Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Beyond The Black
Album: Beyond The Black
Genre: Melodic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 13.01.2023
Über BEYOND THE BLACK ist in den vergangenen Jahren viel geschrieben worden, sowohl über die Frage des Bandcharakters als auch über ihr Standing in der Hartwurst Szene, aber der Erfolg ihrer bisherigen vier Alben sowie den dazugehörigen Tourneen gibt der Truppe und ihrem eingeschlagenen Weg natürlich Recht. Verbunden mit dem Labelwechsel zu Nuclear Blast geht nun das selbstbetitelte Album Nummer fünf an den Start. Nun steht ein selbstbetiteltes Album – sofern es nicht das Allererste ist – nicht selten für einen Neuanfang, und wenn man das Cover hinzunimmt, auf welchem erstmals alle Bandmitglieder zu sehen sind, scheint einiges für diese These zu sprechen. Inwieweit sich dies nun musikalisch bemerkbar macht?
Um die im Grunde nicht wirklich vorhandene Überraschung vorwegzunehmen: gar nicht, oder zumindest kaum wahrnehmbar, denn BEYOND THE BLACK behalten die bewährte Erfolgsformel ihres zuweilen in den Pop abdriftenden, mal mehr mal weniger symphonischen Metal auch auf ihrer neuen Scheibe bei. So ist „Beyond The Black“ abermals gespickt mit eingängigen, gut produzierten, meist mit überschaubarem Härtegrad versehenen Songs, in deren Mittelpunkt natürlich Sängerin Jennifer Haben steht, und bei denen der Rest der Band beinahe nur Staffage ist, wäre da nicht das eine oder andere aufhorchen lassende Solo sowie die vereinzelt versprenkelten Growls, die von einem der männlichen Bandmitglieder beigesteuert werden.
Besagtes Erfolgsrezept funktioniert bei Songs wie dem schwungvollen Auftakt „Is There Anybody Out There“, der Game Of Thrones Hommage „Winter Is Coming“ oder der potentiellen Live Hymne „Dancing In The Dark“ ziemlich gut, auch das sich langsam steigernde „Free Me“ sowie „Into The Light“ wissen mit tollen Hooklines zu Gefallen. Etwas weniger erquicklich gestaltet sich das folkig angehauchte „Reincarnation“, da diese Elemente im BTB Kontext eher befremdlich wirken. Die Ballade „Wide Awake“ fällt ebenso wie das Klargesang/Growl Duett „Not In Our Name“ in die Kategorie „nett, aber ohne längere Halbwertzeit“ und der spirituell angehauchte Schlusstrack „I Remember Dying“ rauscht quasi ungehört am Hörer vorbei.
So bleibt unterm Strich ein Album, das zwar den überflüssigen Elektro-Firlefanz von „Horizons“ weitestgehend ad acta gelegt hat, aber dennoch – trotz vermeintlichen Neustarts – an die starken ersten Alben nicht heranreichen kann. Für mich persönlich rangiert „Beyond The Black“ trotz einiger bemerkenswerter Songs sogar noch knapp hinter seinem Vorgänger, die Fans der Band dürften die Scheibe aber dennoch abfeiern.
Von mir gibt es 7 von 10 Hellfire Punkten.
Trackliste:
- Is There Anybody Out There
- Reincarnation
- Free Me
- Winter Is Coming
- Into The Light
- Wide Awake
- Dancing In The Dark
- Raise Your Head
- Not In Our Name
- I Remember Dying
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Video zu „Dancing In The Dark“