All For Metal – Gods Of Metal (Year Of The Dragon)

© All For Metal

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: All For Metal
Album: Gods Of Metal (Year Of The Dragon)
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichung: 23.08.2024

Hatte ich nicht jüngst erst geschrieben, HammerFall würden polarisieren, so trifft dies mit ziemlicher Sicherheit auch auf ALL FOR METAL zu. Allein schon das Album-Cover sowie die Promo-Fotos triefen vor Klischees und ein Blick auf die Titel der Tracklist bestätigt dies, auch ohne nur einen einzigen Song des zweiten Albums „Gods Of Metal (Year Of The Dragon)“ gehört zu haben.

ALL FOR METAL servieren klassischen, sehr eingängigen, mitunter auch kitschig wirkenden Metal, der fortführt, was u.a. Manowar, Majesty, Stormburner und Hammer King teils lange vor Gründung der deutsch-italienischen Combo schon zelebriert haben. Dass die Songtexte dabei zuweilen aus einem von Joey DeMaio höchstselbst programmierten Lyric-Generator zu stammen scheinen – geschenkt, solange das Ganze wenigstens Spaß macht.

Nach der erzählerischen Einführung („Cry For Help“) halten dann die „Gods Of Metal“ Einzug und marschieren mit stolzgeschwellter Brust durch die Prärie (oder doch Walhalla?). Der Song bewegt sich in Midtempo-Rocker Sphären und erinnert mich dank „OhOhOh“ Chören, dezenten Keyboards sowie den „Hallelujah“ Gesängen eher an Lordi als an Manowar und Co. Mit den beiden nachfolgenden Titeln „Year Of The Dragon“ und „The Way Of The Samurai“ werden dann fernöstliche Pfade beschritten, was sich aber eher inhaltlich als musikalisch bemerkbar macht. Während Erstgenannter zwischen etwas düsteren Strophen und zuckersüßer Ohrwurm-Hookline pendelt, kommen mir bei „The Way Of The Samurai“ spontan Kissin‘ Dynamite in den Sinn, wenn man das tiefe Organ von Sänger Tetzel und die Tempoverschärfung zum Ende hin mal ausklammert.

Auch „Temple Of Silence“ ist nicht gerade dazu angetan, einen Moshpit anzuzetteln, stattdessen ist gepflegtes Kopf- und Fußwippen sowie lautstarkes Mitgrölen im HammerFall/Hammer King-Style angesagt. „When Monsters Roar“ lässt dann endlich mal die Double-Bass von der Leine, was dem Hörvergnügen nach den bis hierhin eher gesetzteren Stücken definitiv guttut, zumal die Nummer schlicht mega-catchy ist. Bei „Path Of The Brave“ fühle ich mich an Tracks wie „Ode To War“ (Stormburner) oder „Aria Of Bravery“ (Majesty) erinnert, eine pathosgetränkte, heroische Ballade, deren Hooks man sich nicht entziehen kann. Selbst das nervige „iiieiiie“ Hintergrund-Gejaule schafft es nicht, die Nummer zu ruinieren.

Nach dem treibenden Banger „Like Thor And Loki“ folgt mit dem flotten „Valkyries In The Sky“ ein Track, den man aufgrund der diesmal präsenteren Keyboards sowie der Gesangslinien in die Nähe von Beast In Black rücken könnte. Nicht zuletzt dank der Gastbeiträge von Burning Witches Sängerin Laura Guldemond sowie Tim Hansen (Induction) ist der Song ein Highlight der Scheibe. Selbiges lässt sich über das schwungvolle „Welcome“ leider nicht sagen, denn obwohl das Stück wahrlich kein Rohrkrepierer ist, mag der Funke hier nicht so recht überzuspringen.

Mit Blick auf den Songtitel „Who Wants To Live Forever“ fürchtete ich im Vorfeld schon einen zum Scheitern verurteilten Versuch eines Queen-Covers, aber weit gefehlt, die teils etwas schleppend verlaufende Nummer packt zum Chorus hin nochmals die ausgefeilten Hooks aus, ehe das abermals gesprochene „The Journey Will Not End“ quasi bereits die Brücke zum irgendwann erscheinenden dritten Album der Band schlägt.

Unterm Strich komme ich bei „Gods Of Metal“ zum selben Ergebnis wie bei den erst kürzlich rezensierten Scheiben von Powerwolf und HammerFall: wer diese Art von Metal liebt, der dürfte dem neuesten Output von ALL FOR METAL mit offenen Armen/Ohren begegnen, wer allerdings schon beim Gedanken an Manowar & Konsorten das kalte Grausen bekommt, der dürfte „Gods Of Metal“ meiden wie der Vampir das Sonnenlicht. Mir hats jedenfalls trotz oder gerade wegen seiner Cheesigkeit Spaß gemacht, und nur darauf kommt es an!

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire Punkten.

Tracklist:

1. Cry For Help
2. Gods Of Metal
3. Year Of The Dragon
4. The Way Of The Samurai
5. Temple Of Silence
6. When Monsters Roar
7. Path Of The Brave
8. Like Thor And Loki
9. Valkyries In The Sky
10. Welcome
11. Who Wants To Live Forever
12. The Journey Will Not End

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Video zu „The Way Of The Samurai“

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