Adrenaline Mob – We the people

© Adrenaline Mob

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Adrenaline Mob
Album: We the people
Plattenfirma: Century Media/Sony
Veröffentlichung: 02.06.2017

Progressive Metal + Progressive Metal = Modern Metal??? Für alle Mathematiker, die diese Formel anzweifeln, heißt der Beweis Adrenaline Mob. Gegründet 2011 von Russell Allen (Symphony X), Mike Portnoy (ex-Dream Theater) und Mike Orlando, hat die Band mit drei EPs und mit „We the people“als drittem Studioalbum schon einen beachtlichen Output produziert.

Auch diverse Schicksalsschläge (schwerer Verkehrsunfall während der Tour zum ersten Album, plötzlicher Tod des Portnoy-Nachfolgers A.J. Pero während der Tour zum zweiten Album) konnten die Band nicht dauerhaft von der Fortsetzung ihres musikalischen Schaffens abhalten.

„We the people“ bietet Songs in der bandtypischen Mischung aus Hard Rock, Heavy und Alternative Metal und vielen Stilen mehr, die ich zur Vereinfachung mal unter dem Begriff Modern Metal zusammenfassen möchte. Für alle, die Adrenaline Mob noch nicht kennen, klangtechnisch kann man sich dies in Richtung Godsmack, Stone Sour und Avenged Sevenfold vorstellen.

Schon der Albumtitel legt einen Bezug zum (politischen) Tagesgeschehen nahe, den Orlando und Allen als verantwortliche Songwriter auch bestätigen. Die Songs entstanden während des Präsidentschaftswahlkampfes in den USA und die Eindrücke, die dieser in der Gesellschaft hinterlassen hat, sind in einige Tracks des Albums eingeflossen. So ergibt sich eine Mischung aus
politisch und/oder sozialkritisch aufgeladenen Liedern und Feel good-Stücken.

Der Titelsong „We the people“ thematisiert den Egoismus, die Naivität und die Unmündigkeit der Gesellschaft. Die starken, teilweise schrillen Gitarrenriffs unterstreichen soundmäßig den textlichen Vorwurf und die Drums schütteln den Hörer vier Minuten lang richtig wach. Musikalische Schläge auf den Hinterkopf.

„Raise ‚em up“ gehört dagegen eher zu den Songs des Bereiches „mitnicken und mitsingen“. Verhältnismäßig schlicht gehaltene Gitarrenriffs plus dominierendes, treibendes Schlagzeug heben die Laune und reflexhaft auch die Hände beim Refrain, der eben dazu auffordert.

Bei „The blind leading the blind“ nehmen Adrenaline Mob endlich mal wieder zeitweise die Geschwindigkeit raus und der Song arbeitet sowohl mit akustischen als auch elektrischen Gitarrenklängen. Balladenhaft wirkt trotzdem höchstens der Refrain. Die Vocals stechen hier gegenüber den Instrumenten deutlich hervor und man glaubt Allens extrem kraftvollen Gesang, dass er förmlich die Welt vor die Hunde gehen sieht, weil wir nur blind denen folgen, die behaupten, sie würden den Weg kennen.

Adrenaline Mob haben keine Scheu, Songs anderer Künstler zu covern, wenn sie ihnen gefallen. Die Neuauflage des Billy Idol Klassikers „Rebel Yell“ hat für meinen Geschmack aber keinen künstlerischen Mehrwert, sondern klingt wie das Original, nur ohne Keyboard und nicht ganz so gut.

Die Band hat mit „We the people“ ein interessantes Album herausgebracht, dass einem beim Hören aber auch „too much“ werden kann. Zumindest ich hatte das Gefühl, wenn ich das Album in einem Stück angehört habe, dass die Songs teilweise mit Lichthupe hinter mir auf der akustischen
Autobahn heranrasen und drängeln. Aber dafür gibt es ja dank moderner Technik diverse Lösungen, so dass man keine Ausrede hat, „We the people“ nicht anzutesten.

Trackliste:
1. King of the Ring
2. We the people
3. The Killer’s inside
4. Bleeding Hands
5. Chasing Dragons
6. Til the head explodes
7. What you’re made of
8. Raise ‚em up
9. Ignorance & Greed
10. Blind leading the Blind
11. Violent State of Mind
12. Lords of Thunder
13. Rebel Yell

Line up:
Russell Allen – Gesang
Mike Orlando – Gitarre
David Zablidowsky – Bass
Jordan Cannata – Schlagzeug

Mehr Infos:
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