Geschrieben von Melanie Busch
Band: Apocalypse Orchestra
Album: The End Is Nigh
Plattenfirma: Despotz Records
Veröffentlichung: 12.05.2017
Und wieder hat das Zufallsprinzip entschieden mir ein Debütalbum einer schwedischen Rockband zukommen zu lassen. Doch APOCALYPSE ORCHESTRA sind keinesfalls eine klassische Rockband wie man sie bereits kennt. Ihre Idee ist es, Mittelaltergeschichten in ein musikalisches Werk zu fassen. Ihr Bandname erinnerte mich zuerst an die finnische Band Apocalyptica deren Kunstwerk es ist auf Cellos diverse Rock Songs zu covern. Doch schon beim anspielen der ersten Sekunden habe ich entschieden die fünfköpfige Band aus dem schwedischen Gävle laut zu hören, denn hier werden defintiv keine Cellos gestrichen.
Währen ich noch vom Grollen des Intros THE GARDEN OF EATHLY DELIGHTS eingenommen bin, hebt es mir bei einsetzen der Gitarren und des Schlagzeugs die Kopfhörer von den Ohren. Mächtige und impulsive Mittelalterklänge rauschen durch meinen Kopf, der Gesang erinnert mich an einen Männerchor mit tiefen Bassstimmen. PYRE beeindruckt mich schon allein durch die Bassriffs und den grandiosen Einsatz des Schlagzeugers. In Harmonie mit den typischen Folk Metal Instrumenten und dem Gesang, welcher auf eine klassische Gesangsausbildung hindeutet, versetzt mich der Song in eine Zeit in der Krieg und Armut herrschten. Noch fasziniert davon mit was für einem Debütalbum uns diese Band hier großartigen Sound liefert, läuft auch schon FLAGELLANT´S SONG mit Chorgesang an. Ein Gebet in Latein, wie wir es aus der Kirche kennen, wird vom Schlagzeug und den Orgelelementen in einen brachialen Mittelalter Folk Rock Sound umgewandelt. Nur der eingesetzte Gesang kann diese Nummer noch toppen.
EXHALE überrascht mich, wie auch schon beim Song zuvor, mit den schlagartig eingesetzten Drums. Ich bin aber bei dieser Nummer gegenüber der zuvor gehörten Songs vom Gesang enttäuscht. Vielleicht mag das daran liegen dass sich diese Nummer ein wenig in Richtung Doom Metal bewegen soll. Da kommen mir die anfänglichen Klänge von THEATRE OF WAR passender daher, hier kann sich der Gesang wieder bestens an die restlichen Soundelemente anpassen. Der Refrain lädt zum mitsingen ein, ab Mitte des Songs gibt es immer wieder ruhigere Parts bei denen man keinen Gedanken daran verlieren sollte dass der Song zu Ende sein könnte. Diese Nummer enthält zahlreiche musikalische Facetten in dem deutlich wird welches breite Spektrum musikalischer Kunst uns diese Band abliefern wird.
Während ich THE GREAT MORTALITY höre, komme ich von dem Gedanken dass dieses Album für einen Soundtrack bestimmt ist nicht mehr los. Bis hierhin klingt das Album wie für einen Oscarnominierten Film über das Leben der Wikinger. So zieht es sich auch noch bis in den vorletzten Song TO EMBARK, dessen Bilder sich der Hörer auf seine eigene Art und Weise zu dem Song vor Augen führen kann. Der Gesang wurde komplett weg gelassen und so macht sich der Song besonders gut als musikalische Untermalung. HERE BE MONSTERS enthält an diversen Textzeilen wieder Doom Metal Klänge, mit denen es APOCALYPSE ORCHESTRA schafft einen ganz eigenen Musikstil zu bewahren. Zum Ende des Albums habe ich den Eindruck die früheren Eurovision Song Contest Gewinner Lordi gehört zu haben und es hat mir wieder einmal gezeigt wie sehr uns der skandinavische Sound mitreißen kann.
Mein Top-Songs des Albums: The Garden of Eathly Delights, Pyre, Theatre of War, To Embark
Fazit: Wer von Bands mit mittelalterlichen Klängen angetan ist und vor Doom Metal, Folkrock, sowie Medieval Metal nicht zurückschreckt, der sollte sich das Album zulegen. Ein wirklich beeindruckendes Debütalbum bringt uns die fünfköpfige Band auf den Markt, bei denen ich mir spektakuläre Live Auftritte auf diversen Festivals vorstellen kann.
Tracklist:
1. The Garden of Eathly Delights
2. Pyre
3. Flagellant´s Song
4. Exhale
5. Theatre of War
6. The Great Mortality
7. To Embark
8. Here Be Monsters
LineUp:
Erik – Guitars, mandola, lute, cittern, vocals
Mikael – Hurdy gurdy, keyed fiddle, rauschpfeife, bagpipes, backing vocals
Jonas – Guitars, backing vocals
Rikard – Bass, backing vocals
Andreas – Drums and percussion, backing vocals
weitere Infos:
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