April Art – Rise & fall

© Flix Stephan for April Art

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: April Art
Album: Rise & Fall
Genre: Alternative Rock
Plattenfirma: Artist Station Records / Soulfood
Veröffentlichung: 26.04.2019

 

Gute vier Jahre haben APRIL ART an ihrem Debüt Album herumgeschraubt. Was dabei herausgekommen ist, dürft Ihr ab dem 26.04. erfahren. RISE & FALL heißt das gute Stück, und bietet auf zwölf energiegeladenen Songs kraftvollen Alternative Rock, gemischt mit Funk, Metal und ganz vielen Melodien.

Seit 2014 agiert das Quartett von Gießen (Hessen) aus und überlässt bisher nichts dem Zufall. Ganz und gar hat sich die Band um Powerfrau Lisa-Marie der Musik verschrieben und sich bei zahlreichen Live-Auftritten bisher einen guten Namen verschafft und sich schon eine beachtliche Fan-Base erarbeitet.

Akribisch hat man die Songs geschrieben, schon etliche Male live performed und nun ganz professionell im Horus Sound Studio in Hannover und den Principal Studios aufgenommen. Auch das Produzieren hat man echten Schwergewichten überlassen. Sowohl Fabio Trentini (u.a. Donots, Guano Apes) als auch Frank Bornemann (u.a. Scorpions, Revolverheld) hatten ihre Finger im Spiel. Und als Manager hat man mit Karl Walterbach einen Mann in seinen Reihen, der mit seinem damaligen Musik Label „Noise Records“ Bands wie ‚Helloween‘ und ‚Kreator‘ den Weg geebnet hatte.

Man merkt, APRIL ART überlassen nichts dem Zufall. Ihr Debüt RISE & FALL ist irgendwie schon zum Erfolg verdammt. Bei all den Referenzen wird das aber auch schwer nicht zu schaffen. Denn die Songs haben dazu auch das nötige Potential. Okay, Mitte der 1990er Jahre hätten es APRIL ART evtl. etwas leichter, als im heute, mittlerweile recht übersättigten Musikmarkt. Dennoch. Ihr Power Rock lebt von der Energie der Band, dem satten Sound, den knalligen Drums, den markanten Bassläufen, natürlich von den fetten, teilweise funky Riffs und der unglaublichen Stimme von Lisa-Marie Watz.

Davon überzeugen kann man sich seit Oktober letzten Jahres, mit Veröffentlichung ihres Videos zu NOT FAIR. Ein gutes Aushängeschild für die Band, für das Album. Treibende Rhythmen, Ohrwurmmelodien und geile Riffs. Dazu singt Lisa-Marie, die auch optisch durch ihr rotes Haar auffällt,  alles in Grund und Boden. Ein starker Song, der nebenbei einen netten Seitenhieb auf die gierige Musikindustrie bietet. (sehenswertes Video)

Getoppt wird der Song nur von LIVE IN THE FAST LANE, meinem absoluten Topp Tipp der Platte. Tiefe, drückende Riffs und Bassläufe und ein sehr rauer, fast rauchig klingender Gesang. Ein echter Live Kracher, der einen nicht ruhig lässt und spätestens ab „They can’t stop us now“, jeden mitzureißen versucht. Einziges Manko. Der Song ist verdammt kurz.

Allein mit DESIRE & YEARNING hab ich so meine Probleme. Der kommt mir zu glatt rüber. Klingt stark nach US-Pop-Rock-Punk der Marke ‚Wheatus‘ und Konsorten. Melodisch, aber in meinen Ohren langweilig. SCREAM macht es dagegen wieder deutlich besser. Genauso wie der Rest. Vor allem RESISTANCE muss ich da noch lobend erwähnen. Das Ding rockt. Der ein oder andere wird jetzt sagen – „Ja, das klingt ja verdammt nach Guano Apes“– Na und. Es klingt aber geil. Eher gemächlich, mit teilweise orientalischen Klängen, doch Powerchords und der markant gezupfte Bass machen den Song zu gut investierten drei Minuten, die jede Party aufwerten.

FROM THE INSIDE geht ebenso ins Ohr wie WHERE DO WE GO. Und wer spätestens mit FADING AWAY eine Ballade erwartet, den muss ich enttäuschen. So etwas gibt es auf RISE & FALL nicht. Zwar geht FADING AWAY etwas ruhiger, gemächlicher zur Sache, doch grundsätzlich bleiben wir dem rauen, „dreckigen“ Rock treu. JEALOUSY reiht sich in die Riege der Songs ein ohne dabei besonders aufzufallen. SACRIFICE setzt dann mit viel Gefühl und Kraft einen starken, wenn auch melancholischen Schlusspunkt.

RISE & FALL ist ein vielversprechendes Debüt geworden, mit dem es APRIL ART aus Gießen gelingen sollte, deutlich für Aufmerksamkeit zu sorgen. Zu wünschen ist es ihnen allemal. Noch zu erwähnen ist das gelungene Cover Artwork (an dem auch meine geschätzte Kollegin Nancy Nern nicht ganz unbeteiligt war), und die daraus entstandene Comic Figur von Frontfrau Lisa-Marie. Und wer die Band mal live erleben möchte, am 04. Mai feiern APRIL ART Release-Party im Jokus in Gießen. Bleibt also dran, das Hellfire wird berichten…

von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten

 

Tracks:

01 – Rise & fall
02 – Not fair
03 – You want it all
04 – Life in the fast lane
05 – Desire & yearning
06 – Scream
07 – Resistance
08 – From the inside
09 – Where do we go?
10 – Fading away
11 – Jealousy
12 – Sacrifice

 

Line-Up:

Lisa-Marie Watz – Vocals
Chris Bunnell – Guitars & Backing vocals
Nico Neufeld – Bass
Ben Juelg – Drums & Backing vocals

 

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