Anniken – Climb Out Of Hell

(C) Anniken

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Anniken
Album: Climb Out Of Hell
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Rockshots Records
Veröffentlichung: 13.05.2022

Bei ANNIKEN handelt es sich um eine Musikerin aus Aalesund, Norwegen. Gemeinsam mit ihrem heutigen Ehemann Marius Danielsen gründete sie im Jahr 2009 die Formation Darkest Sins. Die Band veröffentlichte zwei Alben und eine EP. Später gründete sie zusammen mit ihrem Mann das Wohltätigkeitsprojekt Ana – Metal for Charity und veröffentlichte den Song „Ana“ sowie ein Compilation-Album mit Beiträgen verschiedener Künstler. Neben ihren eigenen Projekten hat sie auch an der Trilogie ihres Mannes mitgewirkt: Legend of Valley Doom, wo sie Bassgitarre spielte, Texte schrieb und Leadgesang und Chöre übernahm. Nunmehr hat die umtriebige Norwegerin ihre erste Solo Scheibe am Start.

In wie weit sich „Climb Out Of Hell“ von Anniken’s musikalischer Vorgeschichte unterscheidet, vermag ich mangels Kenntnis nicht zu sagen. Sollte ich denn eine Art Referenz benennen, würde ich ANNIKEN’s Sound als eine Art Schnittmenge von Bands wie The Dark Element, Lullacry und Lambretta einstufen (natürlich ließe sich diese Aufzählung noch beliebig erweitern), wobei der Fokus naturgemäß auf der großartigen Stimme der Namensgeberin liegt.

„Spotlight“ eröffnet den Songreigen mit relativ düsteren Keys und Riffs, schlägt dann in den Strophen ein eher schleppendes Tempo an, ehe das Ganze in einem recht Pop-affinen Refrain mündet. Ein gelungener Auftakt mit wechselhafter Stimmung. Der folgende Titeltrack beschleunigt die Dinge ein wenig und wird von einem treibenden Rhythmus angeführt. Der Chorus bleibt ebenso sofort hängen wie der der sich anschließenden Mega-Ballade „Back Then“.

„Just Walk“ pendelt zwischen getragenen Strophen, in denen Gesang und Riffing ne Spur härter ausgefallen sind, und einer sehr anheimelnden Melodie im Refrain. „Keep The Light“ ist ANNIKEN’s Hommage an den viel zu früh verstorbenen Linkin Park Frontmann Chester Bennington. Der Song überrascht nicht nur mit einer teils vertrackten Rhythmik, sondern auch mit den eingestreuten Growls, die ich bei dieser Art von Musik nicht unbedingt erwartet hätte.

Mit „Star“ folgt eine weitere, sehr poppige Ballade, deren Melodieführung mich irgendwie an Manowar’s „Courage“ erinnert. Klingt komisch, ist aber so! „No Name“ entspricht wohl am ehesten dem, was man als klassischen Metal Track bezeichnen würde. Das Tempo wird nicht nur angezogen, sondern auch durchgehend beibehalten, die Gitarren kommen ein wenig mehr zur Geltung und wäre nicht der weibliche Gesang, das Stück könnte glatt als neuerer Helloween Track durchgehen.

Song Nummer acht „Save Us“ stellt dann schon die dritte Ballade des Albums dar, was bei mir zum ersten – und einzigen – Mal für ein klein wenig Stirnrunzeln sorgt, denn auch wenn der Track grundsätzlich nicht schlecht ist, für mich ist der Anteil an Kuschelrock Nummern bei insgesamt nur neun Liedern dann doch zu hoch. Ein wenig Entschädigung gibts mit dem Schlusspunkt „Amplified“, dessen Grundriff beinahe als light Variante von „Sad But True“ durchgehen könnte. Ansonsten ist die Hookline wieder über alle Zweifel erhaben, gegen Ende halten abermals Growls Einzug und ein fettes Solo setzt dem metallischen Treiben dann die Krone auf.

Unterm Strich darf man ANNIKEN ein sehr gelungenes Debüt attestieren. Wenn auf der nächsten Scheibe vielleicht eine Ballade zugunsten zwei weiterer knackiger Tracks weichen sollte, dürfte mit der jetzigen Punkte-Bewertung noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Freunde des melodischen Metals sollten dem Album auf jeden Fall mal eine Chance geben.

Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten.


Trackliste:

  1. Spotlight (3:52)
  2. Climb Out Of Hell (3:58)
  3. Back Then (4:12)
  4. Just Walk (5:05)
  5. Keep The Light (4:15)
  6. Star (4:49)
  7. No Name (4:04)
  8. Save Us (4:48)
  9. Amplified (3:1


Line Up:

Anniken: Geesang
Marius Danielsen: Gitarre, Bass, Backgound Vocals
Gabriels: Orchestration (Track 1,2,3,4,6,7,9), Gitarre (Track 1)
Peter Danielsen: Orchestration (Track 5,6)
Alessandro Kelvin: Drums
David Åkesson: Backgound Vocals
Brandon Bordman: Growls
Bill Hudson: Gitarre (Track 2,5)
Nick Giannakos: Gitarre (Track 3)
Fredrik Enochson: Gitarre (Track 4)
Tommy Johansson: Gitarre (Track 5)
Jimmy Hedlund: Gitarre (Track 6)
Nils Courbaron: Gitarre (Track 7)
Terry Wapram: Gitarre (Track 9)

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Video zu „Keep The Light“

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