Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Heute sprechen wir mit Gernot Neumann und Michael Jursche von Bad Bullet aus Österreich, die im Juni ihr erstes Album „Use The Energy“ veröffentlicht haben.
HF: Erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem Album. So als Idee dümpelte Bad Bullet ja schon was länger in der Weltgeschichte rum, aber erst letztes Jahr habt ihr so richtig losgelegt. Was lief vorher falsch – und was dann plötzlich richtig?
Gernot: Zuerst mal ein Hallo in die Runde und es freut uns sehr, dass dir/euch unser Album gefällt. Im Jahre 2013 gründeten Steven (Drummer), Manuel (Sänger und Rhythmus-Gitarrist) und ich an der Leadgitarre die Band, damals noch unter anderem Namen und ohne Bassisten. Da uns bei den Proben immer der richtige Druck fehlte, war auch die Motivation nicht sonderlich hoch. Der Fokus lag bei uns lange darauf, ein viertes Mitglied zu finden. Bassisten kamen und gingen – Hauptproblem dabei war, dass es entweder von der Einstellung der Musiker nicht funktionierte oder dass die Chemie innerhalb der Band einfach nicht passte.
So ging das lange weiter, bis wir Anfang 2015 an den Punkt kamen und sagten, dass wir die Band mal auf Eis legen. Ende 2016 lernte ich dann beim Fußball spielen Michael, unseren aktuellen Bassisten, kennen. Er erzählte mir, dass er Bass spiele und es sein größter Wunsch sei, in einer Rockband zu spielen. Da nutzte ich die Chance und gleichzeitig das Glück, trommelte die Jungs zusammen und so stieg die Band mit dem langersehnten vierten Mitglied wie Phönix aus der Asche. Der Sound passte, die Chemie passte und dadurch beflügelt, liefen die Proben wie von selbst. Die Motivation kam zurück und alle Einstellungsprobleme, die es vorher gab, waren von nun an weg. Was daraus folgte, hört man ja jetzt auf CD.
HF: Dass ihr nichts gegen Bands wie Nirvana und Foo Fighters habt, ist ja nicht zu überhören. Aber welche CD in eurer persönlichen Sammlung würde wohl jeden überraschen? Was war überhaupt das erste Album, was ihr euch jemals selbst gekauft habt?
Gernot: Nichts dagegen haben ist ein wenig untertrieben. Nirvana und die Foo Fighters gehören eigentlich zu den Bands, die ich mir jeden Tag anhöre. In meiner Sammlung befinden sich auch Bands wie Rise Against, Nickelback, Metallica, Rammstein und Eisbrecher – natürlich noch mehr, aber das sind die, die ich momentan am liebsten höre. Auch dabei sind z.B. John Denver und CCR, gute Musik die einfach niemals alt und immer hörbar sein wird. Das erste Album, das ich mir wirklich selbst gekauft hatte, war damals Mutter von Rammstein. Mir wurde die Band empfohlen und ich kannte sie nicht – ich war von der Gesangsstimme fasziniert, schockiert, verwundert und erschüttert zu gleich.
Michael: Meine CD Sammlung lässt eigentlich nicht auf die Musik schließen, die ich mit meiner Band mache. Ich höre sehr viel Metal, Deathmetal und Deathcore, aber auch viel Symphonic-Metal. In meiner Sammlung befinden sich Bands wie Whitechapel, Killswitch Engage, Trivium, Metallica, aber auch Delain oder sogar Skillet. Das erste Album, das ich mir damals kaufte, war das „Black“Album von Metallica. Der Song „The Unforgiven“ war jener Song, der mich endgültig für das Metal-Genre begeisterte und ich habe es bis heute noch nicht bereut.
HF: Ihr habt auf „Use The Energy“ eine sehr ausgewogene Mischung an Songs zusammengestellt, von ruhig bis schnell, mal eher Richtung Rock, mal mehr mit der Betonung auf Punk. Wie entstehen eure Songs? Gibt’s da eine feste Aufgabenverteilung oder ist das Teamwork?
Gernot: Bei den Anfangssongs wie „Never give up“ „Save me now“ und „Free“ lieferte mir unser Sänger Manuel die Grundidee des Songs und ich habe sie dann komplettiert. Danach ergab es sich so, dass ich den Part des Songwriters alleine übernahm. Ich habe eine Idee – meist ein Riff oder vielleicht ein interessanter Songtitel – und dann setz ich mich daran, erarbeite eine Grundbasis und die stelle ich dann meinen Jungs beim Proben vor. Das Lustige daran ist, dass meine Songvorstellungen und Ideen die ich im Kopf habe und das Ergebnis, was dann beim Proben rauskommt, meist zwei komplett verschiedene Sachen sind. Da sich jeder anders in den Song einbringt, ist jeder Song eine Überraschung und bleibt so auch für mich interessant.
HF: Ich habe mich beim Hören eures Albums des Öfteren gefragt, welcher Song davon live wohl am besten funktioniert. Wie sind da die Erfahrungswerte? Und welchen spielt ihr live am liebsten?
Gernot: Ein Song, der live richtig gut funktioniert ist z.B. „Never give up“, da das Riff ja zum Mitmachen einlädt. „Poison World“ ist immer spannend beim Livespielen, da man nie weiß, wie das Publikum auf das relativ schräge Riff am Anfang reagiert…..nicht selten sind die Leute eher verwundert und letztendlich von dem packenden Sound überrascht……..und genau auf diesen Effekt habe ich bewusst hingearbeitet. „Last Chance“ wird oft von Feuerzeugen begleitet und die zwei richtigen Brecher und gleichzeitig unsere Lieblingssongs live sind „Use The Energy“ und „Judgement Day“. Mitspringen und Headbangen wird da von uns zwar noch extra gefordert, wäre aber gar nicht nötig, denn bei den beiden Titeln springt der Funke meist wie von selbst über und entwickelt eine Eigendynamik.
HF: Wie sieht denn jetzt so die mittelfristige Zukunftsplanung bei euch aus? So ein Album möchte ja auch was von der Welt sehen. Live-Termine, Single-Auskopplungen, Videos, direkt noch ein mindestens gleich gutes Album nachlegen…was steht bei euch so auf der to do-Liste?
Gernot: Es sind sehr viele Live Geschichten geplant, ob wir in naher Zukunft auch außerhalb von Österreich Fuß fassen werden, weiß ich jedoch zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nicht, wünschen würden wir es uns natürlich. Ein Musikvideo ist geplant – und an neuen Singles wird aktuell von mir gerade gearbeitet. Und ganz oben auf der Liste steht Album Nr. 2, von dem wir bereits 50 Prozent spielfertig haben.
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch viel Erfolg mit eurem Album und für die Zukunft alles Gute.
Gernot: Danke, hat uns gefreut, euch unser allererstes Interview zu geben 🙂
Interview: Katja Maeting
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