Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Blackstar Halo
Album: Siren
Genre: Modern Metal
Plattenfirma: Inverse Records
Veröffentlichung: 13.09.2019
Manche Künstler brauchen etwas länger, um in die Gänge zu kommen. Die finnische Formation BLACKSTAR HALO beispielsweise wurde bereits 1998 gegründet, jedoch dauerte es schlappe zwölf Jahre, bis ihr Debüt „Illuminated“ auf den Markt kam. Es folgten Shows im Vorprogramm von u.a. Lacuna Coil und Scar Symmetry, bis die Truppe im vergangenen Jahr mit der EP „Downfall“ ein neues musikalisches Lebenszeichen von sich gab. Nunmehr steht mit „Siren“ endlich das zweite vollständige Album in den Startlöchern.
Der Sound der Skandinavier lässt sich am ehesten als melodisch angehauchter Modern Metal beschreiben, wobei sich Einflüsse renommierter Bands nicht leugnen lassen. Der Opener „Bleeding Red Door“ beispielsweise klingt mit seinen düsteren Riffs doch stark nach Göteborger Schule (In Flames), während der melodiöse Refrain eine gewisse Nähe zu Disturbed nicht leugnen kann. Eine bessere Mischung als Albumauftakt kann man sich folglich kaum wünschen. Das vorab veröffentlichte „The Queen“ könnte von der Dynamik her glatt als Tanztempelfüller durchgehen, wenn die vereinzelten Blast Beats nicht wären. „Remedy“ verfügt über einen ordentlichen Punch gepaart mit einer tollen Hookline, gleiches gilt für „The King“, der mit einer Mischung aus In Flames, Five Finger Death Punch und The Kovenant auf den ersten Blick etwas sperrig wirkt, aber nach mehrmaligem Hören zu überzeugen weiß.
Mit „Wolf The Mender“ folgt der melodiöseste Song des Albums, eine schwermütige, metallische Ausgabe von HIM – nur ohne nerviges Keyboard Geklimper-, der mit Abstand das größte Hitpotential besitzt. „Downfall“ kommt mit der vollen in Flames Breitseite um die Ecke, angereichert mit ein paar Synthie Klängen sowie vereinzelten Growls, und hat mit dem Titeltrack der ein Jahr zuvor veröffentlichten EP nicht allzu viel gemein. „Less Than You“ pendelt zwischen harschen Düster Riffs und melodischen Versatzstücken, während der volle Elektronik Einschlag bei „The Other Side“ zunächst schlimmes befürchten lässt, sich jedoch schnell als Düster Brecher entpuppt, mit dem die Band zum guten Schluss alles in Grund und Boden stampft.
Ehrlich gesagt waren meine Erwartungen an „Siren“ nicht besonders hoch, schließlich waren mit weder die Band noch irgendein Song bekannt. Wenn man der Scheibe jedoch eine Chance gibt, entpuppt sich „Siren“ als wahrer Geheimtipp in Sachen düster gehaltener Modern Metal. Wer sich in der Schnittmenge der erwähnten Referenzbands zuhause fühlt, wird mit BLACKSTAR HALO mit Sicherheit auf seine Kosten kommen.
Von mir gibt es 8 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Bleeding Red Door
- The Queen
- Remedy
- The King
- Wolf The Mender
- Downfall
- Intruder
- Perdition’s Air
- Less Than You
- The Other Side
Line Up:
Ville Hovi: Gesang
Timo Eskelinen: Gitarre
Hannu Kumpula: Gitarre
Henri Rantanen: Bass
Dino Kullberg: Drums
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