Brainstorm – Wall Of Skulls

(C) Brainstorm

Geschrieben von: Klaus Saalfeld
Band: Brainstorm
Album: Wall Of Skulls
Genre: Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 17.09.2021

Fast genau drei Jahre nach dem großartigen „Midnight Ghost“ bringt die aus Baden-Württemberg stammende Power Metal Institution BRAINSTORM ihr neuestes Werk „Wall Of Skulls“ an den Start. Die Arbeiten am neuen Album begannen bereits während des letztjährigen Lockdowns. Doch während viele Bands mit den Corona bedingten Einschränkungen hader(te)n, profitierte „Wall Of Skulls“ gewissermaßen sogar davon. Sänger Andy B. Franck nutzte die vorhandene Zeit, Dinge, mit denen er nicht vollends zufrieden war, zurückzustellen oder sogar komplett neu zu beginnen. Dies gipfelte darin, dass der Frontmann viele Gesangsspuren löschte und einige Wochen später noch einmal neu aufnahm.

Auch wenn ich nicht weiß, wie die ursprünglichen Aufnahmen geklungen haben, das Ergebnis der überarbeiteten Stücke kann sich mehr als hören lassen. Nach dem akustischen Intro „Chamber Thirteen“ folgt mit dem wuchtigen „Where Ravens Fly“ der Auftakt eines mit Highlights gespicktem Albums, das genau da anknüpft, wo „Midnight Ghost“ aufgehört hat, ohne jedoch wie ein billiger Abklatsch seines Vorgängers zu wirken. „Solitude“ geht die Dinge zwar etwas gemächlicher an, überzeugt aber mit tollem, zweistimmigen Refrain, der sofort hängen bleibt.

Die beiden nachfolgenden Tracks stellen ein Novum in der über dreißigjährigen Bandgeschichte dar, denn zum ersten Mal haben BRAINSTORM zwei prominente Gastsänger mit an Bord. Bei der Power Hymne „Escape The Silence“ unterstützt Peavy Wagner von Rage stimmgewaltig, während sich Andy B. Franck beim Priest artigen „Turn Off The Light“ ein Duett mit Orden Ogan Sänger Seeb Levermann liefert, der die Scheibe passenderweise auch produziert hat. Mit der starken Halbballade „Glory Disappears“ wird dem Hörer eine kleine Verschnaufpause eingeräumt, ehe es mit dem flotten Stampfer „My Dystopia“ wieder gewohnt dynamisch zur Sache geht. „End Of My Innocence“ schwankt zwischen ruhigeren Momenten in den Strophen und einem leicht zugänglichen, in mittleren Tempolagen angesiedelten Chorus, gekrönt von einem starken Solo der Saitenfraktion.

Mit „Stigmatized (Shadows Fall)“ folgt abermals eine energiegeladene Metal Hymne vom Feinsten, während „Holding On“ als kleiner Bruder von „Glory Disappears“ durchgehen könnte, nur mit einer Prise mehr Pfeffer im Hintern – insbesondere im instrumentalen Mittelteil. Mein persönlicher Favorit folgt dann am Ende der regulären Trackliste, denn mit „I, The Deceiver“ haben BRAINSTORM zum Abschluss noch ne echte Uptempo Granate im Priest Stil parat, der es tatsächlich gelingt, die vorherigen starken Songs noch zu übertrumpfen. Die Digibook-Fassung enthält mit „Cold Embrace“ einen weiteren ohrwurmartigen Song, der zweifelsohne auch auf der regulären Edition seine Berechtigung gehabt hätte.

BRAINSTORM haben mit „Wall Of Skulls“ abermals ein echte Metal Brett geschaffen, das seinem Vorgänger qualitativ locker das Wasser reichen kann. Schade nur, dass es noch eine Weile dauern wird, bis die neuen Songs auch live dargeboten werden, denn die für den Herbst geplante Tour musste jüngst aufgrund Covid 19 verschoben werden. Bis dahin dürfte „Wall Of Skulls“ reichlich Airplay in der heimischen Anlage genießen.

Von mir gibt es 9,5 von 10 Hellfire-Punkten

 

Trackliste:

01 Chamber Thirteen
02 Where Ravens Fly
03 Solitude
04 Escape The Silence (feat. „Peavy“ Wagner, RAGE)
05 Turn Off The Light (feat. „Seeb“ Levermann, ORDEN OGAN)
06 Glory Disappears
07 My Dystopia
08 End Of My Innocence
09 Stigmatized (Shadows Fall)
10 Holding On
11 I, The Deceiver

 

Line Up:

Andy B. Franck: Gesang
Torsten Ihlenfeld: Gitarre
Milan Loncaric: Gitarre
Antonio Ieva: Bass
Dieter Bernert: Drums

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Video zu „Glory Disappears“

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