Geschrieben von Marco Gräff
Band: Alcest
Album: Les Chants de l’Aurore
Genre: Post Rock / Shoegaze / Blackgaze
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 21.06.2024
Vor fünf Jahren beehrten uns ALCEST zuletzt mit einem Studioalbum, welches damals sehr düster und auch rockig, sogar recht Metal lastig gestrickt war. Nun kehrt das französische Duo um Bandkopf Neige mit ihrem siebten Album zurück. Musikalisch ist die Band wieder ein paar Schritte zurück in Richtung der Anfangstage gegangen.
Will heißen, die sieben Songs sind deutlich atmosphärischer als noch beim direkten Vorgänger „Spiritual instinct“ von 2019. Und auch noch lange nicht so düster und schwerfällig. Bei den beiden Eröffnungstracks Komorebi und L’Envol kommt gar so etwas wie Aufbruchstimmung auf, fast fröhlich. Dazu passt auch die angenehme, helle Stimme von Neige. Aber es gibt auch die harschen Momente, die Screams die eher in Richtung Black Metal passen. Dezenter und weniger als sonst aber effektiv eingesetzt. Die sieben Songs mögen auf Anhieb nicht unbedingt zusammenpassen. Dennoch für sich gesehen, stehen die Lieder fest verankert und typisch für die Band.
Die Stücke, die für mich am meisten hervorstechen sind Amésthyste, das emotionale und persönliche Flamme jumelle sowie das treibende und mitreißende L’Efant de la lune. Alles emotionale Songs, die sowohl die atmosphärische wie dunkle und auch harte Seite der Band zeigen. Alles sehr abwechslungsreich und stimmungsvoll, um nicht zu sagen mitreißend.
Vier Jahre hat Neige an dem Album geschrieben, herausgekommen ist ein erneut starkes Album, welches sich auf die Stärken des bisherigen Schaffens beruht. Grandiose Melodien, starke Riffs und Emotionen. Ob man so ein (immer noch tristes) Album nun im Sommer veröffentlichen muss, bleibt dahingestellt. Auf der anderen Seite, ein starkes Album kann man immer hören. Und das ist LES CHANTS DE L’AURORE allemal!
von mir gibt es gute 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Tracks:
1 – Komorebi
2 – L’Envol
3 – Améthyste
4 – Flamme jumelle
5 – Réminiscence
6 – L’Efant de la lune
7 – L’Adieu
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