Black & Damned – Heavenly Creatures

(C) Black & Damned

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Black & Damned
Album: Heavenly Creatures
Genre: Heavy Metal
Plattenfirma: Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 29.01.2021

Quizfrage: Was macht ein (oder in dem Fall zwei) Musiker, der während des Lockdowns Langeweile schiebt? Richtig, er gründet eine Band. So haben sich Michael Vetter (Gitarre, ex-Pump) und Roland „Bobbes“ Seidel (Gesang) zusammengetan, um „die Stille und Lethargie zu durchbrechen und eine Reihe erstklassiger Metal-Songs zu kreieren.“ Herausgekommen sind innerhalb kürzester Zeit zwölf Songs, die laut Promo wie eine Symbiose aus der Energie von Bands wie Iron Maiden, der Düsternis von Black Sabbath und der Verspieltheit von Helloween erscheinen! Für dieses mutmaßliche Meisterwerk hat man sich dann noch einige weitere Musiker ins Boot geholt, der bekannteste dürfte Masterplan Keyboarder Axel Mackenrott sein.

Wenn man die insgesamt zwölf Tracks dann genauer unter die Lupe nimmt, wären die gepriesenen Vorbilder nicht unbedingt die Referenzen, die mir spontan in den Sinn kommen würden, vielmehr tendiert die Chose eher in Richtung Teutonenstahl der Marke Accept, U.D.O., Primal Fear und Grave Digger. Zumindest was den Sound anbelangt hat man hier ganze Arbeit geleistet, was wiederum wenig überrascht, schließlich wurde die Scheibe von niemand Geringerem als Achim Köhler (u.a. Primal Fear, Sodom, Brainstorm) gemischt und gemastert. Auch auf instrumentaler Ebene gibt es nichts zu meckern, die Musiker verstehen ihr Handwerk und das eine oder andere Solo sorgt für ein kleines Ausrufezeichen.

Was die Songs selbst angeht, wird hier grundsolider klassischer Metal abgeliefert, der hier und da mit einigen positiven Ausreißern zu punkten versteht. Als Beispiel sei das zu Beginn und am Schluss folkig angehauchte „The Wardress“ genannt, das mit seinem Ohrwurm Chorus ebenso zu überzeugen vermag wie die ziemlich Klischee beladene Hymne „We Are Warriors“ (Joey d.M. wird ob der Idee bestimmt ganz neidisch), an dem sich vermutlich die Metal Geister scheiden werden, ob man das ob des platten Refrains („Warriors, we are warriors…warriors, we are warriors… „) nun gut finden darf oder nicht. Auch der flotte Opener „Salvation“ sowie der Midtempo Banger „The 13th Sign“ lassen aufhorchen und senden dezente Grüße in Richtung Solingen.

Das übrige Songmaterial ist durchaus gefällig und sicherlich hörbar, allerdings fehlt mir zuweilen ein wenig das gewisse Etwas, das die Songs nachhaltig in Erinnerung bleiben lässt. Insbesondere in den etwas ruhigeren Momenten, in denen versucht wird, eine intensive Atmosphäre zu erzeugen, vermag der Funke nicht so richtig überzuspringen. Somit kommt „Heavenly Creatures“ letztlich nur partiell über gute Ansätze hinaus, dürfte aber aufgrund seiner offensichtlichen Vorbilder durchaus seine Klientel finden.

 

Von mir gibt es 6,5 von 10 Hellfire-Punkten

Trackliste:

  1. Salvation
  2. Liquid Suicide
  3. Born Again
  4. The Wardress
  5. War Is Just Another Word For Hell
  6. A Whisper In The Dark
  7. The 13th Sign
  8. Decide On Your Destiny (CD exclusive track)
  9. The World Bleed
  10. Dreams To Stay Alive (CD exclusive track)
  11. We Are Warriors
  12. Heavenly Creatures

Line Up:

Roland „Bobbes“ Seidel: Gesang
Michael Vetter: Gitarre
Aki Reissmann: Gitarre
Ali Gözübüyük: Bass
Axel Winkler: Drums

Gastmusiker:

Tommy Laasch: Backingvocals (ex-Chinchilla)
Axel Mackenrott: Keyboards (Masterplan)

Mehr Infos:

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Video zu „Liquid Suicide“

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