Bad Assumption – Neues ausprobieren und sich nicht verbiegen

© Bad Assumption


Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.

Heute sprechen wir mit Daniel Behrens von Bad Assumption aus Münster, die im April diesen Jahres ihre Debüt-EP „It’s Only Getting Worse“ veröffentlicht haben.

HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurer EP. Was ich mich ja schon beim Schreiben meiner Review gefragt habe: Wie um alles in der Welt kommt man vom Punk Rock zum Melodic Hardcore?

Daniel: Die Idee von der Musik, die wir jetzt machen, hatten wir schon länger. Nur war es so, dass wir 2014 in einer anderen Besetzung gespielt haben. Als dann Welton als neuer Gitarrist und Max am Bass 2016 dazukamen, hat es sich ergeben, dass wir zusammen viel härtere Musik gehört haben und da wir immer die Musik machen wollen, die wir am liebsten hören, kam dann eins zum anderen. Ich finde aber Melodic-Hardcore und Punk-Rock kann man auch gut verbinden. Manchmal kann man auch noch ein paar Punkrock-Elemente in unseren Liedern hören.

HF: Da stellt sich natürlich auch direkt die Frage nach euren musikalischen Einflüssen bzw. Vorbildern, wer steht da ganz oben? Habt ihr jetzt für euch eine Art musikalischen Grundsound gefunden, den ihr zukünftig weiter ausbauen wollt oder seht ihr euch noch in der Findungsphase?

Daniel: Musikalische Einflüsse gibt es viele, bei mir geht das von The Chariot bis hin zu Michael Jackson. Vorbild ist für mich jeder Musiker, der genau das machen kann, worauf er Bock hat und trotzdem damit Konzerte vor nicht gerade wenig Zuschauern geben kann. Wir wollen uns nicht verbiegen. Einen Grundsound haben wir quasi, versuchen aber, immer wieder Neues auszuprobieren. Das kann man, denk ich, auch auf unserer EP hören. Dennoch klingt am Ende des Tages alles nach Bad Assumption. Klar ist, dass wir morgen keinen Electro-Pop machen werden. Allgemein wissen wir halt genau, wie wir klingen wollen. In welcher Phase wir sind, weiß ich nicht. Soll aber ja auch Bands geben, die ihren Stil mit der Zeit immer ein wenig ändern.

HF: Bad Assumption existiert jetzt seit etwa vier Jahren. Da ihr alle noch ziemlich jung seid, nehme ich mal an, es ist für alle oder zumindest die meisten von euch die erste „richtige“ Band? Wie schwierig ist es da, in der Musikszene Fuß zu fassen, sich einen Ruf aufzubauen und was hat euch motiviert, allen Schwierigkeiten zu trotzen?

Daniel: Genau, seit 4 Jahren gibt es den Namen Bad Assumption. Zumindest ist es für jeden von uns die erste Band, die mehr als 10 Auftritte im Jahr macht. Das ist schon etwas Anderes, als das, was wir davor gemacht haben. Manche würde sagen, wir sind jetzt eine Band mit „Ansprüchen“. Am Anfang war es schwierig, überhaupt ernst genommen zu werden. Aber wichtig ist, glaube ich, dass man dann dran bleibt. Motiviert haben uns vor allem die Leute, die gesagt haben „Hey, ihr seid gut, aber das könnt ihr noch verbessern“. Sowas spornt einen an. Auch Bands in unserer Stadt, die es zu etwas gebracht haben, machen einem Hoffnung darauf, auch mal ähnlich erfolgreich zu sein. Natürlich gibt es immer Momente die einen auch demotivieren, aber jene sind auch gut, um am Boden zu bleiben, glaube ich.

HF: Wie entstehen eigentlich eure Songs? Gibt es da eine feste Aufgabenverteilung und ihr geht da konzentriert und bewusst heran oder steuert jeder mal was bei und es kommen immer wieder „zwischendurch“ neue Ideen hinzu? Habt ihr eigentlich berufs- oder studiumsmäßig etwas mit Musik zu tun oder bringt ihr euch das alles „nebenbei“ selber bei? Ihr habt ja eure EP selber aufgenommen und gemischt und dann nur beim Mastering Hilfe in Anspruch genommen.

Daniel: Unsere Songs entstehen ganz unterschiedlich. Meistens gibt es ein Riff von Welton oder mir, welches dann ausgejammt wird. Mittlerweile wissen wir, dass man am besten erstmal zu zweit schreibt und dann die Rohfassung mit den anderen Bandmitgliedern gespielt wird, so dass jeder noch weitere Ideen einbringen kann. Ein Super-Rezept haben wir da noch nicht, wir arbeiten aber stetig an so etwas.
Beruflich sind wir eigentlich alle in anderen Bereichen tätig. Jeder von uns hat schon recht früh angefangen, sein Instrument zu spielen und wir sind schon alle länger bandmäßig aktiv, da lernt man ja stetig dazu.
Ich selber beschäftige mich auch schon etwas länger mit Homerecording und hab mir das auch komplett selbst beigebracht. Für diese EP hat es auch sehr geholfen, dass wir schon eine EP selbst aufgenommen hatten und da einige gute Erfahrungen mitnehmen und natürlich aus unseren Fehlern lernen konnten. Wir wussten also schon, wie wir daran gehen mussten und der Rest kam dann durch herumprobieren und experimentieren.

HF: Wie sieht momentan denn die Zukunftsplanung für Bad Assumption aus? Denkt ihr ggf. schon über ein Album nach?

Daniel: Ein Album ist noch nicht in Planung. Erstmal wollen wir jetzt Auftritte spielen und als Band etwas mehr rumkommen. Also wer uns mal Live sehen will, guckt bei uns auf Facebook vorbei, da stehen alle Termine und wir planen gerade noch einiges mehr. In nächster Zeit sind wir zum Beispiel in Düsseldorf, Osnabrück und Bielefeld unterwegs und noch einige Gigs mehr sind in Vorbereitung, vielleicht auch endlich mal über unsere lokalen Grenzen hinaus. Ende des Jahres soll dann noch eine neue Single kommen.

HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute, viel Erfolg mit eurer EP und ich bin mir sicher, ich werde euch bald mal live auf der Bühne erleben.

Daniel: Wir danken auch! Das würde uns sehr freuen.

Interview: Katja Rohloff

Weitere Infos:
Bad Assumption bei Facebook

 

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