Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Anvil
Album: Pounding The Pavement
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Steamhammer (Spv)
Veröffentlichung: 19.01.2018
Sollte es irgendjemanden geben, der die Geschichte von ANVIL nicht kennt, der dürfte zumindest die vergangenen neun Jahre der Metal Historie komplett verpennt haben. Für die Kanadier, die zu Beginn der achtziger Jahre heutige Größen wie Metallica, Slayer oder Anthrax beeinflusst haben und dennoch jahrelang ein Dasein im Untergrund fristeten, ging es erst im Zuge der Veröffentlichung der Band Dokumentation „Anvil! The Story of Anvil“ (2008) wieder bergauf, auch wenn die Band nach wie vor nicht gerade auf Rosen gebettet ist. Bestes Beispiel hierfür ist das neue Album „Pounding The Pavement“, das pünktlich zum vierzig-jährigen Band-Jubiläum erscheint und welches mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne über die Plattform PledgeMusic finanziert wurde. Nichts desto trotz ist die Truppe um Aushängeschild Steve „Lips“ Kudlow nach wie vor mit Feuereifer dabei und bringt knapp zwei Jahre nach „Anvil Is Anvil“ Studio-Album Nummer 17 an den Start.
Der Album Opener „Bitch In The Box“ gestaltet sich allerdings etwas zäh, denn die Mid-Tempo Nummer vermag trotz Mitgröhl-Chorus nicht so wirklich zu zünden. Glücklicherweise reisst einen das nachfolgende „Black Smoke“ schnell aus der sich einschleichenden Lethargie heraus. Der flotte Banger macht tierisch Laune und hätte auch aus der Feder des unvergessenen Lemmy Kilmister (dessen Todestag sich exakt an dem Tag, an dem ich dieses Review schreibe, zum zweiten Mal jährt) stammen können.
Dem aufmerksamen Leser wird auffallen, das in der unten aufgeführten Trackliste als zweiter Song „Ego“ aufgeführt ist. In der mir vorliegenden MP3 Version des Albums haben die Tracks jedoch eine andere Reihenfolge. Welche Rangfolge jedoch auf der offiziellen Veröffentlichung zu finden sein wird, bleibt abzuwarten.
In die gleiche Kerbe wie „Black Smoke“ schlagen das lässige „Doing What I Want“ sowie die Rock’n Roll Nummer „Rock That Shit“, die ebenso eine gewisse Affinität zu Motörhead aufweisen. Überhaupt sind es die schnelleren Nummern wie die bereits erwähnten Songs oder „Let It Go“, mit denen Anvil punkten können. Hierzu gehört auch der tolle Instrumental Titeltrack. Bei den eher gemäßigten Stücken vermag der Funke – trotz mehrmaligem Hören – nicht so wirklich über zu springen. Daran ändert auch das mit fast sechs Minuten beinahe episch ausgefallene „Nanook On The North“ nichts, das der kanadischen Inuit Bevölkerung gewidmet ist.
Letztlich kann man ANVIL bescheinigen, mit „Pounding The Pavement“ ein ordentliches Album abgeliefert zu haben, das bei den Fans der Band trotz einiger schwächerer Songs dennoch Anklang finden dürfte.
Trackliste:
1. Bitch in the Box
2. Ego
3. Doing What I Want
4. Smash Your Face
5. Pounding the Pavement
6. Rock That Shit
7. Let It Go
8. Nanook On The North
9. Black Smoke
10. World of Tomorrow
11. Warming Up
12. Don’t Tell Me
Line Up:
Steve „Lips“ Kudlow: Gesang, Gitarre
Chris Robertson: Bass
Robb Reiner: Drums
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