Agonize – Wir wollen nicht die zigtausendste ultraharte, böse Metal Band sein, die sich in der Szene rumtreibt.

© Lense of Sense Photography for Agonize

 

Wir vom Hellfire reden nicht nur davon, den Untergrund zu unterstützen, wir wollen Euch dieser Tage eine Menge Bands vorstellen, die „unsigned“ sind, also keinen Deal bei einer Plattenfirma haben oder zumindest aber ihre komplette Promo-Arbeit selber machen.

 Als nächste Band unserer Reihe haben wir uns die Dresdner Death Metal Band AGONIZE vorgenommen. Wie es aktuell um den Bandstatus steht, erfahrt Ihr wie folgt. Viel Spaß beim lesen 😉

 

HF: Hallo ihr Lieben von Agonize. Seid doch mal so gut und stellt Euch selbst vor. Wie kam es vor sechs Jahren zur Geburt der Band? Was war der Antrieb gerade Death Metal zu spielen, bzw. wer oder was hat Euch da beeinflusst? Wieso keinen traditionellen Heavy Metal?

Agonize: Vielen Dank für die Möglichkeit uns mit euch zu unterhalten! Die „Eltern“ von Agonize sind Basti und Steven. Hier stimmte (und stimmt immer noch) die Chemie. André kam wenig später dazu und bei der ersten gemeinsamen Jam-Session war dann auch schon “Bleeding for Pleasure” so gut wie fertig. Marc hat dann Blut geleckt, sich regelrecht aufgedrängt und grunzte einfach mit. Er brachte Johannes mit, welcher die Rhythmusabteilung am Bass komplettierte.
Warum Death Metal? Liegt eigentlich nahe, wenn fünf Musiker den gleichen Geschmack haben, oder? Heavy Metal ist ok, aber nicht das Genre in dem wir uns musikalisch austoben könnten oder wollten.

 

HF: Leider seid auch ihr bisher nicht von diversen Besetzungswechseln verschont geblieben. Wie geht man als noch junge Band damit um? Gibt es da manchmal Gedanken ganz aufzugeben? Ihr sprecht sogar von einem „Bandbilder Fluch“. Habt Ihr diesen mittlerweile besiegen können?

Agonize: Wir machen einfach keine Bandfotos mehr, schaut sich doch eh keiner an. Spaß beiseite, wir warten, bis wir das ganze Material für das kommende Album zusammengetragen haben. Da abgesehen von Steven niemand so wirklich fotogen ist, nimmt uns das sicher auch keiner übel. Die Besetzungswechsel haben uns schon zu schaffen gemacht. Immer wenn wir gerade „einen Neuen“ angelernt haben und musikalisch wieder in Topform waren, verließ ein anderer die Band. Private Gegebenheiten kann man da leider nicht beeinflussen und wir haben uns auch nie im Streit getrennt. Der Gedanke aufzugeben war im Raum, nach fünf Minuten aber wieder vom Tisch, da wir alle Bock auf die Musik haben. Und wer weiß, vielleicht beantworten dann ganz andere Leute das nächste Interview mit euch. 

 

HF: Wenn man so durch Eure Facebook Seite stöbert, fällt auf, dass Ihr gerne feiert und auch sonst viel Spaß am Leben habt. Was ja nicht gerade zu der doch sehr ernsten Musik passt. Was aber auch nicht wirklich ungewöhnlich ist. Nun erklärt mir doch bitte mal was es mit Eurem Wahlspruch auf sich hat: „Bringing fast music to slow people“

Agonize: Warum sollte man auch immer alles so ernst nehmen? Die Musik ist ja gerade dazu da, dass man sich auch auf andere Weise austoben kann. Da bleibt dann mehr Platz sich an den angenehmen Dingen im Leben zu erfreuen. Verbringt mal zehn Minuten mit Basti und Stefan in einem Raum, dann merkt ihr ganz schnell, wie viel schwarzer Humor in der Band steckt.  Wir wollen nicht die zigtausendste ultraharte, böse Metal Band sein, die sich in der Szene rumtreibt. Wir kochen auch nur mit Wasser. Der „Wahlspruch“ ist tatsächlich ein spontaner Einfall gewesen. Das Bild mit uns als Death Metal Band in dem rosa Trabi war so skurril und voller Widersprüche, da passte der Spruch einfach wie der Arsch auf den Eimer. Sein wir mal ehrlich, wer hat denn heute auch noch Zeit sich das Intro einer Doom Metal Band anzuhören? Wir haben einfach Spaß daran schnelle Musik zu spielen, welche auf den Punkt kommt ohne großartig auszuschweifen, dabei aber eingängig ist und dem geneigten Hörer auch mal das Fressbrett zertrümmert.

 

HF: Euer Debüt Album „Chaos Reborn“ (zu hören auf Bandcamp – siehe unten) ist jetzt schon vier Jahre alt. Eine lange Zeit für eine junge, aufstrebende Band. Aber wie Ihr im Vorfeld schon erwähnt habt, Ihr arbeitet gerade an neuem Material. Mit Ronny (Vox) und Stefan (Guitar) habt ihr nun auch neue Mitglieder in der Band. Wie sehr dürfen sich die beiden noch einbringen? Wird es zu musikalischen Änderungen gegenüber dem Debüt geben?

Agonize: Auf dem neuen Album machen wir jetzt Heavy Metal, ist halt doch cooler. Aber im Ernst: Jeder darf sich zu jeder Zeit einbringen. Es gibt ein paar Lieder, wo man auch die Einflüsse von anderen Besetzungen heraushört. Wir machen das,  worauf wir gerade Lust haben. Deshalb wird das neue Album auch nicht komplett wie „Chaos Reborn“ klingen. Die musikalische Richtung ist immer noch die gleich, nur die Umsetzung ist durch die aktuelle Besetzung eine andere. Textlich hat Ronny definitiv einen anderen Stil, das wird vermutlich die größte Änderung sein.

 

HF: Wie weit ist es denn mit dem neuen Werk bestellt? Wann können Eure Fans mit frischer Ware rechnen? Und was soll die Zukunft nach Euren Vorstellungen am besten bringen? Außer Bier? ?

Agonize: Das kommende Album ist aktuell in der Vorproduktion. Die Songs stehen im Groben und wir arbeiten die Details aus. Danach kommt natürlich noch der eigentliche Recording/Mixing/Mastering Prozess, welcher etwas dauern kann, da wir wieder fast alles in Eigenregie angehen wollen, ohne dabei Einbußen in der Qualität in Kauf zu nehmen. Die ausgeklügelte Marketingstrategie steckt natürlich auch noch in den Kinderschuhen und muss akribisch ausgearbeitet werden. Was die Zukunft bringen soll? Zeit! Davon benötigen wir etwas mehr. Alle von uns sind beruflich und privat stark eingebunden, was leider manchmal weniger Raum für die Musik lässt, als uns allen lieb ist. Wir sind also am Ende auch nur „slow people“, informieren aber auf all unseren Social Media Kanälen rechtzeitig darüber, wann man uns mit Geld fürs neue Album bewerfen kann.

 

HF: Okay, dann sind wir mal gespannt was demnächst da auf uns zukommt. Wir vom Hellfire wünschen viel Erfolg und immer eine Flasche Bier in Reichweite

Agonize: Vielen Dank, allzeit wenig Leergut und bis zum nächsten Interview!

Interview: Marco Gräff

 

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Bandcamp

 

 

 

 

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