Frontmann Zeit für Klargesang. Überraschenderweise wird das Album mit ruhigen, zu Beginn atmosphärischen Klängen beendet, die sich im Laufe des Tracks zu einer lupenreinen Metal-Ballade mausern. Hätte man auf einem solchen Album nicht unbedingt erwartet, bildet aber dennoch einen würdigen Abschluss.

Unterm Strich ist „The Order Of The Silver Compass“ ein starkes Debüt Album geworden, das verschiedene Elemente miteinander vereint und in keinster Weise vorhersehbar ist. Wer sich in der Schnittmenge der erwähnten Bands zuhause fühlt, sollte dieses Album auf jeden Fall mal antesten. Bleibt nur zu wünschen, dass der – hoffetnlich – irgendwann erscheinende Nachfolger nicht erneut so viele Jahre zur Fertigstellung benötigt.
 
 

   
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten!

Trackliste:

  1. Read Between The Lines
  2. Spoils Of War
  3. The Order Of The Silver Compass
  4. Cyclops Lord (My Will Is Done)
  5. The Bohemian
  6. Mechanized Assault
  7. Nightmare Sound
  8. White Horse

Line Up:

Caleb Bingham: Gitarre, Gesang
Brandon Miller: Bass, Gesang
Jason West: Drums

Mehr Infos:

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Video zu „The Order Of The Silver Compass“
Video zu „Spoils Of War“

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