Amen Corner – Written By The Devil

© Amen Corner

 

Geschrieben von: Bernd Kröninger   
Band: Amen Corner  
Album: Written By The Devil   
Genre: Rock / Metal / Black Metal 
Plattenfirma: Hammerheart Records / Metal Army
Veröffentlichung: 07.06.2024

 

Ja ihr Rocker da draußen. Das kann einem schon mal passieren. Da sehe ich in der wöchentlichen großen Auswahl „Amen Corner“, und denke an die Band aus 1969. Mit ihren Superhits „If Paradise Is Half As Nice“, oder „Bend me Shape me“. Lasse mich also überraschen was sie über 40 Jahre später zu bieten haben. Und dann die riesige Überraschung. Schon bei den ersten Tönen, stutze ich. Na klar!!! Die hier haben mit den „Oldies“ der 60er rein gar nichts am Hut.

Unsere Formation kommt aus Brasilien. Und hat eine wesentlich härtere Gangart. So what? Also hören wir rein, was der Teufel hier geschrieben hat. Uns erwarten neun Tracks, die bereits durch die Titel düsteres erahnen lassen.

Sakral werden wir 1:57 Minuten durch einen rezitativen Text und mystisch, unheilvollen Soundeffekten eingestimmt. Das „Intro“ verspricht schon jetzt Gänsehaut. Wer versteckt sich hinter der Namensgebung? Sucoth Benoth (voc), Murmurio (g), Fernando Grommtt (b) und Tenebrae Aarseth (dr) sorgen für massenweise Gruselfeeling. 
Mit vielversprechenden Klängen, die einem Horrofilm alle Ehre erbieten würden, düster und mit allen Zutaten des Bösen ausgestattet, geht‘s mit rücksichtslosem Rhythmus und drohender Voice in den Krieg des Antichristen. Das Solo steht stellvertretend für die anstehende Battle.
Der Schrei des Leibhaftigen scheint direkt aus den Tiefen der Hölle die Kommunikation zu führen. Schleppend der Takt, dazu die gequält bedrohliche Voice von Sucoth. Erst gegen Ende des Songs wird es von den Instrumenten etwas melodischer.
Okkultes bringen sie uns im Track „Signal from Beyond“ nahe. Geschickt wird durch Drum und Gitarre der Schockmoment ausgenutzt. Der Text unterstreicht, was nun an Okkultem auf uns zu kommt (“ in the whisper of the night, candles are lit“).   
Das „Inferno“ hätte ich mir musikalisch schlimmer vorgestellt. Der Beginn wie Hammerschläge im Bergbau. Riffig die Gitarre und die kreischende Voice bis zum Rhythmuswechsel. Würde es nun rein instrumental abgehen, könnte man sogar von melodischem Metal reden. Daran liegt den Jungs wohl gar nichts.Hören wir mal was der Teufel uns geschrieben hat. Im Titeltrack spüren wir, dass er immer an unserer Seite ist („always by your side“..). Die wechselnden Elemente der Genres, von Black Metal zu Metal zu Rock, vermischen Böses mit Gutem. Findet selbst raus was hier für Euch zutrifft. Scheint es so, als spiele jeder für sich, so könnte man es auch als virtuose Musikalität bezeichnen. 
Sehr dramatisch und in den Abgrund ziehend, bekommen wir eine 4:40 minütige Messe geboten. In einer vielseitigen Sprache gehalten, braucht es keine Instrumente, um Grauen und Horror zu verbreiten. Die schaurige Stimme und die begleitende klangliche Atmosphäre führen Dich dämonisch in die unergründlichen Tiefen des Okkulten.   

Fazit: „Amen Corner“ reiht sich in die lange Liste südamerikanischer Black Metal Bands ein. Mit ihren nicht gerade christlichen Texten dürften sie der Kirche keinen Gefallen getan haben. Mit satanistischen und heidnischen Lyriks rammt sich die Speerspitze des siebten Albums tief in unsere Gefühlswelt. Wer damit nicht umgehen kann, der sollte sich von dieser Scheibe fernhalten. Ansonsten Black Metal mit extrem „Underground“ Feeling. Mehr als tief aus der Erde, mehr als ein Horrorszenario. 6,5 von 10 Hellfire Punkten halte ich für angemessen.

 

Tracklist:

01 Intro
02 The War of the Antichrist
03 The Protectors
04 Fall and Ascension
05 Signal from Beyond
06 Inferno
07 Written by the Devil
08 The Splender of Your Presence
09 Lucifer, a Suprema Luz da Manha 

 

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