Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Beasto Blanco
Album: Kinetica
Genre: Modern Rock
Plattenfirma: COP International
Veröffentlichung: 20.07.2024
Umlaute im Hartwurstbereich sind schon nichts Besonderes mehr, das wissen wir spätestens seit Motörhead. Komisch wird es nur, wenn man sich nicht so wirklich einig zu sein scheint, ob man diese im Bandnamen verwendet oder nicht. So geschehen bei den amerikanischen Hard Rockern BEASTO BLANCO. Während bei früheren Album-Covern sowie den aktuellen Videos der Band besagte Umlaute präsent sind, fehlen diese auf dem Titelbild ihres neuen Albums „Kinetica“ und wurden stattdessen durch Vokale ersetzt, selbst auf deren Facebook Seite wird mal die Schreibweise mit den Doppelpunkten über den „o“’s, mal ohne verwendet.
Wie auch immer, entscheidend is‘ auf’m Platz, wie’s so schön heißt. Und der Einstieg in „Kinetica“, dem vierten Album der Band, ist mal richtig gelungen, denn die Truppe um Alice Cooper Nachwuchs Calico bietet schnörkellosen, recht modern gehaltenen Rock an, der inbesondere bei Tracks wie „Run For Your Life“ oder „Heavy Is The Head“ enormes Hitpotential aufweist. Bei „Nobody Move“ kommen mir sogar Pain in den Sinn, wenn man bei deren Sound die allgegenwärtigen Keyboards rausschmeissen würde.
War der Auftakt noch recht schwungvoll, ebbt dies mit „Unreal“ erstmal ab, durch die zurückgenommene Instrumentierung und den Schunkel-Rhythmus wirkt das Ganze schon recht poppig und erinnert im Refrain dank Calico’s Vocals ein wenig an No Doubt. „Kill Us Off With A Smile“ setzt da noch einen drauf und kommt im Gegensatz zum eher martialischen Titel als handzahme Pop-Ballade daher. „Slide“ überrascht mit eine funky Beat in den Strophen und präsentiert eine Hookline, die mich entfernt an Godsmack’s „Unbreakable“ erinnert.
Während „Skull Rider“ in den Strophen recht schleppend verläuft, legt der Song im Chorus etwas an Dynamik zu und die gute Calico geht mal so richig aus sich raus. „Lowlands“ ist – auch mittels elektronischer Elemente“ wieder poppiger ausgefallen, zumindest wenn man den Refrain einmal ausklammert. Gegen Ende des Albums gelingt den Amerikanern dann wieder der Turn hin zum Beginn des Albums, denn auf den letzten drei Tracks wird nicht nur wieder mehr gerockt, auch die Hooks erweisen sich wieder als äußerst ausgefeilt, wobei „Diamond In The Dirt“ als mein persönlicher Favorit dieses Trios über die Ziellinie geht.
Unterm Strich ist das von Lord Of The Lost-Chef Chris Harms produzierte Album sehr abwechslungsreich und vielschichtig ausgefallen, so als ob die Band sich bewusst nicht auf einen duruchgängigen Stil festlegen möchte. Wer diese Vielfalt mag, dürfte mit „Kinetica“ seine Freude haben.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
01. Run For Your Life
02. Nobody Move
03. Heavy Is The Head
04. Unreal
05. Kill Us Off With A Smile
06. Slide
07. Skull Rider
08. Lowlands
09. Diamond In The Dirt
10. Bad Thoughts
11. Fight
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