Geschrieben von Melanie Busch
(Kierspe/Rönsahl – Sauerland) Nachdem ich die Nacht von Donnerstag auf Freitag nur mit wenigen Stunden Schlaf verbrachte, machte ich mich am zweiten Festivaltag (25.05.2017) mit viel Sonnenschein schon am frühen Morgen auf zum Festivalgelände. Die Running Order ließ für diesen Tag einige Neuentdeckungen für mich offen und so war ich gespannt wie schwarz das Sauerland an diesem Tag wird.
Zunächst einmal mussten meine Kolleginnen und ich bei Ankunft auf dem Festivalgelände feststellen dass es für die wenigen Zeltplatzbesucher nicht wie angekündigt Kaffee und Frühstück gab. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen dass es kein Verschulden der Veranstalter war, sondern auf die dafür georderte Gastronomie zurückzuführen ist. So suchte man sich ein schattiges Plätzchen und wartete hungrig auf das Eintreffen der Gastronomen.
Pünktlich um 13:15 Uhr wurde es dunkel, die Band ARKUUM startete mit einem Hauch vom Tod in den musikalischen Tag. Während ihres Auftritts ließen sie eine deutlich zu sehende Sanduhr durchlaufen, während am Bühnenrand die Grabkerzen flackerten. Dass der Tag uns eine musikalische Reise durch die schwarze Szene bietet , ließ mir somit keine Zweifel offen und die Beuscher warteten gespannt auf die nächsten Gigs.
Als DAVE ESSER die Bühne betrat war ich sehr gepannt auf deren Live Performance, da ich erst kürzlich ein Album dieser Band zur Rezension vorliegen hatte und diese mich sehr inspirierten. Schon zu Beginn war mir direkt klar dass die Band auf dem Gothic meets Rock genau richtig ist. Gesanglich legten Dave und Nicole ein wahres Kunstwerk hin, auch vom Publikum wurde diese Band gefeiert als würden sie in den vorderen Reihen mitspielen.
Danach ging es direkt weiter mit der Band NACHTSUCHER, auch deren Album hatte mich zuvor sehr inspiriert und so war ich gespannt ob sie mit neuem Bassisten am Gothic meets Rock teilnehmen. Leider kamen Björn, Stefan und Christian nur zu dritt auf die Bühne, aber der Auftritt hielt einige Überraschungen bereit und sie lieferten ihren Auftritt perfekt ab. Der publikumsnahe Sänger Christian hatte keine Scheu um sich vor die Bühne ins Publikum zu mischen, so brachte er mit seinem Witz und Charme die Festivalbesucher zum staunen. Während ihres ersten Open Air Auftritts kam es zu einem Heiratsantrag von Pressekollegen und zu einer Urkundenverleihung ihres Albums welches noch sehr oft in meinem Player läuft.
Mittlerweile war es Nachmittag und die Sonne hatte ihren höchsten Punkt erreicht, so ließ ich mich an einem kühlen Plätzchen nieder und lauschte aus der Ferne der Band PIT OF DOOM zu. Beim nächsten Act machte man einen Tausch der Bands und so spielten erst GODEX und dann LEICHENWETTER.
Über GODEX hatte ich im Vorfeld einiges recherchiert, diese hatte erst kurz vor dem Fetsival ihr neues Video veröffentlicht. Natürlich fehlte auch der neue Song „Glory, Glitter an Gold“, der zum mitsingen einlädt, auf der Setlist. Ich war erstaunt über die geballte Ladung an Gesang die in diesem unscheinbaren Sänger steckt, einen grandiosen Auftritt lieferte auch er ab.
Die Band LEICHENWETTER war nun auf der Bühne angekommen und hielt mit ihrem Outfit und dem Sound an die Vorbands locker mit, auch ihren Song DER ERLKÖNIG hatten sie im Gepäck und so feierte das Publikum, das zunehmend sich der schwarzen Szene anpasste, im sinkenden Sonnenlicht mit.
Mit SETH 13 wurde die musikalische Reise durch den Tag wieder abwechslungsreicher. Die Band feuerte den Besuchern knallharten Hard Rock um die Ohren, die Headbanger in erster Reihe sorgten für den ein oder anderen Luftzug. Überraschend für mich war die nachfolgende Band DAS SCHEIT, die mit ihrem Gothic Rock den Einbruch der Dunkelheit einläuteten und auch vom Publikum herzlichst aufgenommen wurden.
Nun folgte der Auftritt von THE PUSSYBATS, bei dem ich seit meiner Albumrezension skeptisch auf den Auftritt wartete. Doch diese Band ist Live ein echter Hingucker. Besonders der Bassist Marple hat keine Scheu über die Bühne zu wirbeln wie ein Tornado, auch Sid´s Gesang überraschte mich positiv. Dass es Bands gibt die Live besser performen als man vermutet, hat mir diese Gothic Rock Band mit Punkeinflüssen wieder mal deutlich gezeigt. Auch das Publikum war sichtbar angetan.
Weiter ging es mit VOLTRAID, eine durchaus sehens- und hörenswerte Band mit feinen klassischen Hard Rock Nummern. Nun aber sollte es wieder mit BATLORD schwarz werden. Bei den vielen Bands aus Deutschland rechnete man weniger damit dass es eine Band aus Los Angeles ins verschlafene Sauerland bewegt. Leichenblass geschminkt absolvierte der Sänger seinen Auftritt, auch hier war ich geneigt den Sound mit zu rocken.
Wem es an dem zweiten Tag wieder zu lang dauerte, bis alle Bands spielten, der hatte mit der letzten Band MONSTAGON was verpasst. Die Bühnenshow und der Sound waren einzigartig an diesem Tag, das gesamte Bandkonzept erinnerte mich an den Film Mad Max. Wer diese Band von Wacken kennt, der weiß was für eine großartige Show die Jungs aus Hannover abliefern. Ein gelungener, wenn auch verspäteter, Tagesabsschluss des zweiten Tages.
Wir berichten in Kürze vom dritten und letzten Festivaltag.
Hier ein paar Eindrücke vom 2. Festivaltag (Photos © by Melanie Busch – https://www.facebook.com/schwarzmelliert):