Agathodaimon – The seven

© Agathodaimon

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Agathodaimon
Album: The seven
Genre: Black / Dark Symphonic Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 18.03.2022

 

Sie sind wieder da! AGATHODAIMON. Ende der 90er, Anfang der 2000er Jahre stieg man zu einer der größten und bekanntesten Black / Dark Metal Bands in Deutschland auf. Bis zum zwischenzeitlichen Split hatte man sechs recht unterschiedliche Alben veröffentlicht. Anfänglich im melodischen Black Metal gestartet, ging es mit symphonischen Einflüssen weiter in Richtung Dark Metal und auch vor Melodic Death Metal machte man nicht halt. 2014 dann der Cut. Bis 2020…

Direkt nach der Meldung der Auferstehung der Band hatten wir uns mit Bandgründer Sathonys in einem Interview unterhalten. Damals war man noch auf Suche nach einem geeigneten Label, welches man in Napalm Records schlussendlich gefunden hat. Das erste Produkt aus dieser Liaison hört auf den Namen THE SEVEN. Wie treffend. Markiert es auch das siebte Album in der Historie der Band. Zugleich beschäftigt man sich auch thematisch mit der bedeutsamen Zahl; nämlich mit den Sieben Todsünden.

Musikalisch klingt das erstaunlich vertraut, so als wären die Mainzer nie wirklich weg gewesen. Mehr oder weniger ziehen sich die zehn Songs durch das bisherige Vermächtnis der Band. 2020 begaben sich Gitarrist Sathonys und Sänger Ashtrael auf die Suche nach neuen Bandmitgliedern. Die beiden letzten Verbliebenen, wobei Sänger Ashtrael die letzten beiden Alben „Phoenix“ und „In darkness“ schon eingesungen hatte.  Nun, mit neuer Besetzung, begeben sich AGATHODAIMON auf erneuten Zug durch die Grüfte und schwarzen Hallen der Nation.

Im Vorfeld hatte man schon zwei Videos auskoppeln dürfen, diese Woche folgte mit Kyrie / Gloria der dritte und letzte Vorbote. Ein schwerer, düsterer Brocken, voll böser Energie und unter die Haut gehend. Aber auch die klassischen Black Metal Nummern wie zu den alten Zeiten finden sich, gerade zu Beginn der Platte. Die Jungs haben nichts verlernt. Weder das wilde Gekeife von Sänger Ashtrael, noch der oft episch vorgetragene Klargesang Sathonys‘. Dazu ein paar schöne Riffs und die schaurig morbide Atmosphäre, erzeugt durch symphonische Stilmittel und Keyboards.  

Hervorheben möchte ich besonders den Opener La Haine, der ganz weit zurück in der Bandgeschichte geht, ebenso wie die erste Single Ain’t death grind, die ich mir auch gut auf „Chapter III“ (2001) hätte vorstellen können. Die zweite Single Wolf within überzeugt mit einem schönen Groove und Ausflügen in Melodic Death Metal Gefilde. Langeweile gibt es auf dem Album zumindest keine.  Allein Ghosts of greed fällt qualitativ ein wenig ab. Dafür geht Mother of all gods als absolutes Highlight von The Seven durch. Düstere Atmosphäre, geheimnisvoll und recht spooky bieten die sechseinhalb Minuten so einiges. Und, das Gründungsmitglied und ehemaliger Sänger Vlad Dracul darf sich hier einmal wieder mit Einbringen.

Ebenfalls erwähnenswert ist Estrangement. Hier überzeugt Axeman Sathonys mit klarer, epischer Stimme in einem Song, der sich langsam zu einem weiteren Höhepunkt steigert. Gleiches trifft auch für das folgende, zweiteilige In my dreams zu. Den Abschluss eines wahrhaftig gelungenen Comeback Albums setzt das längste Stück der Platte, The divine. Die Nummer braucht einen Moment, besticht durch seinen Gothic Touch, und den episch, melodischen Stil.

Tja, wer hätte gedacht, dass AGATHODAIMON noch einmal so stark zurückkommen? Der Fünfer spielt auf THE SEVEN sein ganzes Können aus und überzeugt nahezu über die komplette Länge. So darf das zukünftig gerne weitergehen. Wir haben hier zwar kein zweites „Blacken the Angel“, aber das durfte man auch beim besten Willen nicht erwarten. Wir wollen das hier auch nicht unnötig kleinreden. THE SEVEN ist ein starkes Album, welches bald zu den Bandklassikern gezählt werden darf. Ganz sicher!

von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten.

 

Tracks:

01 – La Haine
02 – Ain’t Death Grand
03 – Wolf Within
04 – Ghosts of Greed
05 – Mother of all Gods
06 – Estrangement
07 – In my Dreams (Part 1 – Prelude)
08 – In my Dreams (Part 2 – In Bitterness)
09 – Kyrie / Gloria
10 – The Divine

 

Line Up:

Sathonys – Guitar, clean vocals
Nakhateth – Guitar
Von Yanesh – Bass
Ashtrael – Vocals
Mortos – Drums

 

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