Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Arctic Rain
Album: The One
Genre: Melodic Rock
Plattenfirma: Frontiers Music
Veröffentlichung: 07.08.2020
Es gibt wohl kaum ein anderes Label, mit dem man so viele Künstler aus dem Bereich des Melodic (Hard) Rock verbindet wie Frontiers Music. Eine der neuesten Entdeckungen aus dem Hause der italienischen Company sind ARCTIC RAIN aus Schweden. Bekanntester Name der Skandinavier dürfte Keyboarder und Songwriter Pete Alpenborg sein, der bereits mit Bands wie Revolution Saints, House Of Lords und Johnny Gioeli zusammengearbeitet hat. Soundtechnisch orientiert man sich – wenig überraschend – an Größen wie Foreigner, Journey, Talisman, Whitesnake und viele andere, eine gewisse 80er Jahre Schlagseite kann demnach nicht wegdiskutiert werden.
Die Songs bewegen sich – wie bei Musik dieser Coleur üblich – überwiegend im mittleren Temposegment, durchzogen von feinen Hooklines und immer wieder aufflammenden Gitarren Soli, auch Freunde der Kuschelrock-Reihe (sprich Balladen) kommen durchaus auf ihre Kosten. Mit „Lost“ hat man sogar eine Nummer am Start, die definitiv das Zeug zum Klassiker hat und sich hinter den genannten Referenz Bands nicht zu verstecken braucht. Auf der anderen Seite bewegen sich die Schweden zuweilen hart am Kitsch, beispielsweise kratzen die „ooohh…oooh“ Gesänge bei „Madeleine“ dann doch hart an meiner persönlichen Schmerzgrenze, aber diese ist ja bei jedem Hörer unterschiedlich hoch angesiedelt. Zudem wirkt die Scheibe trotz aller vorhanden Qualitäten zuweilen eine Spur zu gleichförmig. Zwar gibt es mit dem leicht verschnörkelten „Breakout“ sowie dem etwas flotteren Schlusspunkt „Take Me To Your Heart“ (neben „Lost“ der zweite Anspieltipp) im hinteren Teil des Albums dann doch mal eine willkommene Abwechslung, allerdings hätte diese gerne etwas zahlreicher auftreten dürfen.
Ein klein wenig erstaunt bin ich dann doch hinsichtlich der Gewichtung der Keyboards. Eigentlich hätte ich erwartet, dass diese eine eher dominante Rolle im Sound einnehmen würden, schließlich haut der (Haupt-) Songwriter höchst selbst in die Tasten, aber das Gegenteil ist der Fall, in vielen Songs sind diese nur dezent im Hintergrund wahrnehmbar und überlassen das Feld ihrem exzellent agierenden Frontmann Tobias Jonsson sowie dem nicht minder fähigen Axtmann Magnus Berglund.
Um es kurz zu machen: „The One“ ist unterhaltsamer Melodic Rock mit einigen wirklich feinen Perlen, dass ich Genre Fans bedenkenlos empfehlen kann.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Love Of My Life
- Lost
- Friends
- Night After Night
- Free My Mind
- Give Me All Of Your Love
- Life Me Up
- The One
- Breakout
- Madeleine
- Take Me To Your Heart
Line Up:
Tobias Jonsson: Gesang
Magnus Berglund: Gitarre
Pete Alpenborg: keyboards
Gert Daun: Bass
Jonas Jönsson: Drums
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