Geschrieben von Katja Maeting
Band: BenjRose
Album: Where Do We Go
Genre: Rockpop
Plattenfirma: Antfarm Records
Veröffentlichung: 14. Juni 2019
Guckt man sich den Lebenslauf von Benjamin Rose an, bekommt man eine Ahnung, was Leben auf und für die Bühne bedeutet. Schon in der Grundschule entdeckte er, wie viel Spaß es ihm machte, vor Publikum aufzutreten. Dass er die musikalischen Gene seines Vaters, eines puerto-ricanischen Soulsängers, geerbt hat, war da natürlich äußerst hilfreich. Es folgten Auftritte bei der Kindervariante von „Wetten dass“, eine kleine Teenie-Star Karriere und er schaffte es auch ausgiebigst in die BRAVO ( für die jüngeren Leser: Die BRAVO war früher DIE Zeitschrift für alle Jugendlichen 😉 ). Aber dies ist alles Vergangenheit, vor 10 Jahren gründete er seine eigene Band BenjRose und Foo Fighters-Keyboarder Rami Jaffee wurde auf die Jungs aufmerksam. Die bemerkenswerte Konsequenz daraus: schon 2010 traten BenjRose in Amerika auf und haben eine richtiggehende Fan Base jenseits des großen Teich. Wenn man sich das jetzt erscheinende Debütalbum „Where Do We Go“ anhört, kein Wunder, klingt die Formation doch ziemlich amerikanisch mit ihrer Mischung aus Rock und Pop, der Fusion aus fließenden Melodien und Gitarren-Konturierung und einem Hauch von Country und Blues. Nun schicken sie sich auch in Deutschland an, ihre Fangemeinde zu erweitern, deren Grundstein sie u.a. mit Auftritten als Vorband von P!nk oder Westernhagen und diversen Festival-Gigs gelegt haben.
Der Opener und Titeltrack gibt direkt einen guten Ausblick, was man von diesem Album erwarten kann und was nicht. Das Tempo ist meist im mittleren Bereich angesiedelt, locker-treibende Gitarren-Melodien bilden das Grundgerüst, auf das Frontmann Benjamin seine kraftvollen und souligen Vocals setzt. Dynamische Wechsel zwischen voranschreitenden und getragenen Passagen machen aus den Songs eine kurzweilige, bekömmliche Unterhaltung. Wer fette Gitarren-Riffs, Soli oder dominante Rhythmus-Passagen erwartet, ist hier eher an der falschen Adresse. „No Catastrophe“ stellt sich als entfrachtete Ballade vor, die langsam Fahrt aufnimmt und mit einem leichten Power-Refrain Akzente setzt. Mit prominent platziertem Riffung sticht dann „Lovetrain“ hervor, welches trotz Pop-Song-Strukturen durch die hervorgehobene Gitarren-Aktivität Griffigkeit besitzt. Bei „No One Else“ fallen sofort die mit der Westerngitarre gesetzten Betonungen auf und „Broken Heels“ erweist sich als gefühlvolle, intensive Ballade. Mit „Feel Alive“ setzt sich der musikalische Reigen in einem locker-treibenden Track fort, der luftige Rhythmusstruktur mit eingängiger Melodie kombiniert und erneut mit Tempo- und Dynamikwechseln unterhaltsame Kurzweiligkeit erschafft und auch die weiteren Songs auf „Where Do We Go“ reihen sich nahtlos und stimmig in diese musikalische Ausgestaltung ein. Man hört, dass hier einiges an Erfahrung – und Können – vorhanden ist.
BenjRose liefern mit ihrem Debütalbum den Soundtrack für alle, denen vollkommen egal ist, dass der Sommer im Moment eine eher wechselhafte Laune hat. Mit „Where Do We Go“ bekommt man einen entspannten Soundtrack für eine gute Zeit geliefert und wer es gerne mal etwas weicher auf die Ohren mag, liegt hier richtig. Die Songs von BenjRose sind definitiv auch öffentlich-rechtlich-radiotauglich, ohne aber in die totale Überzuckerung abzugleiten. Rockpop – nicht Poprock – ist hier die Devise.
Von mir gibt es 7,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
01.Where Do_We Go
02.No Catastrophe
03.Lovetrain
04.No One Else
05.Broken_Heels
06.Feel Alive
07.Mistakes
08.You Can Come Back
09.Break The Habit
10.Away From These Trails
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