Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Beast In Black
Album: Berserker
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 03. November 2017
Nun ist es also raus, das mit Spannung erwartete Debütalbum von Beast In Black, welches auf den durch einen Manga inspirierten Namen „Berserker“ hört. Spätestens seit der Veröffentlichung der Vorab-Single „Blind And Frozen“ kam man nicht umhin, die musikalische Neugründung von Ex-Battle Beast Saitenzauberer Anton Kabanen zur Kenntnis zu nehmen. Auch mein Ohrwurm-Arsenal wurde nach dem ersten Hören vor ein paar Monaten erweitert und hievte den Track direkt auf Platz 1 der internen Wertung, denn jedes Mal, wenn einem der Track bzw. das Video irgendwo begegnete, ging das Ohrwurm-Drama aufs neue los. Und das war ziemlich oft.
Nachdem ich jetzt das Album ein paar Mal durchgehört habe, gibt es allerdings ein paar ernstzunehmende Neuzugänge in dem Bereich. Beast In Black liefern auf „Berserker“ schließlich zehnmal Power Metal vom Feinsten ab und bewegen sich dabei soundmäßig überwiegend im Bereich der Hochzeiten dieses Genres im letzten Jahrtausend. Also nichts für Keyboard- und Bombast-Allergiker. Bei mir gibt’s für die Catchyness auf jeden Fall die Höchstnote, Mitsingen ist hier durchgehend Pflicht. Bestes Beispiel hierfür ist „Blood Of A Lion“. Wuchtige Gitarrenriffs, eingängige Keyboard-Melodien, Mitsing-Refrain. Das schreit einfach nach Live-Auftritt und auch wenn die restlichen Termine mit W.A.S.P. kurzfristig gecancelt wurden, gehe ich davon aus, dass wir Beast In Black im nächsten Jahr mindestens auf diversen Festivals sehen werden. „Born Again“ wechselt ruhigere Strophen mit wuchtigen Refrains ab und zeigt wieder ein paar neue Facetten des Gesangs von Yannis Papadopoulos. Alle Songs von „Berseker“ sind definitiv auf seine Stimme ausgelegt.
„The Fifth Angel“ ist ein schneller, gitarrendominierter Stampfer, der dem Album eine angenehme Härte gibt. Gewöhnungsbedürftig hingegen ist das anschließende „Crazy, Mad, Insane“. Ein synthiewummernder Dance-Popper, der mich an eine Kreuzung aus Kim Wilde und C.C. Catch denken lässt, nur halt mit männlichen Vocals. Muss man Laune zu haben, aber dann macht’s Spaß. Auch perfekt, wenn man als Metalhead mal genötigt sein sollte, etwas zur Disco Fox Party beizusteuern.
„Eternal Fire“, das massenweise Keyboard-Fanfaren auffährt, lässt bei mir endgültig die Frage aufkommen, warum eigentlich kein entsprechender Job im Line-up abgebildet ist. Die abschließende Ballade „Ghost In The Rain“ lässt das Album dann vergleichsweise bombastfrei ausklingen und legt die Betonung auf die stimmliche Leistung, auch wenn natürlich ein schönes Gitarrensolo nicht fehlt. Ein sehr angenehmer Ausklang eines energiegeladenen Albums.
Zumindest meine Erwartungen haben Beast In Black mit ihrem Debütalbum erfüllt. Wuchtig, eingängig, mit Anleihen an Bewährtes und einer Portion Bombast. Ein Muss für jeden Power Metal Fan.
Trackliste:
1. Beast In Black
2. Blind And Frozen
3. Blood Of A Lion
4. Born Again
5. Zodd The Immortal
6. The Fifth Angel
7. Crazy, Mad, Insane
8. Eternal Fire
9. End Of The World
10. Ghost In The Rain
Line-up:
Yannis Papadopoulos – Gesang
Mate Molnar – Bass
Sami Hänninen – Schlagzeug
Kasperi Heikkinen – Gitarre
Anton Kabanen – Gitarre, Gesang
Weitere Infos:
Beast In Black bei Facebook
Website von Beast In Black