Ash Return – The Sharp Blade Of Integrity

© Ash Return

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Ash Return
Album: The Sharp Blade Of Integrity
Genre: Hardcore/Swordcore
Plattenfirma: Swellcreek Records /Dedication Records
Veröffentlichung: 01. Mai 2020

Es gibt Kombinationen, die klingen auf dem Papier schon irgendwie unvorstellbar. Mein Mann schwört ja zum Beispiel, dass Vanillepudding auf Salami-Pizza gut schmecken würde (würg)…und einer Hardcore-Combo einen traditionellen Metal-Sänger als Frontmann zu verpassen klingt erstmal ähnlich abenteuerlich.

Genau dies haben aber die Jungs von Miozän nach dem Ausstieg von Frontmann Kuddel gemacht und sich kurzerhand Gloryful-Sänger Johnny als neuen Sänger organisiert. Das Baby hört nun auf den Namen Ash Return und tut mit dem Album „The Sharp Blade Of Integrity“ seine ersten Schreie. Und diese klingen überraschend – und überraschend geil.

„One“ legt kurzzeitig mit nem Heavy Metal-Riffmotiv los, galoppiert dann aber heftig Richtung Hardcore und der neue Mann am Mikro kann schon mal zeigen, dass er durchaus mithalten kann auf diesem Terrain. Dazu noch ne gute Portion Crew Shouts, fertig ist die Eröffnungskelle, garniert mit ein paar heftigen Faust-Hoch-Momenten für die Headbanger-Fraktion. „Drown In Tears“ arbeitet anschließend mit noch mehr Hardcore-Anteilen und tritt entsprechend stabil aufs Gaspedal, wie man sich bei der Vorab-Single überzeugen konnte und auch „Delete“ klingt noch ziemlich nach dem, was man von einer Band mit reichlich Miozän im Gen-Pool erwarten würde… und dann legen die Jungs erstmal so richtig los.

„Time Is The Enemy“ ist feinster Hardcore Punk mit hochgradigen Metal-Anteilen. Locker, schnelle Riffs auf treibender Rhythmus-Fraktion und erstaunlich passende Clean Vocals, die hier das Beste aus beiden musikalischen Welten der Bandmitglieder vereinen. Scheiße, macht das Spaß! Und „Onwards“ legt direkt noch einen drauf, prominente Basslinie, ne Kombi aus Klargesang und Shouts und eine verdammt catchy Melodieführung – großartig. Bei „Mouth Of Blight“ liegt der Schwerpunkt wieder etwas mehr auf dem Hardcore Anteil, statt purer Eingängigkeit werden mit Dynamikwechseln immer wieder stimmige Brüche erzielt und zeigen die Vielseitigkeit von Ash Return.

„F.T.W.“ (welches als nächste Single am 24. April veröffentlich wird) ist dann der Ohrwurm schlechthin. Das Ding kriegste nie wieder aus dem Gehörgang und wer hier nicht mitsingt, -brüllt oder -grölt, ist innerlich tot! Mit der Nummer überzeugt man auch jeden Heavy Metal Fan. Und spätestens bei „Burning Heart“ weiß man, dass die Jungs die Metal-Einflüsse à la Iron Maiden im Pressetext ernst meinten – und auch draufhaben. Damit es nicht langweilig – und schon gar nicht berechenbar wird – kombiniert „Nothing Left To Lose“ Hardcore Strophen mit Heavy Metal-Chorus und ist entsprechend etwas sperriger angelegt. „Don’t Fear The Fame“ präsentiert sich dann als wuchtige und fast sortenreine Midtempo-Hardcore-Dampframme, während „Rest In Peace“ zum Abschluss nochmal ein höchst appetitliches Metal-Punk-Hardcore-Süppchen serviert, welches man sich genüßlichst und durchaus mehrfach reinschaufeln kann.

Gerade, wo mir Hardcore eigentlich ein bisschen zum Halse raushing, kommen Ash Return mit ihrem Debüt um die Ecke und zeigen mir, warum ich diese Musik einfach doch so liebe, denn kaum ein anderes Genre ist so weitgefasst und bringt immer wieder neue Strömungen mit ein; im Falle von Ash Return sind dies sehr eisenerz-haltige, denn (traditioneller) Metal hat hier einen großen Anteil in den Songs. Da passt die Eigenbezeichnung Swordcore schon ganz gut auf den Sound der Jungs und die ganze Scheibe macht dermaßen Bock, dass ich kurz versucht bin, besagte Pizza-Kombi eines Tages auch noch zu probieren 😉 Absolute Empfehlung für alle Hardcore- und aufgeschlossenen Heavy Metal-Hörer. Da zücke ich doch ausnahmsweise mal die Höchstpunktzahl.

Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:
01. One
02. Drown In Tears
03. Delete
04. Time Is The Enemy
05. Onwards
06. Mouth Of Blight
07. F.T.W:
08. Burning Heart
09. Nothing Left To Lose
10. Don’t Fear The Flame
11. Rest In Peace

Line-up:
Gerrit – drums
Johnny – vocals
Kniffel – guitar
Outso – guitar
Tank – bass

Weitere Infos:
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Ash Return bei Instagram
Website von Ash Return

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