Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Alight
Album: Spiral Of Silence
Genre: Gothic/Metal/Industrial
Plattenfirma: El Puerto Records
Veröffentlichung: 27. April 2018
Alight machen auf ihrem neuen Album „Spiral Of Silence“ vieles richtig, nichts wirklich falsch, und lediglich an der B-Note könnten sie noch was schrauben.
Die italienische Formation wurde schon 2005 von Drummer Mirko Montresor gegründet, damals noch in anderer Besetzung, aber schon immer mit der Vorgabe, sich keine Grenzen zu verordnen. Infolgedessen flechten sich in den Grundsound von Alight, der irgendwo zwischen Power, Symphonic und Melodic Metal angesiedelt ist, immer wieder Klänge des Electro, Industrial oder Dark Wave.
Das Debütalbum „Don’t Fear The Revenge“, noch mit der damaligen Sängerin Sabina Spagnoli, erschien 2009 und brachte der Band zahlreiche Gigs mit durchaus namhaften Bands ein. Aber Alight wurden auf ihrem aufstrebenden Weg von dem gebremst, was viele Bands am härtesten trifft: Besetzungswechsel. Erst seit 2016 können die Italiener wieder mit einem festen Line-up agieren und mit diesem haben sie nun auch ihr zweites Album „Spiral Of Silence“ eingespielt.
Schon beim ersten Hören fällt auf, dass hier alle Elemente stimmig ineinander greifen und Frontfrau Catia Borgogno über eine kraftvolle Stimme verfügt, die im melodisch-überschäumenden Instrumentalsound die richtigen Akzente setzen kann. Während der Opener und Titeltrack gefühlt etwas mit angezogener Handbremse agiert, zeigen Alight bei „The Portal“ wie sie aus den verschiedenen Stil-Elementen ihres Sounds einen druckvollen, mitreissenden Song bauen können, der im Ohr bleibt. Klanglich dicht gewobener Verse mit wuchtigen Riffs wechselt mit einem Chorus im Stil großer Pop-Hymnen, aber mit dem nötigen Biss versehen, und schraubt den Song so stufenweise in der Wirkung nach oben.
„The Shame“ bietet in seiner langsamen Grundausrichtung und dem intensiven Instrumentalsound die ideale Plattform für die Stimme von Sängerin Catia, die hier ihre Wirkkraft beweisen kann. Veredelt wird dieser Song jedoch durch den Gast-Auftritt von Andrea Ferro (Lacuna Coil), dessen markante Stimme direkt unter die Haut geht. „Look Closer“ agiert hingegen wieder aufgelockerter mit Synthi-Elementen und orientiert sich mal Richtung Electro, mal in einem kurzen Schlenker Richtung Symphonic.
„Spiral Of Silence“ ist ein Album, das beim Hören Spaß macht, allerdings hatte ich manchmal das Gefühl, dass sich Alight bei einigen Songs unnötigerweise zurückhalten. So sind Stücke wie „Let Me Touch The Horizon“, oder auch der Titeltrack, zwar schön anzuhören, aber bei dem Talent, was Instrumentalisten und Sängerin hier versammeln, hätte man da, meines Erachtens, noch mehr draus machen können und wirklich jedem Song seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter verleihen können. Hier komm ich dann wieder zu besagter B-Note, die einfach noch die Kirsche auf der Sahne wäre. Fürs nächste Album bin ich da aber äußerst zuversichtlich.
Wer es klanglich etwas bombastisch und episch, aber ohne Kitschfaktor mag, Richtung Power und Symphonic tendierend, mit schönen Melodien und einer tollen Sängerin, sollte in das neuen Album von Alight reinhören.
Trackliste:
01. Spiral Of Silence
02. The Portal
03. Psiche
04. Lost In The Past
05. Walk To The Line
06. Roses In The Dusk
07. The Shame
08. Look Closer
09. Absence Of Essence
10. Let Me Touch The Horizon
Line-up:
Catia Borgogno (Gesang)
Roberto Sieff (Gitarre)
Monica Perulli (Bass)
Mirko Montresor (Schlagzeug)
Weitere Infos:
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Website von Alight