-English version below-
Mit dem Hellfire Quick5 Interview versuchen wir für unsere Leser möglichst interessante Infos aus den Musikern rauszukitzeln, ohne dass sie sich seitenlangen Fragen/Antworten hingeben müssen. Wir vom Hellfire bemühen uns dabei, (mehr oder weniger) kurz und prägnant im Rahmen von 5 Fragen zu agieren (manchmal kann eine Frage auch gedoppelt oder getrippelt sein); den Musikern obliegt es, nach ihrem Gutdünken zu antworten: kurz und knapp bis hin zu ausschweifend und umfangreich.
Heute sprechen wir mit Ali Richardson von Bleed From Within, die am 06. April 2018 ihr neues Album „Era“ veröffentlicht haben.
HF: Herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album – und willkommen zurück! Seit eurem letzten Album „Uprising“ sind fünf Jahre vergangen. Warum habt ihr so lange gebraucht? Und seid ihr eher zuversichtlich oder nervös im Hinblick auf die Reaktionen der Fans auf das neue Material?
Ali: Grüß dich. Es tut gut, wieder zurück zu sein. Nach „Uprising“ brauchten wir erstmal eine Zeit um uns neu zu finden. Wir haben unserer Gitarristen Martyn verloren, die Kreativität war irgendwie blockiert und hinter den Kulissen standen die Dinge auch nicht zum Besten. Wir haben während unserer Karriere des Öfteren die Arschkarte gezogen und das hat auch nach „Uprising“ nicht aufgehört. Es war echt eine harte Zeit für uns, sowohl in persönlicher als auch in beruflicher Hinsicht.
HF: Mit Steven Jones habt ihr schließlich einen neuen zweiten Gitarristen gefunden, nachdem Martyn Evans die Band verlassen hat. Wie sieht sein musikalischer Hintergrund aus, wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt und welche neuen Einflüsse bringt er in BFW ein?
Ali: Stevens andere Band war 2015 für uns als Support dabei. Wir waren uns daher bewusst, wer er war und wussten, dass er spielen kann. Als wir mit den Auditions angefangen haben, war er einer der ersten, den wir angeschrieben haben und ich bin echt froh, dass wir das getan haben. Sein musikalischer Hintergrund ist unserem sehr ähnlich, daher haben wir uns auch sofort verstanden. Er versteht die Band einfach und arbeitet gut mit Goonzi, unserem originären Gitarristen, zusammen, was einfach wichtig ist. Das Wichtigste aber, was er mitgebracht hat, ist Antrieb und Inspiration. Das war der zündende Funken, den wir brauchten, nach alldem was in der Vergangenheit schief gelaufen ist.
HF: Ich habe den Eindruck, dass die Songs auf „Era“ irgendwie klarer definiert sind im Vergleich zu „Uprising“ zum Beispiel. Ihr wusstet anscheinend genau, welchen Sound und Stil ihr erreichen wolltet. Habt ihr diesmal einen anderen Ansatz des Songwritings gewählt und plant ihr, dies auch in Zukunft so fortzuführen?
Ali: Der Schreibprozess war ziemlich ähnlich, ehrlich gesagt, wir haben eigentlich schon immer auf die gleiche Weise gearbeitet. Ich glaube, diese „Auszeit“ hat uns mehr Zeit gegeben, darüber nachzudenken, was wir eigentlich gespielt haben. Ich habe in dieser Zeit mit anderen Bands gearbeitet und das hat mir im Hinblick auf mein eigenes Instrument einen anderen Zugang vermittelt. Bei den anderen war es wohl eher so, dass sie einfach wieder Fuß fassen mussten und als es dann soweit war, hatten sie eine bessere Ausgangsposition als vorher. Wir haben in den letzten Jahren viel gelernt und dieses neue Wissen wird uns auf jeden Fall bei unserem nächsten Album hilfreich sein.
HF: Auf eurem neuen Album gibt es einen Song namens „I am Oblivion Pt II“. Ist das eine Art Fortsetzung zu „I am Oblivion“ vom „Uprising“ Album? Zumindest gibt es ja einige Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Songs. Oder stellt der Song eine Art Bindeglied zwischen den Alben dar? Welche Story steckt hinter diesen beiden Liedern?
Ali: Lyrisch funktioniert es als Fortsetzung und zeigt die Entwicklung in unserem Sound zwischen den beiden Alben. Musikalisch „fühlen“ sich die Songs auch ähnlich an, von daher war es nur stimmig, die beiden zu verbinden. Die Geschichte handelt im Wesentlichen davon, jemandem Schmerz zuzufügen, der dich oder jemanden, der dir nahesteht, verletzt hat. Im ersten Teil geht es darum, denjenigen zu finden, im zweiten Teil geht es dann um die konkrete Rache und das dadurch erreichte Gefühl, die Sache abgeschlossen zu haben. Ich heisse solches Verhalten absolut nicht gut, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht schon mal darüber nachgedacht habe. Das sind schon sehr reale Gefühle.
HF: Ihr habt jetzt seit ungefähr drei Jahren keine Live Shows mehr gespielt. Wie sehr hat dir das gefehlt? Ist es eher ein seltsames Gefühl, sich jetzt wieder auf Auftritte vorzubereiten oder ist das einfach in dir drin, egal wie lange du nicht auf der Bühne gestanden hast? Und gibt es schon Pläne für eine Europa Tour in nächster Zeit?
