Geschrieben von Oliver Heberling
Artist: Aria
Album: Curse of the seas
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: M2BA
Veröffentlichung: 13. November 2018
Als ´Iron Maiden Russlands´ gefeiert, spielen ARIA dort in den großen Konzerthallen vor bis zu 10.000 Zuschauer, konnten sich im Westen jedoch nie ausreichend etablieren. Obwohl sie schon seit 1985 als Band existieren (wenn auch von der Urbesetzung lediglich noch Gitarrist Vladimir Kholstinin verblieben ist) und mit CURSE OF THE SEAS ihr mittlerweile 13. Studioalbum veröffentlichen, sind sie hier, abseits des Underground, eher eine Unbekannte. CURSE OF THE SEAS ist die englische Übersetzung des Albumtitels. Sowohl Songtexte, als auch Titel der Lieder und Alben ARIAs sind ausschließlich in Russisch gehalten. Da ich jedoch des Kyrillischen nicht mächtig bin, halte ich mich an die Übersetzungen. Auf ARIA aufmerksam geworden bin ich durch die Ankündigung des Keep It True Festivals, das ich im kommenden Jahr das erste Mal besuchen werde, dass sie dort 2019 als Co-Headliner ihre erste deutsche Festivalshow spielen werden. Daher war es für mich naheliegend, mir CURSE OF THE SEAS zur Rezension vorlegen zu lassen, um zumindest schon mal einen Teileindruck der musikalischen Qualitäten dieser Band zu bekommen, bevor ich sie mir im April live zu Gemüte führe. Ich bitte daher jeden langjährigen Fan ARIAs zu entschuldigen, dass sich meine Einschätzung lediglich auf das aktuelle Album beschränkt und keinen Eindruck ihres Gesamtwerks wiedergeben kann.
Die Betitelung als ´Iron Maiden Russlands´, die ich eingangs bereits verwendet hab, rührt nicht bloß daher, dass ARIA große Konzerthallen bespielen und eine Konstante der russischen Metalszene sind, sondern bezieht sich gleichzeitig auch auf ihre musikalische Ausrichtung. Der Opener „Race for glory“ geht dabei in die Richtung schneller, harter Riffs eines „“22 Acacia Avenue“. Der Closer und titelgebende „Curse of the seas“ richtet sich an den epischeren Maiden-Liedern wie „For the greater good of god“ aus und betont dies insbesondere durch sein Intro, in dem Sänger Mikhail Zhitnyakov zuerst ruhig und balladesk in den Song einführt, um im später folgenden Refrain sein komplettes Stimmvolumen unter Beweis zu stellen Insgesamt erinnert vieles in der Musik ARIAs an Iron Maiden: Der reitende, treibende Rhythmus eines „Lust run“, sowie das an „Aces high“ erinnernde Gitarrenspiel von „Varyag“, aber auch die epische Ausrichtung der fünf bis zwölf Minuten lange Lieder mit unterschiedlichen Parts. Neben Iron Maiden werden aber auch insbesondere Einflüsse von Riot erkennbar. Dabei kommt es leider immer auch mal wieder zu Abschnitten, denen eine Straffung sicherlich gut getan hätte; ist das Album doch mit ungefähr 76 Minuten Länge für heutige Verhältnisse ungewöhnlich ausufernd geraten. Dennoch hätten ARIA meiner Meinung nach deutlich mehr Beachtung in westlichen Gefilden verdient, weshalb ich es ihnen gönnen würde, dass das KIT 2019 ein Anstoß sein kann, die eigene Bekanntheit über kleine Szenekreise hinaus zu etablieren. Ich jedenfalls freue mich auf ihren Auftritt, auch wenn ich zum mitgröhlen der wirklich einladenden Refrains wohl erstmal noch einen Sprachkurs belegen muss.
Von mir gibt es deshalb vorfreudige 7 von 10 Hellfire-Punkten.
Tracks:
01 – Race for glory
02 – Varyag
03 – Lucifer
04 – Hard to be god
05 – Let it be
06 – Lust run
07 – Alive
08 – Kill the dragon
09 – Smoke without fire
10 – From sunset to sunrise
11 – Curse of the seas
Line – Up:
Vocals – Mikhail Zhitnyakov
Guitars – Vladimir Kholstinin
Guitars – Sergey Popov
Bass – Vitaly Dubinin
Drums – Maxim Udalov
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