Accept – Humanoid

© Accept

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Accept
Album: Humanoid
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 26.04.2024

Auch wenn ACCEPT stramm auf ihr fünfzigjähriges Jubiläum zusteuern, zeigt die von Gitarrist Wolf Hoffmann gesteuerte Band weder Ermüdungs- noch Auflösungserscheinungen. So ist es dann auch keine Überraschung, dass die Solinger Edelstahlschmiede gut drei Jahre nach „Too Mean To Die“ mit „Humanoid“ ihr mittlerweile siebzehntes Studioalbum an den Start bringen. Die Scheibe beschäftigt sich mit Themen wie künstlicher Intelligenz und damit, wie die Abhängigkeit des Menschen von Technologie uns nach und nach die Individualität rauben könnte.

Eröffnet wird der Songreigen mit „Diving Into Sin“, orientalisch anmutenden Klänge leiten den Track ein, der ein paar Momente braucht, um in Fahrt zu kommen, sich dann aber als veritabler Nackenbrecher in bester ACCEPT Manier entpuppt. Der nachfolgende Titeltrack geht zwar dem Grunde nach nicht weniger vehement zu Werke, verströmt aber zumindest in der Bridge mit den für die Band bekannten Chöre eine gewisse Epik, und die „Humanoid“ Rufe im Chorus dürften live besonders gut ankommen.

Im Gegensatz dazu gibt sich „Frankenstein“ vergleichsweise gezähmt, der Uptempo Track verfügt aber gleichzeitig über die notwendigen melodischen Ingredienzien, um sich schon im ersten Anlauf nachhaltig in Erinnerung zu bringen. „Man Up“, in dem Sänger Mark Tornillo den Verlust seines Sohnes verarbeitet, ist ein auf einem klassischen Riff basierender Midtempo Track, der in gewisser Weise an „Koolaid“ (von „The Rise Of Chaos“, 2017) erinnert und ebenso schmissig wie seine Referenz rüberkommt.

Mit „The Reckoning“ zieht das Tempo wieder ordentlich an, bietet ansonsten aber nicht viel mehr Standardkost – im positiven wie im negativen. „Nobody Gets Out Alive“ ist ne coole Rock’n Roll Nummer mit Ohrwurm Charakter, die sich von der Grundstimmung her in die Kategorie „I’m A Rebel“ einstufen lässt. Auf den ersten Blick ist „Ravages Of Time“ vermeintlich nur die übliche Ballade des Albums. Doch obwohl der Song ähnliche Vibes aufweist wie „The Best Is Yet To Come“ vom Vorgängeralbum, entpuppt sich die einnehmende Nummer mit seinem nachdenklichen Text über das Älterwerden für mich als das (heimliche) Highlight der Scheibe und erfreut sich der Heavy Rotation in meinem Player.

„Unbreakable“ würdigt den Zusammenhalt der Metal-Gemeinschaft und bewegt sich ansonsten in „Nobody Gets Out Alive“ ähnlichen Sphären, jedoch nicht ohne Griegs „Hall Of The Mountain King“ im Mittelteil zu zitieren. „Mind Games“ ist ein Midtempo Rocker mit den meiner Meinung nach offensichtlichsten Anleihen an die frühen Werke der Band, während bei „Straight Up Jack“ sowohl musikalisch als auch inhaltlich die Brücke zu AC/DC geschlagen wird. Mit dem mit neoklassischen Zitaten gespickten „Southside Of Hell“ fahren ACCEPT zum Ende hin noch mal die große Abrissbirne auf und bewahren sich ein echtes Highlight bis ganz zum Schluss auf.

„Humanoid“ fügt sich nahtlos in den Backkatalog – insbesondere den Teil der Tornillo Ära – ein und serviert alle gewohnten Trademarks der Band, ohne irgendwelche Spielereien oder Firlefanz. Um es mal in Anlehnung an einen Werbespruch der 80er Jahre zusammenzufassen: ACCEPT, das weiß man was man hat!

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

  1. Diving Into Sin
  2. Humanoid
  3. Frankenstein
  4. Man Up
  5. The Reckoning
  6. Nobody Gets Out Alive
  7. Ravages Of Time
  8. Unbreakable
  9. Mind Games
  10. Straight Up Jack
  11. Southside Of Hell

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Video zu „The Reckoning“

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