Ali: Ich habe während unserer Auszeit zwischendurch als Session-Musiker gearbeitet, stand also schon auf der Bühne, aber ich kann dir garnicht sagen, wie sehr ich es vermisst habe, mit meinen besten Freunden genau da zu stehen. Wir sind zusammen aufgewachsen und sind jetzt seit 13 Jahren in dieser Band. Daraus entsteht eine ganz besondere Verbindung. Wir haben viel geprobt für dieses Comeback (ich hasse dieses Wort, aber irgendwie ist es ja eins) und ich kanns kaum erwarten, endlich wieder im Bus zusammen unterwegs zu sein und zu den Auftritten zu fahren. Mal ganz davon abgesehen, dass das neue Material einfach dafür gemacht ist, live gespielt zu werden. Es wird sich live einfach super umsetzen lassen. Wir werden auf einigen Festivals in Europa auftreten und erkunden gerade unsere weiteren Möglichkeiten zum Jahresende hin. Wir werden definitiv wiederkommen.
HF: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen euch für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg mit dem neuen Album. Hoffentlich werde ich euch dann auch mal live auf der Bühne erleben.
Ali: Gern geschehen, vielen Dank für das Interesse an unserer Arbeit. Bis dann.
Interview: Katja Rohloff
Weitere Infos:
Bleed From Within bei Facebook
Website von Bleed From Within
English version of the interview
Hellfire Quick 5 interviews try to gather a lot of interesting information within the narrow frame of five questions and five answers. Sometimes a query may be divided into two or three partial questions. It’s up to the musicians to answer short, longer or excessively.
Today we talk to Ali Richardson from Bleed From Within who released their new album „Era“ on April 6, 2018.
HF: Congratulations on your new album – and welcome back. It’s been five years since your last album „Uprising“. What took you so long? Are you confident or nervous regarding the reactions of your fans towards the new material?
Ali: Cheers! It’s good to be back in everyones faces again. We had to take some time to regroup after Uprising. We lost our guitar player Martyn, ideas weren’t flowing, and things weren’t looking good behind the scenes. We’ve been dealt some shit hands throughout career and it didn’t stop after Uprising. It was a very hard time for us both personally and professionally.
HF: With Steven Jones, you finally found a new man for second guitars after Martyn Evans left the band. What’s his musical background, how did you meet and what kind of new influences does he bring into BFW?
Ali: Stevens other band supported us back in 2015. We were aware of who he was, and knew he could play. When auditions started he was one of the first people we messaged and I’m glad we did. His musical background is very similar to ours so we hit it off straight away. He just gets the band and he works well with Goonzi (original guitar player) which is important. The biggest thing he brought to the label though was drive and inspiration. We needed that spark after everything that had gone wrong in the past.
HF: I’ve got the impression that on „Era“ the songs are more clearly defined in comparison to „Uprising“ for example. Seems like you definitely knew what kind of sound and style you wanted to achieve. Did you choose a different approach on songwriting this time and are you planning to continue writing songs in this kind of new way?
Ali: The writing process was pretty similar to be honest, we’ve always worked in the same way. I think the time away gave us more time to reflect on what it was we were actually playing. I had some experience working with other bands during our downtime and it gave me a different approach to my own instrument. I think with everyone else it was just a case of finding their feet again, and when they did, they were were in a better position than before. We’ve learnt a lot over the last couple of years and the new found knowledge will definitely help with our next album.
HF: There’s a song on your new album called „I am Oblivion Pt II“. Is it a kind of sequel to „I am Oblivion“ from the „Uprising“ album? At least there are some similarities between these two song. Or does it maybe work as a kind of link between the two albums? What’s the story behind these two songs?
Ali: It works as a sequel lyrically, and shows an evolution in our sound between both albums. It has a similar ‘feel’ musically as well, so it just made sense to link the two. The story is basically about inflicting pain on someone who has hurt you or those close to you. Part 1 is finding that person, Part 2 is the exact revenge inflicted and the feeling of closure. I don’t condone that type of behaviour, but that doesn’t mean I haven’t thought about it. The feelings are very real.
HF: You haven’t played any live shows for about three years now. How much did you miss it? Is it a somehow strange feeling to prepare for doing some live shows again or is that something that has become kind of second nature to you, no matter how long you haven’t been on stage? Are there any plans on touring Europe soon?
Ali: I managed to get some session work in on our downtime which meant I was still on stage, but I can’t tell you how much I’ve missed being out there with my best friends. We’ve grown up together and been in this band for 13 years. There’s a particular bond that comes with that. We have been rehearsing a lot for this comeback (I hate that word, but I guess it kind of is) and can’t fucking wait to be in a van together, travelling to a venue. Not too mention that the new material was pretty much made to be played live. It’s going to translate very well in a live environment. We have some festival appearances in Europe and are just weighing up our options for the end of the year. We’ll be back for sure.
HF: Thank you very much for the interview. We wish you all the best for the future and lots of success with your album. Hope to see you live on stage one day.
Ali: Not a problem, thanks for showing an interest in what we do. Cheers!