Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Balls Gone Wild
Album: High Roller
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: Metalville Records
Veröffentlichung: 26.07.2019
Man stelle sich vor, dass Lemmy und AC/DC einen gemeinsamen Nachkommen haben, der während eines schwedischen Gang Bangs gezeugt wurde. Optisch vielleicht nicht unbedingt die schönste Vorstellung, aber rein musikalisch betrachtet eine durchaus interessante Idee. So jedenfalls umschreiben BALLS GONE WILD sich selbst bzw. ihre Mucke, oder, wie es Sänger Björn Kluth alias Vince van Roth mal in einem Interview formuliert hat: „Manta Metal ist tiefer gelegter Schweinerock, Hardrock mit einem Schuss NWOBHM, Oldschool Metallica meets Airbourne, Roberto Blanco macht ein Kind mit Jürgen Drews, ABBA meets Stryper, Manowar auf Steroiden, Britney Spears auf Chrystal Meth!“.
Zwar klingt das Ganze erstmal nach einer reinen Klamauk-Kapelle, und Spaß soll es ja letztlich auch machen, aber dennoch sind hier erfahrene Musiker am Werk, die sich in Bands wie Perzonal War und Nitrovolt bereits einen Namen gemacht haben. Und bei genauerer Betrachtung liegt in der geistreichen Beschreibung des Power-Trios durchaus ein Fünkchen Wahrheit. Songs wie der vorab veröffentlichte Opener „High Roller“, der starken Band Hymne „Balls Gone Wild“ (Neueinspielung (?) vom Debüt „Dicks Made Of Dynamite“) oder dem ebenfalls (?) auf dem Erstlingswerk enthaltenen Bonustrack „Devil’s Woman“ (bei dem ich mich ernsthaft frage, was so toll an Yoko Ono und Courtney Love sein soll) haben durchaus eine gewisse Airbourne- oder meinethalben auch AC/DC- Note und brauchen sich in Sachen Energie und Spielfreude sicher nicht hinter den Aussies zu verstecken. „Heartbreaker“ hat entgegen seines Titels eher punkig/sleazige Züge, während das nur knapp 90 Sekunden lange „MoFo“ ist bester Punk-Manier rasant durch die Ohrmuscheln fegt. Wer es lieber etwas gemäßigter mag und einen Hauch von Blues vertragen kann, dem seien „Keep It Hot“ und „Satan’s Son“ empfohlen. Highlights des Albums sind aber das bereits erwähnten Titeltrack sowie der flotte Mitgröhl Rocker „Flying High“.
Fans von energiegeladenem Hard Rock können mit „High Roller“ grundsätzlich nichts falsch machen, auch wenn vielleicht nicht jeder Song so richtig überzeugen kann. Als Soundtrack für die nächste Rock Party, den spontanen Ausflug zum nächstgelegenen Getränkemarkt und vor allem Live liegt man mit BALLS GONE WILD auf jeden Fall richtig.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- High Roller
- Leave Me Alone
- Danger
- Keep It Hot
- Heartbreaker
- MoFo
- Nö Way Out
- Balls Gone Wild
- Satan’s Son
- Flying High
- Devil’s Woman (Bonustrack)
Line Up:
Vince van Roth: Gesang, Bass
Tom Voltage: Gitarre
Dommy Lee: Drums
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