Accursed Spawn – The virulent host

© Accursed Spawn

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Accursed Spwan
Album: The virulent host
Genre: (Technical) Death Metal
Plattenfirma: PRC Music
Veröffentlichung: 23.03.2019

 

Definitiv kein Album für zum Nebenbei hören. Denn entweder geht einem die Musik dann ziemlich schnell auf die Nerven oder man nimmt sie erst gar nicht richtig war. Das ist mir nach mehrmaligem Hören leider passiert. Und für einsame Stunden zu zweit ist es dann auch nicht zu empfehlen. Also wieso hat das Debütalbum der kanadischen Death Metal Band ACCURSED SPAWN seine Daseinsberechtigung?

Nun, das 2010 in Ottawa gegründete Quartett spielt einen ziemlich anspruchsvollen, technischen und modernen Death Metal. Und im Vergleich zur eher noch sehr rohen EP „Putrid“ aus dem Jahr 2014, auch ein richtig gut produziertes und sauber klingendes Album noch dazu. Die neun Songs auf THE VIRULENT HOST bieten dem Hörer kaum Zeit um Luft zu holen. Oberflächlich (und deswegen nicht zum Nebenbei hören gedacht) gibt es Non-Stop auf die Mütze. Mit ein paar soliden Growls dazwischen.

Lässt man das Album aber mal eine Zeit lang wirken und hört genauer und gezielt hin, offenbart sich ein technisch anspruchsvolles Death Metal Album, welches so gar nicht nach Debüt klingt. Klar, die Basis ist klassischer, amerikanischer Death Metal der Marke ‚Cannibal Corpse‘ oder ‚Morbid Angel‘. Schwedische Elemente findet man da schon weniger, vielleicht beim ein oder anderen Solo (wie beim Titeltrack). Dafür werden oft und gerne ein paar satte Thrash Elemente eingestreut oder ganze Songs damit ausstaffiert (BHOPAL ’84).

Musikalisch ist das schon ein starkes Ausrufezeichen das die Kanadier da setzen. Kaum ein Song klingt wie der andere und selbst in den einzelnen Songs gibt es kaum Wiederholungen. Da wird auch mal gern gegen den Strich gebürstet und auf klassische Songstrukturen gepfiffen. Allein was Schlagzeuger Jay Cross liefert raubt einem den Atem. Absolute Höchstleistung am Anschlag einem Maschinengewehr gleich und doch rhythmisch und melodieführend. Ebenso die vielen, geilen Riffs. Da wird nicht gekleckert! Neben den sägenden Death Metal Walzen überzeugen ebenso klassische Heavy Metal Soli die an ‚Maiden‘, hin und wieder aber auch an ‚Arch Enemy‘ oder vereinzelt an ‚Amon Amarth‘ erinnern.

Die Songs, die meiner Meinung nach besonders erwähnenswert sind, bilden zugleich das Kernstück des Albums. Angefangen beim fetten, schnellen und virtuosen THE VIRULENT HOST über das besonders melodische CESIUM 137, welches auch am meisten in die schwedische Richtung zielt, hin zu THE AGELESS CURSE, welches einem den Atem regelrecht aus den Lungen pumpt. Dann ist da noch (das eigentlich sehr traurige) SHOTGUN FACELIFT. Ein Suizid der besonderen Art, der in einem langgezogenen, fiesen Growl endet.

Wegen mir könnte das Album dann zu Ende sein, denn wirklich besser wird es nicht mehr. MASS GLOSSECTOMY ist einer dieser eingangs erwähnten Songs, die nerven können, auch wenn man bewusst hinhört. Und auch DOGMATIC AFFLICTION macht seine Sache nicht besser. Doch das soll nicht schlimm sein. Unterm Strich bleibt ein sauber, druckvoll produziertes Album, das den klassischen Death Metal in einem modernen Gewand präsentiert und mit Sicherheit auch seine Fans hier in Deutschland finden wird. Genre Fans dürfen gerne einen Punkt oben drauf packen.

von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkte

 

Tracks:

1 – Bhopal ’84
2 – Bloodforged
3 – Interrogated Bludgeonment
4 – The virulent host
5 – Cesium 137
6 – The ageless curse
7 – Shotgun facelift
8 – Mass glossectomy
9 – Dogmatic affliction

 

Line-Up:

Adam Pell – Guitar, Vocals
Paul Kelly – Guitar
Wei Lu – Bass
Jay Cross – Drums

 

Weitere Infos:

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Bandcamp

 

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