Geschrieben von: Mathias Keiber
Band: Dead Quiet
Album: IV
Genre: Hard Rock / Classic Rock
Plattenfirma: Artoffact Records
Veröffentlichung: 09.06.2023
Eigentlich wundert es schon ein bisschen, dass Dead Quiet kein größeres Publikum erreichen: Stilistisch nicht unähnlich der nicht unwesentlich bekannteren Wolfmother, stecken die Kanadier die Australier kompositorisch locker in die Tasche. Schon das letzte Album von Dead Quiet war für Freunde des Deep-Purple-Mark-II-Sounds ein echtes Freudenfest und mit „IV“ verhält es sich nicht anders.
Die von zwei Interludes unterbrochenen sieben Songs strotzen nur so vor Energie, Spielfreude — und auch vor Abwechslung. Während die ersten beiden Nummern im freudigen Hochtempobereich unterwegs sind, wird es mit dem zunächst stampfenden „Dying to Live Again“ (brutal starkes Main-Riff!) fast schon Doom-metallisch, bevor das Stück in einen semi-balladesken Teil mit erlösender Gesangsmelodie übergeht, nur um dann wieder heftig zu enden. In Sachen Songwriting ist hier ganz einfach echte Expertise am Start!
Auch in der zweiten Albumhälfte wissen Dead Quiet weiter zu überzeugen — und zu überraschen. Denn nach Schema F läuft hier absolut gar nichts ab: wieder und wieder nehmen die Songs, von denen keiner dem anderen gleicht, völlig unerwartete Wendungen, wieder und wieder begeistern sie mit eingängigen Refrains und auch das spielerische Niveau der Band ist durchweg im deutlich überdurchschnittlichen Bereich angesiedelt. Kurzum: Auf ihrem vierten Album spielen Dead Quiet wiederum hochkompetenten Hardrock, der ein viel größeres Publikum verdient hätte.
9 von 10 HELLFIRE-Punkten.
Tracklist:
01 The Hanging Man 05:45
02 No Gods, No Gold 05:01
03 Lamentations 01:01
04 Dying to Live Again 07:29
05 Existential Dread 06:14
06 Ascensions 00:52
07 High Roads 04:39
08 Murder City 07:24
09 Leave the Light On 06:09