Astillane – „…komplett surreal!“

Photo by Yakob Aziz Ko

Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Diesmal sprachen wir mit den Jungs von Astillane, die gerade ihre erste EP „Dreaming“ veröffentlicht haben.

HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurer EP. Astillane gibt es jetzt seit 2018, aber ihr seid ja nicht einfach so aus dem Nichts aufgetaucht 😉 Welche musikalischen Interessen und Erfahrungen treffen in der Band aufeinander und wie kam es dann zur Bandgründung?

Astillane: Tilo und Andi kennen sich praktisch schon seit sie denken können. Zusammen mit Hannes, der kurz nachdem sich Andis alte Band First Blossom in Spring aufgelöst hat, dazu gestoßen ist, fingen sie vor ein paar Jahren an zusammen neue Musik zu schreiben. Da wurde natürlich viel ausprobiert. Tilo, der vorher Sänger bei Arterial war, brachte dabei auch Erfahrungen ein, die er aus seiner Zeit bei His Statue Falls mitgenommen hat. Lukas kam 2013 nach Münster, studierte eine Zeit lang mit Andi zusammen und spielte Bass bei Coal Creek, einer Münsteraner Alternative-Rock-Band. Zeitgleich kam über gemeinsame Freunde auch privat ein engerer Kontakt zu Stande, sodass es irgendwann dazu kam, dass er zur Band stieß. Als jüngstes Bandmitglied kam dann Malte dazu. Der hatte zwar wenig Band-Erfahrung, dafür aber umso mehr Bock und Spaß an der Musik. Er hat sich richtig reingehängt, geackert ohne Ende und ist jetzt einfach nur ein Tier auf der Bühne.
 
HF: Euer Live-Debüt habt ihr dann ja auch ziemlich schnell gefeiert. Was war das für ein Gefühl? Und wie viel Astillane steckte schon in der Set-Liste?

Astillane: Das war total abgefahren. Wir haben unsere erste Show auf dem sehr kleinen aber super interessanten Farmhouse-Festival in der Nähe von Münster gespielt. Natürlich haben wir alle unsere Freunde mitgebracht, wie sich das eben für ein Live-Debüt gehört. Auf dem Festival waren sehr unterschiedliche Musikstile vertreten. Der Großteil der Bands kam aus einem ganz anderen Spektrum: Reggae, Jazz, Folk und alles dazwischen. Wir hatten einfach nur voll Muffensausen, dass uns da alle scheiße finden, weil so viel Harmonie in der Luft lag, haha. Als wir dann anfingen und die ersten Noten spielten, rasteten einfach alle völlig aus. Die Leute haben sich auf dem Boden gewälzt und einen absolut krassen Moshpit abgefeuert. Wir haben gar nicht richtig begriffen was da grade abgeht, aber wir fanden es natürlich unfassbar geil. Hinterher kamen super viele Leute an und haben uns alle T-Shirts weggekauft. Alle. Das war das erste bisschen Merchandise das wir geordert und eine halbe Stunde vorher erst bekommen hatten. Das war wie das ganze Festival – komplett surreal! Die Songs der EP gab es damals schon, sie klangen nur sehr anders. In der Zeit bis zum Recording haben wir immer wieder daran gearbeitet, Dinge umgestellt und teilweise Songs von Grund auf neu erfunden.

HF: Mit „Dreaming“ stellt ihr euch den Zuhörern mit insgesamt sechs Songs vor. Wie sehr steht die EP schon für Astillane? Habt ihr das Gefühl, dass ihr euren Sound im Großen und Ganzen schon gefunden habt?

Astillane: Wir haben mit den Songs der EP auf jeden Fall etwas auf die Beine gestellt, was uns als Bandmitglieder stark verbindet und auf den ersten Blick auch sehr gut beschreibt. Die Songs und Inhalte haben alle eine sehr persönliche und emotionale Geschichte, welche unserer Meinung nach durch den Sound der EP am besten unterstützt wird. Wir haben so gesehen aber auch ein Genre angekratzt, dessen Formel im Metal allseits bekannt ist und deshalb auch so gut funktioniert. Im Moment merken wir beim Schreiben der neuen Songs, dass wir etwas Neues wagen wollen. Es ist schwierig zu sagen, wo das Ganze hinlaufen wird, aber wir sind gerade sehr kreativ und gerne am ausprobieren. Natürlich werden wir unserer Sache und „Dreaming“ immer irgendwie treu bleiben, aber wir räumen Platz für viele verschiedene Ideen ein.

HF: Apropos Sound gefunden: wie entstehen eigentlich eure Songs? Gibt es feste Ideengeber oder ist das komplettes Teamwork? Und wie schnell könnt ihr euch auf ein gemeinsames Ergebnis einigen?

Astillane: Das ist wirklich ganz unterschiedlich und manchmal auch etwas chaotisch! Wir legen wirklich sehr viel Wert darauf, dass jeder zu Wort kommen kann und auch soll, denn alle von uns sollen mit dem Ergebnis zufrieden sein. Oft kommen Andi und Hannes mit neuen Gitarren-Riffs in den Proberaum. Im besten Falle sogar bereits mit zuhause vorbereiteten Aufnahmen und programmierten Drums. Danach wird das Ganze von der Band überarbeitet und besprochen und zu guter Letzt bei Malte nochmal aufgenommen und mit Synthies und neuen Sounds ausgeschmückt. Wir versuchen gerade aber auch, neue Ansätze unterzubringen und nicht nur Gitarrenriffs als Ausgangspunkt zu benutzen. Die endgültigen Lyrics macht Tilo, sobald der Song weitestgehend von allen als „fertig“ abgesegnet wurde. Das nimmt mal mehr mal weniger Zeit in Anspruch. Zurzeit kommen wir wirklich gut voran, da wir auch offener für neue Ideen werden!

HF: Wenn ich richtig informiert bin, habt ihr die Zwangspause von der Bühne sehr produktiv genutzt, direkt an weiteren Songs gearbeitet und auch das Wort Album ist schon gefallen. Details bitte 😉

Astillane: Auf jeden Fall! Wir haben in den letzten Wochen wirklich einiges auf die Beine gestellt. Natürlich hätten wir auch gerne auf der Bühne gestanden, vor allem um unsere EP zu präsentieren. Allerdings haben wir dann früh gemerkt, dass wir die Zeit auch anderweitig nutzen können. An dem Album arbeiten wir zurzeit wirklich so viel es geht! Es hat sich hier bereits einiges an Projekten angesammelt, die mehr oder weniger bereit für eine endgültige Studioproduktion sind. Wir sind auch schon dabei, uns umzuhören und umzugucken nach potentiellen Studios, allerdings müssen wir das auch finanziell irgendwie bewerkstelligen. Wir hoffen deshalb auch umso mehr, dass wir bald ein Label an unsere Seite haben. Alles in allem sind wir gerade wirklich motiviert bis in die Haarspitzen! Die Songs tragen mitunter wirklich einen ganz neuen Charakter, es bleibt also spannend was alles so dabei rumkommen mag.

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit eurer EP.

Interview: Katja Maeting

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