Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Atra Haeresis
Album: Pretium
Genre: Melodic Black Metal
Plattenfirma: Satanath Records
Veröffentlichung: 26. August 2021
Aus den düsteren und zu dieser Zeit frostigen Wäldern Osteuropas kommen ATRA HAERESIS, die noch in den sonnigen Tagen des Jahres 2021 ihr Debüt veröffentlichten. Das Ganze hört auf den Namen „Pretium„, ist mit sechs Titeln gespickt und kommt auf eine Laufzeit von 30:29 Minuten.
Das Quartett zelebriert angebranntes in melodisch düsterer Form, aber ich würde es noch ein wenig um progressives erweitern, aber das entscheide jeder für sich selbst. „Hatechrist“ lässt wuchtig energiegeladen die Drums allein eröffnend zu Wort kommen, um sich dann im folgenden mit allem anderen zu vereinen und so das Infernale freizulassen. Melodiebögen treffen auf boshaft vokalistisches, schrampfendes auf dunkles und gesprochenes, mal schweres, mal gewaltig austeilendes wechseln sich ab. Der Song bietet viele Facetten, die mir richtig gut gefallen.
„Man Through Epochs“ – Blastbeats und eine enorme fantastisch spielerisch dargebotene Wucht durchfluten mich, die Mittig leider vorerst abrupt endet. Sich wieder stetig den Weg bahnend geht es damit weiter, womit ich anfänglich so schön umhüllt wurde. Der Song ist ein Knochenbrecher, den ich in vollen Zügen genieße! „Vaunted Dyer„, schwer und fast episch schleppt er sich mit dem entsprechenden „choralem“, dem dämonisch vokalistischen und einer vereinzelten Sprachsequenz durch die mit Nebel durchflutenden schwarzen Täler, baut dieses wunderbar musikalisch auf und Erinnerungen an Immortal und Abbath kommen in mir hoch (nicht mir kommt was hoch…..zwinker).
Die Hälfte ist Geschichte und so startet „The Sacred Games“ den zweiten Teil bleischwer mit den entsprechenden Riffs und Tremolos, kommt aus sich heraus, forciert das Tempo, Double Bass ertönen und der dunklen Akustik wird der Weg geebnet. Dieser ist kurz, wird verdrängt von teileweisen Blastbeats und so finden die heiligen Spiele ihr jähes Ende. „Pretium“ ist schon fast, in einigen Phasen für mich Progressive unterwegs, bietet aber weitere vielfältig anders gestaltete, schwarze und rasante Momente und ein wenig Klargesang ertönt zwischenzeitlich.
„Aendor Witch„, ich denke es geht hier thematisch um die Totenbeschwörerin oder auch Hexe von Endor aus dem ersten Buch Samuel der Bibel, fährt unterschiedlichste Kaliber, mal kleine, mal große auf, gönnt sich des Öfteren die Stille und bietet durch seine Vielschichtigkeit unterschiedlichst atmosphärische Augenblicke, bis hin zu einem Zweiklanggesang.
Damit endet es. Für mich hätte das Album gerne länger gehen können, ist es doch mit etwas über dreißig Minuten doch sehr kurz, aber der Anfang ist zumindest gemacht.
Fazit: Meinerseits eine schwarze Neuentdeckung, mit einem ganz starken Debüt! Was will ICH mehr…
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Hatechrist 05:15
- Man Through Epochs 05:09
- Vaunted Dyer 05:30
- The Sacred Games 04:18
- Pretium 04:45
- Aendor Witch 05:32
weitere Infos: