Bloc Party – Zeitreise ins Jahr 2005 auf der „Silent Alarm“ Tour

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© Lisa Hemp

Geschrieben von Lisa Hemp (Instagram, Facebook)

Parkbühne – Leipzig 25.06.2019. Ich erinnere mich heute noch, als wäre es gestern gewesen. Mit Anfang 20, sprich 2005, feierte ich bereits zu den Songs von Bloc Party. In diesem Jahr brachte die Band ihr Debütalbum „Silent Alarm“ auf den Markt. Und nun, 14 Jahre später, sollte ich sie endlich live erleben und hören. 

Es verwunderte mich, das es die Band nach Leipzig auf die Parkbühne zog. Es gab im Rahmen der „Silent Alarm“ Tour dieses Jahr nur 3 Deutschlandkonzerte in Köln, Berlin und Leipzig. Das man das noch erleben darf, grenzt persönlich für mich beinahe an ein Wunder. Die Parkbühne Leipzig hat Kapazitäten für ca. 3000 Menschen und trotz tropischer Temperaturen zogen die Briten eine komplett gefüllte Parkbühne an. 

Für mich war es der erste Besuch dieser Location. Ich war erst überrascht wie klein das Gelände vor Ort wirkt, wenn man es vorher auf Bildern gesehen hat. Trotz des großen Fassungsvermögens im Verhältnis zur Fläche, wirkte das ganze Konzert für mich eher familiär. Die Mitarbeiter vor Ort, waren alle sehr freundlich und die Getränkepreise waren meines Erachtens angemessen. 

Razz-18Bloc Party kam an diesem Abend auch nicht allein nach Leipzig, denn als Support hatten sie die emsländische Indie Rockband Razz dabei. Ich hatte von den Jungs im Vorfeld schon einiges gehört und war gespannt auf die Livequalitäten. Pünktlich auf die Minute um 19:30 Uhr stürmten Razz auf die Bühne und stimmte die Bloc Party Fans, mit viel Elan und groovigen Indie Sounds, eine gute halbe Stunde ein. Die Band besteht aus Niklas Keiser, Steffen Pott, Christian Knippen und Lukas Bruns und ist ansässig in Schöninghsdorf/Emsland. Die Band erinnert mich an eine Mischung aus Kings of Leon, Franz Ferdinand und Bands wie den Strokes. Gradlinig, melodisch, lässig und eingängig! Diese Band ist eindeutig tanzbar und das zeigte auch die Wirkung auf das Publikum. 

Nachdem Razz den tropischen Temperaturen noch ein wenig auf die Sprünge geholfen hatten und mittlerweile jedem Besucher wohl die Sachen bereits am Körper klebten, war es nach einer kurzen Umbaupause Zeit für eine Reise in die Vergangenheit. 

Der 25.06.2019 kam mir vor wie eine Zeitreise in meine jungen Jahre als Schlagzeugerin. Durch das Album „Silent Alarm“ begann ich mich für Post Punk zu interessieren. 

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© Lisa Hemp

Bloc Party begannen ihre Show um 20:30 Uhr mit dem Song „Compliments“. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand absehen, das der Abend im Rahmen „von hinten, nach vorne“ stehen würde. „Compliments“ wurde von den Songs „Plans“ und „Luno“ ergänzt. Spätestens nach den ersten drei Liedern begann der Aha! Effekt einzusetzen. Die Fans, die mit dem Album vertraut sind und die Reihenfolge der Songs kennen, wussten ab diesem Moment, dass die Band das Album rückwärts spielten. Eventuell gab es ja im Publikum ein paar Wetten darüber, ob die nächsten Songs „So Here We Are“ und „Prince Of Gasoline“ sein würden. Die Wette hätte der jenige gewonnen. Der große Konfettiregen untermalte den Indie-Herzschmerzsong „This Modern Love“ und leutete die Highlights des Abends ein. Wer kennt sie nicht… „Banquet“ und „Helicopter“? Ich kann nicht zählen, wie oft ich diese Songs auf Platte gehört habe. Louise Bartle, die 2005 als Schlagzeugerin in die Band kam, spielte die Songs mit soviel Dynamik, dass ich wahrscheinlich ab jetzt jedes mal ein klein wenig entäuscht sein werde, sie als Studioversion zu hören. 

Ich, bzw. auch alle anderen, haben jedoch gar keinen Grund die Band live zu vermissen, denn am 12.07.2019 wird „Silent Alarm“ als Live Version erhältlich sein! 

Mit „Like Eating Glass“ und demnach dem ersten Song auf dem Album, verließen Bloc Party an dem Abend das erste mal die Bühne. Nicht verwunderlich, denn „Silent Alarm“ hat schließlich „nur“ 13 Songs. Was wäre jedoch eine Band ohne Zugaben? Die Briten kamen ziemlich schnell zurück auf die Bühne, um mit dem deutschen Publikum zusätzlich einen kleinen Ausflug in die anderen Alben zu machen. „Kreuzberg“, „Two More Years“, „Flux“ und „Ratchet“ waren der tanzbare Abschluss eines gefühlt viel zu kurzen Konzertabends. 

In meinen Augen haben die Alben „Silent Alarm“ und „A City In The Weekend“ den wahren und besten Sound von Bloc Party hervorgerufen. Die späteren Alben „Hymns“ , „Intimacy“ und „Four“ sind Geschmackssache, aber weit entfernt von Post Punk. 

Der Sänger Kele Okereke ist und bleibt unverwechselbar am Gesang und ich bin wirklich noch sehr gespannt wo die Reise dieser großartigen Band noch hin geht. Ich hoffe ein wenig das nach der „Silent Alarm“ Tour irgendwann ein neues Album getreu dem Motto „Back to the Roots“ erscheinen wird. Nach diesem Abend, der leider bereits um 22 Uhr endete, fühlte ich mich dankend an jüngere Tage zurück erinnert und ging, wie die meisten Zuschauer, mit einem zufriedenen Lächeln von der Parkbühne nach Hause. 

 

Setlist 

17 Ratchet 

16 Flux 

15 Two More Years 

14 Kreuzberg 

13 Like Eating Glass 

12 Helicopter 

11 Positive Tension [Explicit] 

10 Banquet 

9 Blue Light 

8 She’s Hearing Voices 

7 This Modern Love 

6 The Pioneers 

5 Price Of Gasoline 

4 So Here We Are 

3 Luno 

2 Plans 

1 Compliments 

 

Hier geht’s zu den Fotogalerien – © Photos by Lisa Hemp (Instagram, Facebook)

25.06.2019 – Razz live @ Parkbühne Leipzig

25.06.2019 – Bloc Party live @ Parkbühne Leipzig

 

Weitere Infos: 

http://blocparty.com/ 

https://www.facebook.com/blocpartyofficial/ 

https://www.instagram.com/thisisblocparty/

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