Act Of Creation – Moments To Remain

© Act Of Creation

 

Geschrieben von: Johannes (Jojo) Knopp
Band: Act Of Creation
Album: Moments To Remain
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 19.07.2024

 

Es ist meine erste Berührung mit dem Siegener Quintett Act Of Creation, und der erste Song „Awake“ fängt mit einem Uhr Ticken an und soll an die Aufwachphase unseres Ichs zwischen der Traumwelt und Wirklichkeit widerspiegeln. Musikalisch wird man mit einem knackigen Drumpart und Geflüster aus seinen Träumen gerissen, um mit voller Geschwindigkeitspower und gutturalem Gesang von Frontfrau Jess direkt zu zeigen, was moderner Death Metal mit Melodie heute ausmacht. Der erste Song ist wie noch zwei andere Songs leider nicht auf der Vinylversion vertreten, sondern nur in CD-Form.
„Come With Me“ beschreibt die Kürze der Zeit, und dass man sie besser nutzen sollte, und der Song ist etwas gemäßigter, da auch Cleargesang eingesetzt wird, aber trotzdem ein volles Brett, mit einigen sehr interessanten Breakwechsel, die mich angefixt haben.
Volles Rohr geht es mit „Under Friendly Fire“ weiter und legt geschwindigkeitstechnisch wieder eine Schippe drauf und haut einem massiv ins Trommelfell, da sich hier wie bei dem gesamten Album die direkte und knackige Produktion voll zur Wirkung kommt.
Burnout ist das Thema, bei dem kurzen 2-minütigen Brecher „Egoist“, der ruhig ein wenig länger hätte ausfallen können. Auch hier ist das Spiel zwischen Geschwindigkeit und Melodie richtig schön vereint, ohne die Power zu verlieren.
Titelsong und Singleauskopplung beginnt mit Meeresrauschen, der dann zu einer mächtigen Gitarrenwand hochkocht, die den ganzen Song bestehen und dadurch der Song sehr mächtig im Gehörgang bleibt. Auch die disharmonischen Gitarrenparts peppen das Ganze noch auf eine höhere Stufe, und hier wird beispielhaft gezeigt, wie man einen Song langsam hochschraubt, zurückfährt, um dann wieder anzuziehen. Perfekt.
Akustisch und instrumental wird’s mit „Cry Af A Peacecrow“ der auch wie „Awake“ nur auf der CD-Version zu finden ist. Er passt aber für mich sehr gut an dieser Stelle, um wieder ein wenig herunterzukommen, um mich voller Vorfreude auf die nächsten Songs einzustimmen.
Der Anfang von „Dying Inside“ wird, wenn er ein live Song werden sollte, die Fans auf den Moshpit einstimmen undabsolut prädestiniert ist. Voll fett, ohne Kompromisse und auch Frontfrau kotzt sich biestig die Seele aus dem Leib.
„Confront The Truth“ lässt einem keine Zeit zum Luft holen und strapaziert einem das Trommelfell auf übelste Weise, was hier bedeutet, es soll die Gefühlswelt ausdrücken, denen man sein gesamtes Leben ausgesetzt ist und es nichts zu beschönigen gibt bei der Wahrheit der Gefühle.
„Lost Little Soul“ bewegt sich eher im Midtempo Bereich und hier wird deutlich, wie man Melodie mit Härte paart, was nicht nur klasse mit Gitarren interpretiert wird, sondern auch mit dem wechselnden Gutturalen und Klargesang wieder gut umgesetzt wurde, was für das ausgereifte Songwriting spricht.
„Beyond Reality“ fängt wie eine Thrashgranate an, um sich aber nicht lange bitten zu lassen, um den Pegel der Power nach oben zu schrauben, aber wird wohl als alter Thrash Onkel mein Favorit auf dem Album sein. Ich liebe einfach das Gitarrengeschredder in dem Song, der mich direkt mit zucken lässt; man kann einfach nicht ruhig bleiben.
„Agonizing Slumber“ bewegt sich vorrangig im Midtempo Bereich, mit gelegentlichen brachialem Gemetzel sowie viel Melodischem zwischendurch, das schon manchmal an alte Speed Metal Zeiten erinnert. Also schön, viel Abwechslung ist in dem Song hineingepresst, der aber in keinster Weise überladen anmutet, sondern passend zu den textlichen Schlafstörungen seiner verschiedensten Kategorien perfekt passt.
Und das knapp unter 1-minütige Outro Intro Dreams entlässt uns dann wieder in unseren Schlafzustand zurückversetzten, der uns mit dem anfänglichen Intro so jäh aus dem Schlaf gerissen hat.
Insgesamt ein wirklich rundes und stimmiges Album, was den Melodic Death Metal um einen weiteren Meilenstein erweitert. Auch hier bleibt ein Eindruck zurück, sich immer wieder dem Output nochmals und nochmals zu widmen, damit man jede Nuance der Gesamtheit in sich aufsaugen und vereinen kann.
Starkes Stück Mucke, dem ich 8,5 von 10 Hellfire Punkten vergebe.

Tracklist:

01 Awake (Bonus Track)
02 Come With Me
03 Under Friendly Fire
04 Egoist
05 Moments To Remain
06 Cry Of A Peacecrow (Bonus Track)
07 Dying Inside
08 Confront The Truth
09 Lost Little Soul
10 Beyond Reality
11 Agonizing Slumber
12 Into Dreams (Bonus Track)

 

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