Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Beast
Album: Ancient Powers Rising
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Independent
Veröffentlichung: 15.11.2024
Seien wir ehrlich, BEAST ist jetzt nicht gerade ein sonderlich origineller Name für eine Metal Band, die Enyclopaedia Metallum listet nicht weniger als sechs Gruppen mit diesem Namen auf, von denen allein vier in good old Germany beheimatet sind. Das hier vorliegende Album „Ancient Power Rising“ gehört zur Osnabrücker Variante von BEAST. Die vierköpfige Truppe wurde 2019 gegründet und nahm ein Jahr später ein erstes fünf Tracks umfassendens Demo auf, jedoch sollten knapp vier weitere Jahre ins Land gehen, bis ihr in Eigenregie aufgenommenes Debüt-Album das Licht der Metal-Welt erblickt.
Stilistisch bewegen sich die Niedersachsen auf der Old-School Schiene im modernen Gewand. Das mag man nicht sonderlich originell finden, macht aber dennoch Spaß – wenn die Songqualitäten stimmen. Und da gibt es auf „Ancient Powers Rising“ nichts zu bemängeln. „Behead The Dragon“ startet mit einem erhabenen Riff, untermalt von einigen Hells Bells artigen Glockenschlägen, doch wer nun auf ein eher gemäßigt verlaufenden Song hofft, der wird „enttäuscht“, denn die Nummer drückt nach dieser Einleitung ordentlich aufs Gaspedal und lotet die Grenzen hin zum Power Metal ordentlich aus.
Nach dieser schwungvollen Eröffnung geht es im Namen des Gehörnten weiter, zwar nicht durchweg so dynamisch wie zuvor, doch dafür umso variabler was Tempo und Stimmung anbelangt. Besonders gefällt mir der episch anmutende Instrumental-Part in der zweiten Hälfte des knapp sechsminütigen Tracks, wobei ich mich beim packenden Chorus an Hammer King erinnert fühle. Gleiches gilt für den nachfolgenden Titeltrack, der geschickt zwischen Uptempo Passagen und gebremsten Schaum wechselt, wobei letztgenannte dominieren und Platz lassen für wohlfeine Melodielinien.
Bei „Kingdom Of Steel“ verhält es sich genau andersrum, hier überwiegen die energiegeladenen Momente, es bleibt aber dennoch Raum für ein episch anmutendes Intermezzo. Nimmt man das Gitarrenspiel sowie den galopp-artigen Rhythmus als Maßstab, könnten bei „Ride The Tempest“ durchaus Maiden als Vorbild hergehalten haben; die Vollgas Nummer „Shadows Of The Arcane Tower“ mit seinem unwiderstehlichen Chorus ist nichts anderes als lupenreiner Power Metal aus dem obersten Ohrwurm-Regal. „Swords Are Burning“ (eigentlich ein passender Titel für einen Manowar Song) kommt als stoischer Banger daher, während BEAST beim finalen „Mystery Of The Lonesome Rider“ mal so richtig auf die Kacke hauen. Das Stück entpuppt sich als Song mit Überlänge, bei dem trotz zehnminütiger Spielzeit niemals Langeweile aufkommt und das man als eine Art Hybrid aus ähnlich langen Maiden und getragenen Hammer King Songs bezeichnen könnte.
Zugegeben, ich war ein wenig skeptisch, ob es der Band wirklich gelingen würde, nicht wie der x-te Abklatsch irgendeines etablierten Acts zu klingen. Natürlich lassen sich – wie beschrieben – gewisse Affinitäten herleiten, aber die Scheibe macht von der ersten bis zur letzten Sekunde Spaß und bietet alles, was ein Anhänger des traditionellen Metal wie ich sich wünscht. Die fette Produktion tut ihr Übriges, um den positiven Eindruck zu unterstreichen. Von daher haben sich BEAST 9 von 10 Hellfire Punkten redlich verdient.
Tracklist:
01. Behead The Dragon
02. In The Name Of The Horned One
03. Ancient Powers Rising
04. Kingdom Of Steel
05. Ride The Tempest
06. Shadows Of The Arcane Tower
07. Swords Are Burning
08. Mystery Of The Lonesome Rider
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