BlutEngel – Black

© BlutEngel

 

Geschrieben von Marco Gräff
Band: Blutengel
Album: Black
Plattenfirma: Out Of Line
Veröffentlichung: 27.10.2017

 

CHRIS POHL (C.P.) hat schon immer polarisiert. Natürlich muss man anerkennen, dass er viel für die schwarze Szene getan hat und nicht wenige ewige Club Hits stammen aus seiner Feder. Böse Zungen nennen ihn gerne auch den „Dieter Bohlen der Schwarzen Szene“. Auch ich muss gestehen, es gab Zeiten, da verlor ich mich in Songs von TERMINAL CHOICE, TUMOR, SEELENKRANK oder eben BLUTENGEL. C.P. schuf Club-Hits für die Ewigkeit, die ich auch heute noch gerne höre. Mit SEELENKRANK hatte er ein Projekt am Start, welches näher am Dark Elektro als am Endzeit-Elektro der anderen Projekte lag.
Durch Streitereien mit dem damaligen Label musste CHRIS POHL die Band SEELENKRANK aber aufgeben. Mit neuem Label im Rücken entstand daraus die heutige, sehr erfolgreiche Band BLUTENGEL.

Ähnlich wie „Seelenkrank“ produzierte er (mit diversen, wechselnden Sängerinnen) Dark Elektro Songs mit Industrial Einflüssen. Hits wie „Children of the night“, „Beauty of suffering“ oder „Bloody pleasures“ gefallen heute noch. Doch mit dem Album „Angel Dust“ (2002) ging es in meinen Augen immer mehr in die kommerzielle Richtung. Seitdem haut er fast alle zwei Jahr ein neues Album auf den Markt, und die Fans verlangen danach.

So erschien im Februar diesen Jahres das Album LEITBILD (immerhin Platz 4 in den deutschen Album-Charts)( Hier unsere Review ), auf dem auch der Song BLACK enthalten ist. Dieser entwickelte sich  schnell zur Fan- und Bandhymne. So war es auch nicht verwunderlich das Mastermind Chris Pohl den Song auf einem nun erscheinenden Mini Album neu verwursten muss.

Der Titeltrack BLACK an sich ist gar nicht mal so schlecht, steht er klar für das , was Blutengel anno 2017 ausmacht. Zu Recht eine Szene Hymne. Nur was zur Hölle reitet C.P. immer mal wieder solche Rohrkrepierer wie KOMM ZU MIR! zu schreiben. Was sollen diese Schlager-Pop-Nummern ala Unheilig? Textlich trieft hier das Klischee aus den Boxen, dass mir… lassen wir das.
THERE’S NO PLACE holt einen zum Glück gleich wieder zurück in Richtung gute alte Zeiten, so wie ich BLUTENGEL mochte. SEELE könnte ein weiterer Club Hit werden. Der mitreisende Rhythmus, die sich festsetzende Melodie und die bedrohliche Atmosphäre sind Klasse. Und mit BLOOD RAIN werden Erinnerungen an gute alte TERMINAL CHOICE wach. Mit Abstand der beste Song des Albums.

DER LETZTE KAMPF bietet gleiches Potential wie There’s no place, wenn er mir auch etwas zu poppig geraten ist. Es trifft es schon gut, wenn die Band ihren Stil selbst als GOTHIC POP bezeichnet.
Die beiden alternativen Versionen des Titeltracks sind nicht wirklich stärker oder schlechter. Wirklich große Unterschiede kann ich nicht heraushören. Hier und da ist der Einsatz der Gitarre mal größer. Die Fans werden es lieben.

CHRIS POHL und ich werden, was die Musik angeht, keine Freunde mehr. Nachdem er schon TERMINAL CHOICE vor die Wand gefahren hat, geht es mit BLUTENGEL (auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen 😉 ) künstlerich auch immer weiter Bergab. Aber ihm wird es egal sein. Die Verkaufszahlen stimmen und gäbe es eine „schwarze BRAVO“, er wäre nach wie vor so begehrt wie die Backstreets Boys oder Take That. Oder ist er das schon…?

 

Tracks:

01 – Black
02 – Komm zu mir!
03 – There´s No Place
04 – Seele
05 – Blood Rain
06 – Der letzte Kampf
07 – Black (Alternative Mix)
08 – Black (Trensity Mix)

 

Line-up:

Chris Pohl – Songwriting, Lyrics, Vocals
Ulrike Goldmann – Lyrics, Vocals

 

Weitere Infos:

BLUTENGEL auf Facebook
Offizielle BLUTENGEL HOMEPAGE
BLUTENGEL bei OUT OF LINE


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