Geschrieben von: Helgvar Sven Mánfreðson
Band: Blood Of Indigo
Album: Dawn Of The Shaded World
Genre: Extreme Symphonic Metal
Plattenfirma: Pyromancy Records Inc
Veröffentlichung: 26. August 2022
Noch jung an Bandjahren, genauer gesagt fünf, präsentieren mir die drei Kanadier um „Blood Of Indigo“ ihr Debütalbum „Dawn Of The Shaded World„, was noch in den warmen Tagen des Jahres 2022 erschien.
Das instrumental Eröffnende „Mimesis“ hätte schon von der Länge her alleine mit seinen fast 15 min. eine MCD befüllen können, aber hier tritt es im Gesamtpaket auf und verzaubert mit choralem, epischen und anders leiseren Klängen, die aus den Stop-Motion-Filmen „Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche„, „The Nightmare Before Christmas“ oder gewaltig monumentalem stammen könnte, aber jeder Hörende wird sich hier schon seine eigene Liste bilden oder auch nicht.
Die Ruhe und das Instrumentale nimmt sich folgend stellweise Urlaub und so geht „Resurrection“ ordentlich und kraftvoll an den dafür bestimmten Stellen aus sich heraus, während mir Sänger Alex Centorame das Textliche energiegeladen „entgegenbrüllt“ und das Zusammenspiel alles anderem, sich hier zu dem erwähnten perfekt in Einheit gesellt. „Corpse Bride“ wuchtet sich geballt aufstampfend und aggressiv sprintend vorwärts, während die orchestralen Klänge zusätzlich dem Ganzen noch das Entsprechende etwas geben und mir zwischendurch Klavierklänge alles versüßen.
„Anne Marie Indigo“ schrampt sich seinen Weg, holt 6-Saiter und Drums technisch aus und entlädt Harmonien und feinste Melodiebögen, getränkt in schwarzem Pech, „Jade and Her Quiet Place“ bietet instrumentales mit durchgehend hörenden Momenten der schwarzen und weißen Tasten, „Angelus, the Faceless Vampire“ zeigt sich ohne Spiegelbild in vielerlei Facetten düster vielschichtig, „Sphynx, Collector of Eyes“ wird mit extrem geballter Power präsentiert und gerade bei der ägyptischen Thematik kommen mir Septicflesh parallel hier in den Sinn, weil Ähnlichkeiten im Spiel für mich erkennbar sind. Stark!
„The Hunter’s Nightmare“ entfesselt den orchestralen Tornado, der in Verbindung mit allem anderen einfach mehr als nur dieser ist, mittig wird sich beruhigt, um dann etwas „entspannter“ als anfänglich dem Ende entgegen zu reiten und dem ganzen noch etwas episches ausklingend zu geben. „Novice Pyromancy“ kommt mystisch mit sprachlichem um die Ecke, 6-Saiter Klänge und Töne verbinden sich und dem Ausbruch im allgemeinen steht nichts im Weg und „Dawn of the Shaded World“ als der Letzte im Bunde, fährt noch einmal Verschleierung und Dunkelheit auf und wenn Lindsay Schoolcraft sich stimmlich einbringt, wird es engelsgleich oder doch die teuflische Verführung im anderen Gewand?……Goodbye my Angel!
Für Freunde von Septicflesh, Carach Angren oder Fleshgod Apocalypse wie mich, ist das hier ein großes hörbares Kino mit allerlei und vielschichtig umgesetzten Ideen, die zu einer Einheit verschmolzen sind.
Von mir gibt es 9 von 10 Hellfire-Punkten!
Trackliste:
- Mimesis 14:18 instrumental
- Resurrection 03:49
- Corpse Bride 06:46
- Anne Marie Indigo 05:32
- Jade and Her Quiet Place 03:15 instrumental
- Angelus, the Faceless Vampire 06:17
- Sphynx, Collector of Eyes 06:06
- The Hunter’s Nightmare 08:09
- Novice Pyromancy 04:47
- Dawn of the Shaded World 09:56
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