
© Brainstorm
Geschrieben von: Klaus S.
Band: Brainstorm
Album: Plague Of Rats
Genre: Power Metal
Plattenfirma: Reigning Phoenix Music
Veröffentlichung: 28.02.2025
Seit rund fünfunddreißig Jahren bereichern BRAINSTORM die Metal Szene und haben sich in dieser Zeit peu à peu auf der Erfolgsleiter nach oben gearbeitet, entsprechend konnten auch fast sämtliche Alben seit „Soul Temptation“ (2003) jeweils höhere Chart-Platzierungen erreichen, mit der letzten Scheibe „Wall Of Skulls“ (2021) schrammte man knapp den Top Ten Vorbei (Platz 12). Auf ihrem neuen, nunmehr vierzehnten Studioalbum „Plague Of Rats“ kehren BRAINSTORM mit einigen Songs zurück zu den Wurzeln ihrer Faszination für die indische Kultur, die seinerzeit erstmals auf besagtem 2003er Album präsentiert wurden.
Mit dem neuen Bassisten Jim Ramses an Bord starten die Heidenheimer mit „Beyond Enemy Line“ den Songreigen, ein für die Band typischer, kraftvoll hämmernder Track mit einer ausgewogenen Balance aus Geschwindigkeit, Melodie und erstklassiger Instrumental-Arbeit, der die Messlatte für die nachfolgenden Stücke verdammt hochlegt. Bei „Garuda (Eater Of Snakes)“ halten dann vereinzelt die erwähnten indischen Einflüsse Einzug, der Song selbst ist ein schweres Midtempo-Riffmonster mit einem ebenso bedrohlich wie einbrennenden Chorus.
„False Memories“ ist treibender Hochgeschwindigkeitsmetal mit verdammt starken, sich überschneidenden Gesangsharmonien, der für mich ein kommender Live Dauerbrenner ist. „The Shepherd Girl (Gitagovinda)“ startet mit orientalisch anmutenden Klängen und setzt ansonsten auf eine eher episch angelegte Songstruktur mit einer unwiderstehlichen Hookline. „Your Soul That Lingers In Me“ ist zwar ähnlich aufgebaut wie sein Vorgänger, besticht allerdings durch den stimmlichen Kontrast, den Elina Siirala (Leaves Eyes, Angel Nation) mit ihrer Performance einbringt.
„Masquerade Conspiracy“ kehrt zurück zum rasant-wuchtigen Spiel, wobei sich die Band im Chorus zugunsten der Melodie ein klein wenig zurücknimmt. Ob das kraftstrotzende „From Hell“ womöglich beste Stück des Albums ist, darüber ließe sich angesichts der Hitdichte der Scheibe wohl vortrefflich streiten, dank der Growls von Alex Krull (Atrocity, Leaves Eyes) ist dieses aber unbestreitbar der interessanteste und „ungewöhnlichste“ Song auf „Plague Of Rats“. Und wo wir gerade beim Thema „bester Track“ sind, ein heißer Aspirant auf diesen Titel ist meiner Meinung nach „The Dark Of Night“, ein irgendwo zwischen Epic und Midtempo angelegter Song mit ohrwurmartigem Refrain, der sofort nach der Repeat-Taste schreit.
Auch „Crawling“ hält sich in ähnlichen Tempogefilden auf und klingt eher nach (Hard) Rock denn nach Metal, ungeachtet dessen machen die ausgefeilten Hooks den Track zu einem weiteren Album Highlight. Den Schlusspunkt setzt „Curtains Fall, ein abermals sehr eingängiges Stück, dass weniger durch Dynamik als durch seine Harmonien (Chorus) und druckvoller Rhythmus-Fraktion besticht.
Was soll ich sagen, BRAINSTORM überzeugen mit „Plague Of Rats“ ein weiteres Mal auf ganzer Linie und liefern nicht nur einen heißen Kandidaten auf das Album des Jahres ab, sondern fordern zugleich die im Laufe des Jahres mit Veröffentlichungen nachziehende nationale und internationale Konkurrenz heraus, die Scheibe zu übertreffen. Dürfte verdammt schwierig werden…
Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire Punkten.
Tracklist:
- Intro
- Beyond Enemy Lines
- Garuda (Eater Of Snakes)
- False Memories
- The Shepherd Girl (Gitagovinda)
- Your Soul That Lingers In Me
- Masquerade Conspiracy
- From Hell
- The Dark Of Night
- Crawling
- Curtains Fall
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Video zu „Garuda (Eater Of Snakes)“