Bloodbath – The arrow of Satan is drawn

© Bloodbath

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Bloodbath
Album: The arrow of Satan is drawn
Genre: Death Metal
Plattenfirma: Peaceville / Edel
Veröffentlichung: 26.10.2018

 

Das fünfte Album der (sogenannten) Death Metal Supergroup BLOODBATH ist da. THE ARROW OF SATAN IS DRAWN ist nach vier Jahren ein neues Lebenszeichen der Schweden und dem englischen Sänger. Und wie soll es anders sein, klingen BLOODBATH so wie man es erwartet hat. Oder doch nicht? Immerhin gibt es einen neuen Mann an der Gitarre. Joakim Karlsson, der hauptsächlich bei den Schwarzkitteln ‚Craft‘ in die Seiten greift, bringt auch gleich mal neuen, frischen Wind in die schwedische Death Metal Landschaft.

THE ARROW OF SATAN ist zudem das zweite Album mit Old Nick (Holmes) als Sänger. Ein Segen. Und wohl mit ein Grund, wieso er bei ‚Paradise Lost‘ auch wieder in die tiefe Growl-Kiste gegriffen hat. Hier darf er unermüdlich, permanent den fiesen Growler abgeben. Und wäre er allein nicht genug, geben sich schon beim zweiten Song BLOODICIDE noch zusätzlich Jeff Walker (Carcass), Karl Willets (Bolt Thrower / Memoriam) und John Walker (Cancer) die Ehre. Eine geballte, britische Todesschwadron!

BLOODBATH geben nicht viel auf neumodischen Kram. Hier wird der typische HM-2-Sound zelebriert, die Gitarren sägen regelrecht durch den Raum, der ab einer gewissen Lautstärke viel zu klein erscheint. Ein Riffgewitter jagt das nächste. Dazu pumpt der Bass unermüdlich, während die Drums einen immer weiter nach vorne peitschen. Allein Old Nick geht bei diesem gewaltigen Sound oftmals etwas unter.

FLEISCHMANN macht zu Beginn erst mal keine Experimente. Typischer BLOODBATH Sound, der fies und zwingend dem Hörer klarzumachen versucht, aus der Nummer kommt ihr jetzt nicht mehr raus. Old School Schweden Tod wie ihn nur wenige heute noch hinbekommen. Bei BLOODICIDE weht schon ein anderer Wind. Ein deutlich schwärzerer Wind. Hier kommt der neue Mann an der Gitarre zum Zuge, deutliche Black Metal Einflüsse sind zu vernehmen. Der Song baut eine von Angst getriebene Atmosphäre auf und brilliert zudem durch seine vier Sänger.

WARWARD SAMARITAN lässt es wieder traditioneller knallen, ist zugleich aber auch um einiges rockiger als der Rest des Albums. Etwas überraschend aber nicht minder überzeugend. Bei LEVIATOR wird dann das erste Mal offensichtlich das Tempo raus genommen. Aber keine Sorge. An der Härte wird dennoch nicht gespart, und im Refrain kracht es dann dafür um so mehr. Gut zu Gesicht stehen dem Song auch die klaren Gitarrentöne und das „wirre“ Solo.

Mit DEADER wird es dann wieder flotter, und das geile Ding ist mein Highlight auf dem Album. Flotte Riffs, schon sehr melodisch anmutend, wieder etwas Black Metal und auch ein paar thrashige Momente sind auszumachen. Und Old Nick bekommt mehr Raum. Anspieltipp! MARCH OF THE CRUCIFIERS groovt etwas stakkatohaft vor sich hin, ohne wirklich zu überzeugen. Ein kleiner Schwächeanfall zur Mitte des Albums? Nur bedingt. Old Nick holt die Kohlen aus dem Feuer. (Oder gibt er neue dazu???)

MORBID ANTICHRIST ist dann wieder ein treibender, melodischer Black Metal verseuchter Death Metal Brecher, der die Nackenmuskulatur beansprucht. Dazu ein fast hymnischer Refrain, da hoffe ich doch sehr diesen Song auf der kommenden Tour mit ‚Kreator‘ und ‚Dimmu Borgir‘ erleben zu dürfen. Ganz klar der zweite Anspieltipp! Und bei WARHEAD RITUAL kommen einem ‚Motörhead‘ in den Sinn, so rotzig, dreckig und rockig hab ich auch selten eine Death Metal Song erlebt.

ONLY THE DEAD SURVIVE packt erneut die Groove Keule aus, ein paar flirrende Gitarrenklänge bringen einen epischen Zwischenton ein. Mit über fünf Minuten das längste Stück der Platte, vielleicht auch etwas zu lange? Immerhin steht der Anflug von Death Doom, der sich gegen Ende einschleicht, dem Song recht gut. Stakkatohaft und unter Vollgas endet das Stück dann grandios.

Mit CHAINSAW LULLABY hat mein Schlaflied im wahrsten Sinne geschaffen, wenn man auf diesen Gitarrensound steht. Nein, Spaß beiseite. Zum Einschlafen taugt der Song beileibe nicht. Das Ding ist noch mal richtig finster und eindringlich. Das kürzeste Stück am Ende, auch etwas verwirrend, versucht man die eingestreuten Schreie am Ende zu deuten. Ach ja, das an Grindhouse angelehnte Video dazu ist auch amüsant anzusehen. Kurz und knackig, endet das Album nach gut 40 Minuten.

Welcome back BLOODBATH. Ein starkes fünftes Album haben die Schweden da aus dem Arm geschüttelt. War der direkte Vorgänger schon nicht übel, hier haben die fünf Recken mit THE ARROW OF SATAN IS DRAWN einen drauf gesetzt. Ganz klar ein Death Metal Highlight des Jahres. Da haben sie es der Konkurrenz wieder mal gezeigt. So. Und nun gespannt auf die European Apocalypse Tour! (link)

von mir gibt es 8,5 von 10 Punkten

 

Tracks:

1 – Fleischmann
2 – Bloodicide
3 – Waward samaritan
4 – Leviator
5 – Deader
6 – March of the crucifiers
7 – Morbid antichrist
8 – Warhead ritual
9 – Only the dead survive
10 – Chainsaw lullaby

 

Line-Up:

Old Nick – Vocals
Blakkheim – Guitar
Joakim – Guitar
Lord Seth – Bass
Axe – Drums

 

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Peaceville


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