Blind Channel – Blood Brothers

© Blind Channel

Geschrieben von Katja Rohloff
Band: Blind Channel
Album: Blood Brothers
Genre: Violent Pop 
Plattenfirma: Ranka Kustannus
Veröffentlichung: 20. April 2018

Was zur Hölle ist Violent Pop? Auf jeden Fall eine gute Beschreibung für den Sound von Blind Channel. Die fünf jungen Finnen kombinieren in ihrer Musik eine große Bandbreite an modernen Stilrichtungen, filtern dabei aus allen das eingängigste heraus und spicken damit ein poppiges Songgerüst. Wer jetzt Justin Bieber mit ’nem Gitarren-Riff für Erwachsene erwartet, denkt die Sache definitiv zu kurz. Das Ergebnis dieser Mischung ist in sich stimmig und macht einfach Spaß. Natürlich darf man dafür grundsätzlich nichts gegen Pop, Elektro, Metalcore, Modern Melodic etc. haben. Aber auch schöne, traditionelle Gitarrenriffs können Blind Channel.

Seit 2013 sind Blind Channel mit ihrer eigenwilligen Soundmixtur schon unterwegs, haben unter anderem Wacken gerockt und waren als Vorband für Amaranthe und Enter Shikari unterwegs. Ende 2016 erschien ihr Debütalbum „Revolutions“, mit dem sie insbesondere in ihrer Heimat punkten konnten. 1,5 Jahre später legen sie mit „Blood Brothers“ nun schon ihr zweites Album vor.

Stilistisch ergibt sich der Sound von Blind Channel aus einer eingängigen Schnittmengen zwischen 30 Seconds To Mars, All Time Low, besagten Amaranthe und Enter Shikari, dazu ne Portion Justin Timberlake/N’Sync und als Garnierung gibt’s obendrauf auch mal ne Prise Nu Metal, Rap, oder was sich sonst gerade gut macht. Durch ihre Doppel-Besetzung an den Vocals können die Finnen hier viele Effekte setzen und scheuen auch nicht vor reichlich Backing Vocal Einsatz zurück.

Der Opener „Trigger“ ist dabei durchaus tanztauglich poppig angelegt und überrascht zur Mitte mit einem Gitarrensolo, das ordentlich rockt.  „Sharks Love Blood“ wird mir durch den Kinderchor-artigen Backing Gesang im Chorus etwas zu sehr 90er Jahre, macht aber ansonsten schon Spaß. Lieber ist mir da „Wolfpack“, das einen Ausflug Richtung Pop-Core macht.

Den Gast auf „Elephant In The Room“ musste ich erstmal googlen und habe mich prompt erschrocken, denn Spaz Caroon hat auf manchen Bilder erschreckende Ähnlichkeit mit Justin Bieber. Der junge finnische HipHop Musiker klingt aber deutlich angenehmer und verpasst dem Track durch seinen Part eine tolle Crossover-Note. Auf „Giants“ zeigen Blind Channel dann nochmal, dass sie es auch durchaus rockiger angehen lassen können und erinnern hier ein bisschen an die Band um Jared Leto.

Wer es eingängig, modern und mit einer Grundausrichtung zum Pop (das ist in keinster Weise negativ gemeint) mag, sollte sich „Blood Brothers“ gönnen. Macht Spaß und gute Laune die Scheibe.

Trackliste:
01-Trigger
02-Sharks Love Blood
03-Wolfpack
04-Elephant In The Room (feat. Spaz Caroon)
05-Out Of Town
06-My Heart Is A Hurricane
07-Giants
08-Like A Brother
09-Alone Against All
10-Scream
11-I.D.F.U

Line-up:
Joel Hokka – Vocals & Guitar
Niko Moilanen – Vocals
Joonas Porko – Guitar
Olli Matela – Bass
Tommi Lalli – Drums

Weitere Infos:
Blind Channel bei Facebook
Website von Blind Channel

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