Geschrieben von Yannic Aust
Band: Angrrsth
Album: Donikąd
Genre: Black Metal
Plattenfirma: Godz ov War Productions
Veröffentlichung: 17. April 2021
Was? Das Bandlogo eurer neu entdeckten Black Metal Band sieht aus wie ein wilder Haufen totes Geäst? Dieser Tatsache zufolge froh im Underground angekommen zu sein, versucht ihr das Logo zu entziffern. Wenn man den Bandnamen erst mit drei Promille im Blut aussprechen kann, oder glaubt diesen aussprechen zu können, ist einem wohl etwas äußerst Exklusives vor die Füße gefallen.
Die seit 2018 aktive polnische Kapelle „Angrrsth“ lässt mit ihrem Debütalbum „Donikąd“ eine ungezügelte Urgewalt auf die Menschheit los!
Eine Blast-Beat Salve jagt die nächste und zwingt förmlich zum Niederknien. Wie Drummer „Simon“ die Double Bass bedient ist ein schierer Traum und lässt mein … wie immer dieses Ding heißen soll, was den schwarzen Matsch durch meine Venen pumpt … höherschlagen!
Auch wenn mein Polnisch etwas eingerostet ist (Funfact: mein Polnisch existierte nie) und ich aufgrund dessen nur Bahnhof verstehe, transportiert Frontmann „Hermann“ (kein Witz) eine atemberaubend bedrohliche Stimmung. Die Aggressivität der Vocals und der Instrumentalisierung ist in jeder Faser des Körpers zu spüren! Jegliche Verschnaufpause bleibt vergönnt.
„Angrrsth“ erscheint mir wie eine Kombination aus ihren Landsmännern „mgła“ und der kanadischen Dampfwalze „Panzerfaust“. Ein Vergleich mit diesen zwei Koryphäen auf ihrem Gebiet mag ein fast unübertreffbares Kompliment sein.
Jeder Einzelne des Quartetts beherrscht sein Handwerk wie kein Zweiter. Melodische Riffs, auf dem Punkt gezockte Drums, giftige Vocals und frische Tempi Wechsel machen „Donikąd“ zu einem qualitativ hochwertigem Debüt. All das ohne jegliche Übersteuerung.
Atmosphärisch, dramatisch, böse … So würde ich den Erstling von „Angrrsth“ beschreiben, wenn ich mich kurzfassen müsste. Leider ist „Donikąd“ nach knapp 35 Minuten durchgelaufen und ich fühle mich zurückgelassen wie ein begossener Pudel. Schicht im Schacht, Ruhe in der Truhe, Ende im Gelände … Das war’s.
„Angrrsth“ haben sich die Messlatte äußerst hoch gesetzt. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen, ob sie ihr Niveau in der Zukunft halten oder sich sogar übertreffen können!
Ich vergebe verdiente 9,5 von 10 Hellfire-Punkten!
Tracklist:
01 Ciało me wyklęte
02 Niebiański pogrzeb
03 Niech się zaprze samego siebie
04 A czego tu się bać?
05 Pierwszy jest strach
06 Niebyt zmyślony
07 Ostatni Akt
Line Up:
XII – Bass
Simon – Drums
Grisch – Guitars
Hermann – Vocals
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