Geschrieben von Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Biest
Album: Stirb oder Friss
Genre: Rock
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 22. Mai 2020
Ja die alten Metaller unter uns inkl. mir, zumindest die aus meiner Ecke des Landes kannten einst eine metallische Band namens BIEST aus den alten Tagen, als die Steine noch hoch gemauert waren. Sind diese wieder wie der Phönix aus der Asche auferstanden? Nein sind sie nicht, denn hier handelt es sich um das Debütalbum der Hamburger BIEST, das aus Frontfrau Jen Sanusi – Gesang, Tim Schneider – Gitarre, Daniel Gerdes – Gitarre, Marc Andrejkovits – Bass und Simon Schröder am Schlagzeug besteht und das Quintett kommt textlich durchgehend in deutscher Sprache um die Ecke. Ist es nun Rock oder deutschsprachiger Rock oder Rock mit deutschen Texten? Ehrlich!, dies ist mir sowas von Hupe wie es betitelt wird, Hauptsache es gefällt und ist dies der Fall bezugnehmend auf meine Person? Das erfahrt ihr am Ende…
Nun deutschsprachige Musik dieser Kategorie fällt eher in den Bereich meiner werten Kollegin Kirstin, aber nun lausche ich „gezwungenermaßen“ dem Album. Was mir gut gefällt ist, das es hier definitiv rockig zugeht, wie z. B. bei „Abrakadabra„, der mit fetten Riffs aufwartet und zwischenzeitlich schön das Tempo steigert. Textlich wird aus dem leben gegriffen, unterschiedliche Situationen und Momente werden besungen, die der eine oder andere bestimmt schon selbst erlebt hat.
„Halte es aus“ ist ok, aber kann mich aber irgendwie nicht so richtig einfangen. Vielleicht liegt es daran, dass das Gesangliche (was über das gesamte Album eine hohe Qualität aufweisen kann), hier irgendwie nicht immer parallel konform mit der Musik läuft. Dies ist aber wieder nur mein Eindruck. „Anders“ ist dann auch der erste Andere musikalische auf dem Album. Nachdenklich, melancholisch und im gesamten ruhiger als die Anderen wird er mir präsentiert, trotz der zwischenzeitlich härteren Phasen.
„Nervengift“ gefällt wieder richtig gut und besonderes Ohrenmerk, nicht Augenmerk, liegt im Refrain und der härteren instrumentalen Umhüllung durch die Kollegen……“Ich bin gefangen in der Dunkelheit, du bist der Weg dem ich nicht folgen kann….„. Cool! Bei „Seelenräuber“ darf, kann und wer will durchgehend headbanging betrieben werden (Haupthaarverwüstung). Dieser ist mein Favorit, geht er doch rockig geradeaus, so wie es mag! „Stillstand“ und „Hier bei mir“ sind mit wechselnd gefühlvollen Momenten gefüllt, mal weich, mal hart und zweiter ist einfach genial im Songwriting. Hier passt alles und alles gefällt.
Bei „Ehrlich & Verlogen„, „Kamikaze„, dem oben schon erwähnten „Abrakadabra“ und „Stirb oder Friss“ könnt ihr eurer Frisur einen weiteren eigens neuen Look verpassen, denn dies ist bei den rockigen Nummern jederzeit möglich, also schüttelt was das Zeug hält. Mit „Wenn alles gesagt ist“ findet dann eine weitere schwer rockende Perle den Weg in meine Gehörgänge. Dieser ist ein richtig schöner Song trotz wohl eher anderer angelegter Message, aber hier gehen die Daumen senkrecht nach oben, genauso für das abschließende „Ich bleib„.
Uiuiui, sonst liegen mir u. a. meine Sparten Black, Death und Thrash-Metal zur Rezension vor, aber diesmal ging mein Ausflug in eine ganz andere Richtung. Habe ich jetzt deshalb graue Haare bekommen? Nein!…..die hatte ich schon vorher…..(Spaß beseite). Es war interessant, neues entdeckt und viel gehörtes für richtig gut befunden.
Fazit: ein norddeutsches Debütalbum, was einige Perlen in sich trägt!
Von mir gibt es 8,5 von 10 Hellfire-Punkten
Trackliste:
- Ehrlich & Verlogen
- Kamikaze
- Abrakadabra
- Halte es aus
- Anders
- Nervengift
- Seelenräuber
- Stillstand
- Hier bei mir
- Stirb oder Friss
- Wenn alles gesagt ist
- Ich bleib
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