Ancient Knights – Camelot

© Ancient Knights

Geschrieben von Michi Winner
Band: Ancient Knights
Album: Camelot
Genre: Melodic Power Metal
Plattenfirma: Diamonds Prod
Veröffentlichung: 20. Januar 2020

Ein Konzeptalbum als Debüt, das ist mutig. Die Italiener von Ancient Knights haben es gewagt. Sie selbst bezeichnen „Camelot“ jedoch als Metal-Oper. Es wird noch besser: Das Album ist nur das erste Kapitel eines Zyklus über König Arthus. Ich bin wirklich gespannt, was da auf mich zukommt. Ein wirkliches Line-Up habe ich in der Info nicht gefunden. Es gibt eine lange Liste mit Gastmusikern, deren Namen sich dann auch in der „Besetzungsliste“ widerspiegeln, in dieser fehlen aber die Bandgründer Andra Atzori und Marcel Knight. Ich nehme also an, dass es sich hier nur um die Vokalisten handelt, die Übersicht gibt es wie immer unten unter „Line-Up“.

Das Konzept und auch die Umsetzung erinnern an Sabatons letzes Album „The Great War“ in der History-Edition. Auch hier gibt es textliche Überleitungen und es geht um Blutvergießen. Der musikalische Ansatz ist hier jedoch ein anderer. Auch wenn das Genre noch übereinstimmt, so setzen die Italiener mehr auf voluminöse Klangbilder mit deutlichem medivalen Anteilen, dem Thema angmessen, und sparen dafür an Power. Gesanglich kommen an eine Oper zumindest bei der italienische Version des Titelsongs heran. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, der hier tätige Sänger hat eine Gesangsausbildung mit klassischem Einschlag genossen. Vielleicht hat er auch nur ganz oft „Nessun Dorma“ in der Version von Manowar gehört. Gewisse Parallelen sind auf jeden Fall vorhanden. An die Perfektion eines Eric Adams reichen die Akteure hier genausowenig heran wie an die fesselnde Stimme von Joakim Brodén. Durch den Wechsel von männlichen und weiblichen Protagonisten entfaltet sich dem Hörer hier aber eine gut erzählte Geschichte, derem Inhalt aber nur schwer zu folgen ist. Die melodiöse Inszenierung mit Schlachtenlärm, Pferden, wuchtigen backing Vocals und Orgel ist oft einfach zu ablenkend, insbesondere wenn sich die instrumentalen Parts etwas ziehen, verpasst man gerne die ersten Teile der Vocals. Wer die Arthus-Saga kennt, sollte dennoch keine Probleme haben der Handlung zu folgen.

Ich habe eine Weile gebraucht mit diesem Album warm zu werden. Zu präsent war noch Sabatons „Great War“ und Avantasias „Moonglow“. Nach mehrmaligem hören finde ich aber immer mehr Gefallen. Auch wenn so ausuferndes Keyboardgeklimper wie in „Secret Castle Of Love“ das dann noch von einem Gitarrensolo gekrönt wird, meine Geduld bei jedem Durchgang aufs neue strapazieren. Dennoch denke ich, dass die Italiener hier zu recht mutig waren. „Camelot“ ist ein beachtenswertes Debüt, das Fans des Melodic Metal gefallen sollte. Insbesondere denke ich hier an Freunde der Werke von Winterstorm.

Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire-Punkten.

 

Trackliste:

  1. March of the Ancient Knights
  2. Secret Castle of Love
  3. The Usurper
  4. Forever
  5. Camelot
  6. Prophecy of the Magic Kingdom
  7. Whispers in Shadows
  8. Camelot (Italian Version)
  9. Para Siempre (Verdadero Amor) ( Forever – Spanish Version)
  10. The Usurper (Duet Version)

 

Line-Up/Besetzung:

Fabio Lione: Parcival
Roberto Tiranti: Mordred
Elisa C. Martin: Nimue
Göran Edman: Uther Pendragon
Chiara Tricarico: Lady Igraine
Matt Siddi: Gawain

 

weitere Informationen:

https://www.facebook.com/ancientknights.metal/

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