Altesia – Paragon Circus

© Altesia

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Altesia
Album: Paragon Circus
Genre: Progressive Metal
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 11. Dezember 2019

Altesia begann 2017 als Solo-Projekt von Sänger Clément, der seine vielfältigen Einflüsse aus dem Prog-Bereich (u.a. Haken, Neal Morse, Leprous) in eigene Musik gießen wollte. In den folgenden zwei Jahren entstanden so nach und nach die Songs des ersten Albums „Paragon Circus“, für das Clément dann aus Altesia eine komplette Band machte. 

Die Franzosen haben sich dabei einem Progressive Sound verschrieben, der durchaus variantenreich daher kommt, aber den Hörer nicht mit zu extremen Experimenten konfrontiert. Bei allem Ideenreichtum bleibt die Musik von Altesia doch melodieorientiert und vergleichsweise eingängig. Neben gängigen Prog Elementen integrieren sie dabei auch Ideen aus Jazz, Funk, Pop und auch dem Death Metal. Thematisch behandeln die Songs die verschiedenen Formen der (Selbst-)Zerstörung, denen wir heutzutage ausgesetzt sind, sei es durch soziale Zwänge, wirtschaftliche Not oder auch die Kälte der Gesellschaft.

Die kurze Eröffnung „Pandora“ im akustischen Alternative Gewand lässt noch kurz zweifeln, wie viel Prog den Herrschaften wirklich innewohnt, aber das nachfolgende „Reminiscence“ stellt dann die Grundidee des Altesia-Sounds vor. Weitläufige Instrumentalpassagen, langsamer Aufbau von Spannungsbögen, wechselnde Dynamik, Gesang als eigenes, zurückhaltend eingesetztes Stilmittel, welches meist in weichen, entspannten Phasen eines Songes Anwendung findet – so bauen die Franzosen ihre Erzählung auf.

Bei besagtem „Reminiscence“ steht der progtypische Keyboard-Einsatz des Öfteren im Mittelpunkt, abgelöst von träumerischen Passagen und aufgerüttelt von kompaktem Instrumentaleinsatz mit regelmäßiger Betonung der Bass-Linie und unterstützt von einem Saxophon. „Amidst The Smoke“ ist hingegen eine fließend entspannte Nummer mit kurzen konzentrierten Einschüben und „The Prison Child“ wird von proggy Gitarrenläufen in wechselnder Intensität geprägt, großartig dabei das Agieren der Violine, welche schöne Facetten in den Sound einbringt. 

„Hex Reverse“ überrascht kurzzeitig mit Growls als Kontrast zum weich fließenden Hauptgesang in einem vorher über weite Strecken eher zurückhaltend agierenden Song. Auffällig ist hier vor allem, wieviel Raum dem Gesang eingeräumt wird. Das abschließende „Cassandra’s Prophecy“ greift in fast 18 Minuten nochmal diverse Facetten des Altesia-Sounds auf und präsentiert sich als umfassende Visitenkarte mit proggy Keyboards, stabilen Riffs, Violine, Growls und greift, vielleicht als Zeichen für das Leben als einen ewig währenden Kreislauf, das Motiv des Openers „Pandora“ zwischendurch wieder auf.

Insgesamt liefern Altesia mit „Paragon Circus“ ein schönes Debüt ab, welches man seine Inspirationen anhört und welches vor allem Fans des entspannenden Progressive Sounds gefallen dürfte. Mit dem Album legen sie einen guten Grundstein für die weitere Entwicklung und zeigen, dass sie schon einige interessante Ideen haben. Für die Zukunft würde ich mir nur noch wünschen, dass sie ihr musikalischen Profil etwas in Sachen Wiedererkennungswert schärfen.

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
1. Pandora
2. Reminiscence
3. Amidst the smoke
4. The prison child
5. Hex reverse
6. Cassandra’s prophecy

Line-up:
Clément Darrieu – Vocals, rhythm guitar, acoustic guitar
Alexis Casanova – Lead guitar
Antoine Pirog (replaced by Hugo Bernart after the recording sessions) – Bass
Yann Ménage – Drums
Henri Bordillon – Keyboards, piano

Weitere Infos:
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