Geschrieben von Marco Gräff
Band: Asagraum
Album: Potestas Magicum Diaboli
Plattenfirma: KVLT
Veröffentlichung: 29.09.2017
Black Metal aus Norwegen ist nichts ungewöhnliches. Aus den Niederlanden schon eher. Die junge Band ASAGRAUM kommt zu je 50% aus beiden Ländern. So weit so seltsam. Aber das beide Mitglieder weiblich sind hat mich dann entgültig neugierig gemacht.
Im Herbst 2015 gründeten Sängerin Obscura und Schlagzeugerin Trish ihre Band, mit dem Ziel, satanischen Black Metal im Stile der guten 1990er Jahre an den Mann (und die Frau) zu bringen. Zu Beginn des Jahres wurde eine Promo-Scheibe mit drei Songs veröffentlicht. Doch man ruhte sich nicht aus und nahm im schwedischen Necromorbus Studio das Debüt POTESTAS MAGICUM DIABOLI auf, welches am 29.09.2017 erscheinen wird.
Durch diverse Live-Auftritte quer durch Europa, wo sie am Bass durch Mortifero oder Makashanah unterstützt werden, konnte man schon mehr als 11.000 Menschen für deren Facebook Seite gewinnen.
Musikalisch beginnt das Album mit dem Song TRANSFORMATION. Hier wird gleich klar, dass man nicht mit end- und sinnlosem Geknüppel auf Gedeih und Verderb böse wirken will. Nein. Sie können es auch so. Das präzise Spiel der Instrumente, die böse, schaurige Atmosphäre (ohne Keyboards) die geschaffen wird und der teuflische Gesang legen schon zu Beginn die Messlatte sehr hoch. Auch die Tempowechsel passen gut zur Musik. Starker Beginn.
Dem der zweite Track – BLACK TRIANGLE TEMPLE – in nichts nachsteht. Hier keift Obscura noch böser, das Gitarrenspiel ist noch fieser, und Trish trommelt sich die teuflische Seele aus dem Leib. Erstes Highlight!
LEVIATHAN ist dann eine schöne Mischung der ersten beiden Songs. Zum einem atmosphärisch, fast psychedelisch anmutend, dann rasend schnell und alles niederwalzend.
GOSPEL OF IGNITION haut in dieselbe Kerbe, während DAAR WAAR IK STERF (Dort wo ich sterbe) wieder abgrundtief böse und höllisch schwarz aus den Boxen knallt. Zweites Highlight!
BLACK SUN PRAYER ist für mich das schwächste Stück auf dem Album. Hier fehlt mir das besondere Etwas, da rührt sich nichts bei mir. Leider zu gewöhnlich.
CARRIED BY LUCIFER’S WINGS nimmt dann wieder etwas Fuss vom Gas, und Obscura keift trotzdem wieder sehr böse ins Mikro. Gefällt aufgrund der Tempowechsel wieder mehr als der Track zuvor.
Der letzte Song I BURN WITHIN THE DEVIL beginnt recht verhalten, kommt von Riffing schon fast als Death Metal Song rüber. Aber wehe der Gesang setzt ein. Einfach herrlich. Erinnert mich nicht erst jetzt an die guten, alten Emperor. Ein schon fast epischer Schlussakkord.
Was bleibt ist die Erkenntnis, das guter Black Metal nach wie vor existiert. Freunde von eben genannten Emperor, Satyricon (Mother North) aber auch Dissection können blind zugreifen! Für mich ein Highlight 2017 und auf jeden Fall Anwärter auf das Debüt des Jahres!
Absolut empfehlenswert!
Tracks:
1 – Transformation
2 – Black triangle temple
3 – Leviathan
4 – Gospel of ignition
5 – Daar waar ik sterf
6 – Black sun prayer
7 – Carried by Lucifer’s wings
8 – I burn within the Devil
Line-up:
Obscura – Vocals, Gitarre, Bass
Trish Kolsvart – Drums
Weitere Infos:
Asagraum auf Facebook
KVLT (Plattenfirma)