
© Arch Enemy
Geschrieben von Marco Gräff
Band: Arch Enemy
Album: Blood Dynasty
Genre: Melodic Death Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 28.03.2025
2025 markiert das 30. Jahr ARCH ENEMY, der Band, die Michael Amott 1995 gegründet hat. Mit der neuen Scheibe BLOOD DYNASTY liegt nun das 12. Album vor. Stetig hat sich die Band weiterentwickelt und mit dem 2022er Werk „Deceivers“ ihren bisherigen Höhepunkt erreicht. Ein Jahr später quittierte Jeff Loomis seinen Dienst als zweiter Gitarrist, er widmet sich fortan um die Re-Aktivierung seiner Band ‚Nevermore‘. Als neuen Sidekick von Mr. Amott agiert nun Joey Conception, der den meisten schon von den letzten Live Shows bekannt sein dürfte. Dass ein neuer Gitarrist selten Einfluss auf den Sound von ARCH ENEMY hat, ist bekannt. Das ist Sache von Michael Amott und Drummer Daniel Erlandsson.
So wundert es auch kaum, dass man musikalisch direkt an den erfolgreichen Vorgänger anknüpft. Die Neuerungen halten sich im Rahmen. Der Opener Dream stealer war der erste veröffentlichte Track, bereits im Juli letzten Jahres. Ein typischer ARCH ENEMY Banger der schnell zum Publingsliebling wurde. Das gleiche Potential sehe ich beim eher düsteren Illuminate the Path, meinem derzeitigen Lieblingstrack der Platte. Neu und teils überraschend, im Refrain singt Kanadierin Alissa White-Gluz mit ihren klaren Stimme. Passt hier wunderbar. Ein weiteres Highlight folgt auf dem Fuße. March of the miscreants hat ebenso das Zeug eine neue Bandhymne zu werden. Die Melodie steigt zumindest sofort ins Ohr..
Danach flacht das Niveau leider ab. A million suns, Don’t look down, Blood dynasty und Paper tiger sind allesamt starke Songs, die 100% ARCH ENEMY abbilden, aber nie einen AHA-Effekt hervorrufen. Diese Art Songs hat die Band schon so oft veröffentlicht. Hier mal mehr melodisch, da mal mehr aggressiv. Aus dem Rahmen dagegen fallen die beiden Nummern Vivre libre und The pendulum. Wo erstere noch eine auf französische und mit cleaner Stimme gesungene Cover Version der französischen Band ‚Blaspheme‘ (wer kennt sie nicht) ist, geht The pendulum schon beinahe als heavy Power Metal Song durch. Würde Alissa auch hier im Refrain clean singen, wäre der Eindruck noch stärker. Auf beide Songs kann ich jedenfalls verzichten. Laut Amott war die Cover Version zunächst auch als Bonus Track geplant. Da hat man sich nun aber für zwei andere Songs entschieden, die uns aber mal wieder nicht vorliegen. Den Abschluss bildet das ebenfalls schon seit letztem Jahr bekannte Liars & thieves. Und schlägt damit wieder den Bogen zum Opener Dream stealer, was Intensität und Ausrichtung angeht.
Wie geht man nun mit so einem Album um? Genau genommen bieten ARCH ENEMY genau das, was man von ihnen erwartet und kennt. Höchst melodische, harte und teilweise brutale Tracks, die sich an vielen Genre der Szenen bedienen. Death und Thrash Metal, viel Heavy Metal, virtuos gespielt. Die prägnante und immer variablere eingesetzte Stimme von Alissa White-Gluz ist das I-Tüpfelchen neben den zahlreichen Signature-Riffs von Michael Amott, der sich aber sehr oft selbst zitiert. Alles wunderbare Songs und Stücke, großartige, zum Teil einzigartige Riffs und Melodien und drei herausragende Songs. Dem super starken Vorgänger kann BLOOD DYNASTY am Ende aber nur bedingt das Wasser reichen.
von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire Punkten
Tracks:
01 – Dream Stealer
02 – Illuminate the Path
03 – March of the Miscreants
04 – A Million Suns
05 – Don’t Look Down
06 – Presage
07 – Blood Dynasty
08 – Paper Tiger
09 – Vivre Libre (Blaspheme Cover)
10 – The Pendulum
11 – Liars & Thieves
Weitere Infos:
Homepage
Facebook
Bandcamp
Instagram