Atlas : Empire – The Stratosphere Beneath Our Feet

© Atlas:Empire

Geschrieben von Katja Maeting
Band: Atlas : Empire
Album: The Stratosphere Beneath Our Feet
Genre: Progressive Rock/Alternative Rock
Plattenfirma: unsigned
Veröffentlichung: 07. Dezember 2018

Ausreichend Zeit zum Üben haben sich Atlas : Empire für ihr Debütalbum definitiv genommen. Die schottische Formation entstand bereits 2011 und hat seither drei EPs veröffentlicht. Da kann man sich dann durchaus selbstbewusst an das erste Album wagen. Prog-typisch haben sie dem Album ein Konzept verpasst, welches sich sowohl musikalisch als auch textlich durch alle Songs zieht. Jedes Lied ist ein Kapitel in der Erzählung von der Technologieabhängigkeit der Menschheit und davon, dass die Gesellschaft zusammenbricht, wenn die Technologie zusammenbricht. Diese wird in einem modernen, flüssigen Prog-Stil erzählt, der sowohl mit seinem angenehmen Gesamteindruck aus auch in feingearbeiteten Details zu gefallen weiß. 

Eröffnet wird die Geschichte mit „As Yet Unwritten“, welches sich erst etwas dissonant zu Wort meldet, um dann in den Strophen in eine gitarrendominierte, weiche Fließart einzuschwenken. Diese zieht im ersten Refrain kräftig an, die Instrumentalisten agieren druckvoller und die Vocals werden variantenreicher ausgestaltet, so das dem Song eine Art Unbändigkeit innewohnt, die ihren Ruhepol in den ausgeprägten gesangsfreien Passagen findet. 

„Gethesemane“, zum Großteil eine minimalistische Akustik-Nummer, begeistert mit ihrem rauen Charme und der freiliegenden Emotion, die durch die Vocals transportiert wird. Auch hier wird deutlich, dass Atlas : Empire es hervorragend verstehen, die progressive-typischen Spieldauern sinnbringend und unterhaltsam zu füllen. Der Song geht nahtlos in den nächsten Track über. Dieser heißt „The Entire History Of You“ und überzeugt als längstes Stück des Albums, obwohl oder gerade weil es (fast) eine reine Instrumentalnummer ist, in der man sich verlieren kann. Verträumt aber trotzdem zielstrebig schreitet der Song voran und entwickelt so Schritt für Schritt immer wieder neue Facette. 

Den Epilog der Erzählung von Technik und Menschheit bildet schließlich „Cenotaphs“, passend zum Status als Abgesang ist Tempo hier nicht die Prämisse, sondern es wird ein breiter Klangteppich ausgebreitet, den Instrumente und Sänger mit einem Kaleidoskop an Klangfiguren zum Leben erwecken. Mittelpunkt ist hierbei das dominierende Melodiemotiv der Gitarre, um das sich alles andere anordnet. 

Atlas : Empire schaffen es, ihren progressiven Sound nicht als technische Kopfgeburt, sondern, bei aller eingestreuten Finesse, als natürliches Gebilde zu präsentieren. Statt mit im puren Selbstzweck bestehenden Extravaganzen spielen die Schotten hier mit stimmigen Individualitäten, die charaktervolle Prägungen der einzelnen Songs zulassen, auch wenn diese nicht immer voll ausgeschöpft werden. Man muss kein ausgewiesener Prog-Head sein, um an Atlas : Empire Gefallen zu finden, alle Fans des entzerrten, entspannten Rock-Sounds moderner Bauart können hier ebenfalls durchaus auch mal reinhören. 

Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten.

Trackliste:
01. As Yet Unwritten
02. Diminishing Returns
03. It’s All In The Reflexes
04. The Moment We Were Exploding
05. Gethsemane
06. The Entire History Of You
07. Hostess
08. The Year of The Four Emperors
09. Our Hands Part The Waves
10. Cenotaphs

Album Band Line Up:
Steven Gillies
Jamie Sturt
Robert Hasebe
Ben Montgomery

Weitere Infos:
Atlas : Empire bei Facebook
Website von Atlas : Empire
Atlas : Empire bei Instagram

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