Aeren – Breakthru

© Breakthru

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Aeren
Album: Breakthru
Genre: Alternative
Plattenfirma: Sliptrick Records
Veröffentlichung: 06. März 2018

Die noch junge italienische Formation Aeren entstand im Jahr 2014, als die beiden Gründungsmitglieder Simone D’Andria und Simone Solidoro beschlossen, ihre eigene Interpretation von Alternative Rock zu erschaffen. Im Mai 2015 ergänzten die beiden anderen Bandmember das Line-up und schon im September 2015 erschien die erste, selbstbetitelte EP der Band. 

Zwei Jahre später begannen die Arbeiten am ersten Album, dass viele der Songs enthält, welche die Band schon seit langem bei ihren Auftritten spielt. Aeren bieten dabei einen eher poplastigen Alternative Sound, der auch gerne die Betonung auf Synthi- bzw. Keyboardelemente legt. Der Schwerpunkt beim Songwriting liegt dabei anscheinend auf der Eingängigkeit und Massenkompatibilität des Sounds. Grundsätzlich kein schlechter Ansatz, soll Musik doch unterhalten. Leider fallen die handwerklich gut gemachten Songs des Quartetts so manchmal dem Risiko der Beliebigkeit zum Opfer. 

Markantestes Merkmal im Bandsound ist definitiv die Stimme von Silvia Galetta. Beim kurzen Reinhören im Zuge der Review-Auswahl fand ich diese sehr interessant. Nachdem ich das Album jetzt mehrere Male durch habe, finde ich die Stimme zwar immer noch interessant, aber auch anstrengend. Dies dürfte zu fünfzig Prozent an der Stimmfärbung der Italienerin liegen und zu fünfzig Prozent an der technischen Bearbeitung des Albums. 

Silvia Galetta erinnert mich stimmlich ein bisschen an Fabienne Erni von Eluveitie, allerdings eine Fabienne, der man die Hälfte des Stimmvolumens abgedreht hat. Während man der Eluveitie-Frontfrau lange zuhören kann, wird es bei der Aeren-Frontfrau zwischendurch etwas dünn, schrill oder einschneidend. Was aber auch daran liegt, dass die Gesangslinie manchmal anscheinend dermaßen in der Abmischung dominiert, dass der eigentlich angenehm eingängige Klang der Instrumente die Kanten des Gesangs nicht verwischt und abmildert. Oder der Gesang zieht vielleicht auch einfach nur die komplette Aufmerksamkeit auf sich. Nur in den Instrumentalpassagen kann man sich infolgedessen von den Fähigkeiten der anderen Musiker überzeugen. Zumindest geht es mir so, für den Selbsttest empfehle ich „Breath Of Air“.

Wenn dies wirklich so beabsichtigt war, dann hat sich die Band meines Erachtens keinen Gefallen damit getan, denn aus dem vorhandenen Talent kann man definitiv mehr herausholen. Vielleicht entspricht dies aber auch, ähnlich der europäischen Teilung beim Power Metal, regionalen Hörgewohnheiten. Das es auch anders geht, kann man im kurzen Prelude erkennen, bei dem die Instrumente endlich ihr Klangvolumen entfalten können und die Vocals aufgrund des verringerten Tempos auch nicht ins Schrille abgleiten.

Ich würde mir wünschen, dass die Italiener ihren Sound klarer definieren, und damit meine ich nicht stilistisch, sondern ganz grundsätzlich den einzelnen Instrumenten mehr Struktur im Gesamtklang verpassen, so dass sie sich besser herausstellen können und gegen die dominierende Stimme von Sängerin Silvia ankommen. Dann könnte man auch ein ganzes Album am Stück ohne Probleme hören, anstatt nur in homöopathischen Dosen. Freunde von markanten Frauenstimmen und radiotauglichem Alternative können trotzdem mal reinhören. 

Trackliste:
01. Time Flux
02. Wrong Reactions
03. Preachers (Redux)
04. Shooting Stars
05. [Prelude]
06. Breath Of Air
07. Our Flaws
08. Lightheartedness
09. Don’t Fall Apart
10. In The Well (Redux)
11. No Way For Crying
12. Bad Weakness (Video Edit)
13. Breath Of Air (Full Version) – Bonus Track Digital Version

Line-up:
Silvia Galetta – Vocals
Simone D’Andria – Guitar
Simone Solidoro – Bass/Piano/Keyboards
Cosimo De Marco – Drums

Weitere Infos:
Aeren bei Facebook
Website von Aeren

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