Arion – Life Is Not Beautiful

© Arion

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Arion
Album: Life Is Not Beautiful
Genre: Melodic Metal/ (Symphonic) Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 19. Oktober 2018

Über verschüttete Milch soll man nicht jammern – braucht man im Fall von Arion auch nicht. Zwar sind Sängerwechsel immer besonders kritisch für eine Band, gerade wenn sie sich im Bereich des Power Metal ansiedelt, aber bei den Finnen ist die Nachbesetzung dieser Position durchaus gut gelungen. Der Wechsel bewegt sich dabei qualitativ ziemlich auf Augenhöhe, ich mag die neue Stimme der Band sogar lieber. Gleichzeitig haben Arion sich auf ihrem neuen Album musikalisch von allzu hoher Lehrbuchtreue verabschiedet, was die Individualität der Formation angenehm erhöht. 

Entstanden ist die Band 2011 auf klassische, aber heutzutage eher unübliche Weise an einem Musik-Institut. Gerade so am Ende des Teenie-Alters angekommen, legten Arion zum Jahresanfang 2013 eine erste Single vor , der sich zum Jahresende die Debüt-EP „New Dawn“ anschloss, Mitte 2014 folgte das erste Album „Last Of Us“ und das sie damit große Begeisterung in Japan auslösten, gibt schon einen Hinweis, wie sich die Musik von Arion ausgestaltet. Wiederum ein Jahr später stieg der bisherige Sänger Viljami Holopainen aus und wurde von Lassi Vääränen ersetzt, der sich in der Folgezeit mit vier Singles in den Band-Sound einfinden konnte, bevor es nun an die Veröffentlichung des neuen Albums „Life Is Not Beautiful“ geht.

Auf diesem sind sowohl die vier Singles als auch fünf weitere neue Tracks enthalten, als Bonus gibt es Neuauflagen dreier Songs vom Debütalbum obendrauf. Diese haben deutlich mehr Wumms in der Produktion als die ursprünglichen Versionen, weisen ansonsten aber keine großen Unterschiede auf, abgesehen vom Sänger. Hörenswert sind sie allemal, aber Bonusmaterial ist ja nur die Kür, kommen wir erstmal zur Pflicht, dem neuen Album „Life Is Not Beautiful“. 

Trotz des Titels schaffen es die Finnen, es zumindest gute 50 Minuten musikalisch sehr schön auszufüllen. Die Fünf spielen dabei Power und Melodic Metal mit der Energie moderner Rock Bands wie H.E.A.T. und Kissin‘ Dynamite. Dies merkt man schon am ersten Track „No One Stands In My Way“, der das Album nach dem symphonischen Intro „The End Of The Fall“ richtig eröffnet. Das Riff zu Beginn drückt sich direkt ins Ohr und nach einer kurzen symphonischen Schleife nimmt der Song druckvoll Fahrt auf. Auf ein wuchtiges instrumentales Gerüst setzt Frontmann Lassi sehr rockige Vocals, die mit ihrer Kraft einen angenehmen Kontrast zum melodischen Volumen bilden. 

„Through Your Falling Tears“ setzt gewohnte Balladenmuster gekonnt und erstaunlich kitschfrei um. Piano und Gitarre sind die durchgehenden Begleiter der markanten Stimme, die im Refrain durch die weichen Backing Vocals noch herausgehoben wird. Eher halb-balladig angelegt, nimmt der Song zwischendurch etwas Schwung auf und entlädt sich in einem gewohnt kraftvollen Finale. Zwar vom Muster her bekannt, aber trotzdem sehr gelungen.

Der Titeltrack ist gleichzeitig der längste und einer der härtesten des ganzen Albums, auch wenn sich Symphonic Elemente stellenweise in den Hintergrund legen. Die Gitarre brettert hier rumgreifend auf einem stabilen und knallharten Rhythmus-Gerüst voran, entsprechend aufgeladen agieren auch die Vocals. Lediglich im Refrain fächert sich der Druck des Songs kurzzeitig zu einer etwas getrageneren Performance auf. 

Ich würde Arion ja eigentlich in ein Genre des modernen Power Rock einordnen, falls es so etwas gibt. Wer es modern, melodisch und mitreißend mag und mit Bands wie H.E.A.T. und Kissin‘ Dynamite zumindest stilistisch was anfangen kann, sollte hier unbedingt mal reinhören. Definitiv ein schönes Album, was auch live super funktionieren wird. 

Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01 – The End Of The Fall
02 – No One Stands In My Way
03 – At The Break Of Dawn (Feat. Elize Ryd)
04 – The Last Sacrifice
05 – Through Your Falling Tears
06 – Unforgivable
07 – Punish You
08 – Life Is Not Beautiful
09 – Last One Falls
10 – Last Of Us (Version 2018)
11 – Seven (Version 2018)
12 – I Am The Storm (Version 2018)

Line-up:
Lassi Vääränen – Vocals
Iivo Kaipainen – Guitars
Arttu Vauhkonen – Keyboards
Georgi Velinov – Bass
Topias Kupianen – Drums

Weitere Infos:
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