Geschrieben von: Gernot Sieger
Band: Bonfire
Album: Legends
Genre: Hard Rock
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 18.10.2018
Die neue Bonfire bekommen, auf die Tracklist geschaut, festgestellt es ist ein Coveralbum, da hat man doch direkt das Thema Geldschneiderei im Kopf. Aber man soll ja fair und objektiv bleiben, also das Scheibchen in den Player gepackt, Lautstärke rauf, und gewartet, dass mein erster Gedanke bestätigt wird.
Es beginnt mit Totos Africa, ein Song, welcher im Original zu den Highlights meuner Jugend gehört, also ein Stück Erinnerung, an welchem man sich besser nicht vergreift. Aber, und das ist ein ganz dickes aber, ich werde angenehm überrascht. Bonfire haben nicht versucht den Song zu kopieren, sie haben ihn neu arrangiert, ihn mit ihren eigenen Ideen umgestaltet und ihm ein frisches, zeitgemäßes Gewand verpasst. Ich bin angenehm überrascht.
Ok, auch die nächsten beiden Stücke sind von Toto, auch sie gefallen mir gut, trotzdem habe ich ja meine vorgefertigte Meinung, und davon bringt man mich so schnell auch nicht ab. Mit Man On The Silver Mountain, im Original von Rainbow, kommt jetzt einer meiner All Time Faves. Der Song geht nicht besser. Besser wahrlich nicht, aber, erneut dieses aber, er geht anders. Auch hier verlassen sich Bonfire nicht darauf das Stück unverändert zu übernehmen, sie stricken es um, basteln hier, feilen dort und verhindern so, dass man sie mit dem Original vergleicht.
Und so geht es weiter, erst noch mit Rainbow, dann durch andere Bereiche der Rock und Hardrockgeschichte. Auch Songs wie Eye Of The Tiger, Doctor Doctor und Lights Out wissen mit neuen Arrangements und gezielt gesetzten Highlights zu überzeugen.
Trotzdem bin ich noch nicht ganz von meiner Meinung weg, denn mit Deep Purples Child In Time kommt noch der Klassiker schlechthin. Den Song muss ich tatsächlich drei mal hören ehe moch der Charme der Umgestaltung wirklich erreicht. Aber dann trifft er auch mit voller Wucht und meine skeptische Haltung ist Geschichte.
Die restlichen Songs genieße ich einfach nur noch, wobei ich Hallelujah noch besonders hervorheben möchte, da hier der Song sehr gezielt auf Bonfire zugeschnitten wurde. Abgerundet wird die Tracklist mit 3 deutschen Titeln, eine kleine Hommage an die Heimat der Musiker.
Wer ein Stück Musikgeschichte neu aufbereitet, in aktuellem Gewand haben möchte, ist mit diesem Album sehr gut bedient. Als Anspieltips empfehle ich die eigenen Highlights zu nehmen.
Von mir gibt es 10 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Afrika
2. Hold the Line
3. Rosanna
4. Man On The Silver Mountain
5. I Surrender
6. Stone Cold
7. Death Alley Driver
8. Black Masquerade
9. Burning Heart
10. Eye Of The Tiger
11. Caught In The Game
12. Doctor Doctor
13. Lights Out
14. Rock Bottom
15. Child In Time
16. Jet City Woman
17. Silent Lucidity
18. Eyes Of A Stranger
19. Tears In The Rain
20. The First Time
21. Save Up All Your Tears
22. Hot Cherie
23. Dr. Love
24. Hallelujah
25. Rebellion
26. Heavy Metal Breakdown
27. Love Don’t Lie
28. I Wanna Be Loved
29. King Of Dreams
30. Frei wie die Geier
31. Erinnerung
32. Alt wie ein Baum
Mehr Infos:
http://www.bonfire.de/?fbclid=IwAR139KjQHOJV4r6ywVSfEHwOnVDKQlGt6xhKPY4dXRJWJPyqupdUOAPpdAQ